Kommentar zur Hamburger SPD: Mit harten Bandagen

Feind - Todfeind - Parteifreund: Wenn es um persönliche Karrieren geht, werden in den Kulissen der SPD die Messer gewetzt.

Feind – Todfeind – Parteifreund: So abgeschmackt diese Reihung inzwischen sein mag, so genau beschreibt sie mit unschöner Regelmäßigkeit parteiinterne Realitäten. Immer wenn es um persönliche Karrierechancen geht, werden hinter den Kulissen die Messer gewetzt. Das betrifft keineswegs nur die Hamburger SPD, die aber zurzeit mal wieder ganz besonders.

Vor allem in Eimsbüttel und in Harburg-Bergedorf wird mit harten Bandagen gekämpft. Das zunehmende Geraune aus der Gerüchteküche zeigt, dass sich Seilschaften in Position bringen. Und es zwingt auch Journalisten, immer wieder neu zu überlegen, welchem Informanten zu trauen ist und welchem lieber nicht.

Dabei wären die Genossen gut beraten, persönliche Eitelkeiten hintenan zu stellen, wenn ihnen denn das Wohl von Land, Stadt und Partei so wichtig ist, wie alle immer beteuern. Nach dem Desaster von 2009 gilt die Devise des als Retter herbeigerufenen Olaf Scholz, alle Wahlkreise zu gewinnen und stärkste Partei zu werden. Darunter macht es einer wie Scholz nicht.

Mit Streit und Intrigen indes wird diese Partei, die vor drei Jahren am Boden lag, ihr Ansehen bei den WählerInnen nicht stärken. Bei der Kür der Bundestagskandidaten können die Elb-Sozis zeigen, dass sie die bittere Lektion von 2009 verstanden haben.

Wenn nicht, haben es sie es auch nicht besser verdient.

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