Kommentar Hamburger Senat engagiert PR-Firma: Schöner Schein
Wenn die Politik nicht mehr selbst für ihre Vorhaben wirbt, verliert sie ihre Glaubwürdigkeit
Werbeagenturen sind dafür da, dass ein Produkt oder eine Person mit Hilfe von Medien beworben wird. Werbeagenturen denken nur insoweit über Inhalte nach, wie es dem Erreichen des Zieles dient. Sie beherrschen die Kunst der Verpackung und lassen sich den Inhalt vom Auftraggeber diktieren. Ihre Welt ist die Welt des schönen Scheins - nicht des Arguments.
Daher hinterlässt es einen faden Geschmack, wenn in Hamburg eine Behörde ihr Bauvorhaben eines umstrittenen Autobahndeckels von einer Werbeagentur bewerben lässt. Die Politik, die eigentlich mit der Kraft des Argumentes überzeugen sollte, holt sich Hilfe aus der Welt der schönen Verpackung. Offenbar fehlen ihr die Argumente. Oder sie ist nicht bereit, ihre Arbeitskraft darin zu investieren, das Bauvorhaben den Leuten vor Ort selbst zu erklären.
Weder das eine noch das andere darf sich Politik leisten. Vor allem dann nicht, wenn sie in der Regierungsverantwortung steht und mit Steuergeldern operiert.
Politiker müssen ihre Sache selbst ausfechten. Sie sind PR-Agenten in eigener Sache. Wenn sie das Werben für die Sache nicht mehr selbst übernehmen, verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit. Überraschend ist, dass das PR-Outsourcing von einer grünen Umweltsenatorin veranlasst wurde - den Grünen hatte man zugetraut, dass sie noch am ehesten wissen, wie wichtig die Identität von Botschafter und Botschaft in der Politik ist.
Kommentar Hamburger Senat engagiert PR-Firma: Schöner Schein
Wenn die Politik nicht mehr selbst für ihre Vorhaben wirbt, verliert sie ihre Glaubwürdigkeit
Werbeagenturen sind dafür da, dass ein Produkt oder eine Person mit Hilfe von Medien beworben wird. Werbeagenturen denken nur insoweit über Inhalte nach, wie es dem Erreichen des Zieles dient. Sie beherrschen die Kunst der Verpackung und lassen sich den Inhalt vom Auftraggeber diktieren. Ihre Welt ist die Welt des schönen Scheins - nicht des Arguments.
Daher hinterlässt es einen faden Geschmack, wenn in Hamburg eine Behörde ihr Bauvorhaben eines umstrittenen Autobahndeckels von einer Werbeagentur bewerben lässt. Die Politik, die eigentlich mit der Kraft des Argumentes überzeugen sollte, holt sich Hilfe aus der Welt der schönen Verpackung. Offenbar fehlen ihr die Argumente. Oder sie ist nicht bereit, ihre Arbeitskraft darin zu investieren, das Bauvorhaben den Leuten vor Ort selbst zu erklären.
Weder das eine noch das andere darf sich Politik leisten. Vor allem dann nicht, wenn sie in der Regierungsverantwortung steht und mit Steuergeldern operiert.
Politiker müssen ihre Sache selbst ausfechten. Sie sind PR-Agenten in eigener Sache. Wenn sie das Werben für die Sache nicht mehr selbst übernehmen, verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit. Überraschend ist, dass das PR-Outsourcing von einer grünen Umweltsenatorin veranlasst wurde - den Grünen hatte man zugetraut, dass sie noch am ehesten wissen, wie wichtig die Identität von Botschafter und Botschaft in der Politik ist.
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Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
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