Krankenkassen in Deutschland: Private flüchten in Gesetzliche

Privat versichert, besser versichert? Das sehen viele Krankenversicherte offenbar anders. Immer mehr wechseln zu Kassen wie der AOK, der Barmer GEK und der Techniker.

Gesetzliche Krankenkassen sind plötzlich populär. Bild: Fa.bian / photocase.com

BERLIN dpa/afp | Die Zahl der Privatpatienten, die in die gesetzliche Versicherung zurückkehren wollen, steigt nach Angaben gesetzlicher Krankenkassen deutlich. "Bei uns häufen sich die telefonischen Anfragen von Privatversicherten, die zur AOK kommen wollen", sagte der Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs, dem Spiegel.

Zur Barmer GEK wechselten laut dem Nachrichtenmagazin bereits im Laufe vergangenen Jahres rund 27.600 Versicherte von der privaten Konkurrenz, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Eine ähnliche Tendenz bestätigte dem Spiegel die Techniker Krankenkasse: Dorthin wechselten im vergangenen Jahr 68.000 Versicherte, fast zwölf Prozent mehr.

Viele private Krankenversicherungen haben zum 1. Januar ihre Beiträge erhöht, laut Spiegel teils bis zu 50 Prozent. Gesetzlich vorgesehen ist der Austritt aus einer Privatkasse nur in Ausnahmefällen: für Privatversicherte, die arbeitslos werden oder deren Angestelltengehalt unter die Versicherungspflichtgrenze von 45.900 Euro sinkt, sowie für Selbstständige, die in eine ähnlich bezahlte Festanstellung wechseln.

Anderen Wechselwilligen, die den teils starken Erhöhungen der Beiträge in der Privatversicherung entgehen wollen, helfen manche Kassen aber offenbar dabei, Schlupflöcher zu finden. "Es gibt Tricks, mit denen wir Privatpatienten helfen können", sagte ein Krankenkassenmanager dem Spiegel. Die Voraussetzung sei jedoch immer, dass der Arbeitgeber einverstanden sei.

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