Kinder fragen, die taz antwortet: Warum heißt Ken Ken?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Finn, 6 Jahre alt. ​

Ken und Barbie mit nacktem Oberkörper

Ken und Barbie mit perfekten Oberkörpern Foto: imago

Barbie und Ken sind wohl eins der berühmtesten Paare der Welt, und viele Kinder wachsen mit ihnen auf. Auch Du, lieber Finn, kennst Barbie und Ken wohl von der eigenen Spielkiste oder den Spielsachen aus der Kita, vielleicht auch aus dem Fernsehen oder dem Kino. Die Erschafferin des Duos heißt Ruth Handler, sie ist Mitbegründerin der Spielzeugfabrik Mattel, das ist die zweitgrößte Spielzeugfabrik der Welt. Größer ist nur Lego, das kennst Du bestimmt auch.

Ruth Handler hatte eine Tochter, deren Spitzname „Barbie“, und einen Sohn, dessen Spitzname „Ken“ war (und dem das Ganze übrigens ziemlich peinlich war). Die Namensidee fand sie also in ihrem echten Leben. Die Idee zu den Puppen selbst hatte Ruth in einem Urlaub in der Schweiz vor fast 70 Jahren. Dort sah sie in Schaufenstern eines Spielwarenladens Plastikpuppen, die etwas größer als die heutigen Barbies waren – sonst sahen sie sehr ähnlich aus. Trotzdem hat sie damals etwas Neues erfunden: Vorher gab es fast nur Puppen in Form von Babys und Kleinkindern. Barbie und Ken waren die ersten Puppen, in denen Kinder der 1950er und 60er Jahre sich als mögliche künftige Erwachsene sahen, statt Eltern zu spielen.

Kens ganzer Name ist Kenneth Sean Carson, und Barbie heißt eigentlich Barbara Millicent Roberts. Ken entstand zwei Jahre nach Barbie, da sich viele der Kinder einen Partner für sie wünschten. Er blieb jedoch mit Absicht immer in Barbies Schatten: Ken gibt es nicht alleine, es heißt immer Barbie und Ken. So wie Barbie hat auch Ken in den vielen Jahren verschiedene Outfits und Berufe bekommen. Doch auch wenn es ihn als Segler oder Pilot gibt, muss er seine Klamotten immer an die von Barbie anpassen.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Die Gründerin wollte damit Frauen in den Mittelpunkt stellen, denn damals und auch heute noch werden Frauen und Mädchen in vielen Dingen oft vergessen oder vernachlässigt. In der Zeit, in der Barbie entstanden ist, durften Frauen zum Beispiel nur arbeiten gehen, wenn ihr Ehemann es ihnen erlaubt. Wahnsinn, oder?

Einige Menschen mögen Barbie und Ken nicht so gerne, sie sagen, dass die Puppen zu schön und immer gleich sind. Kinder könnten denken, dass sie aussehen müssen wie sie, um gemocht zu werden – natürlich ist das nicht so! Barbie und Ken sind Spielzeug, und das soll Spaß machen. Die wirkliche Welt stellen die zwei nicht dar, denn dort gibt es Menschen mit unterschiedlichen Formen, Größen und Aussehen – zum Glück!

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