MDR-Fernsehballett: Wegen Tschetschenien abgemahnt

Die Gesellschafter des MDR-Fernsehballetts haben dessen Geschäftsführer Bodo Bergmann abgemahnt. Man missbillige den Auftritt Mitglieder des Ensembles in Grosny.

An der Geburtstagsfeier für den tschetschenischen Republikchef Ramsan Kadyrow haben auch Tänzer des MDR-Fernsehballetts teilgenommen. Bild: dpa

LEIPZIG dpa | Bodo Bergmann, Geschäftsführer des MDR-Fernsehballetts, hat eine Abmahnung von seiner Gesellschafterversammlung bekommen. Der Grund dafür ist der umstrittene Auftritt von sechs Mitgliedern des Ensembles in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny.

Die Gesellschafter missbilligten den Auftritt ausdrücklich, teilte das Gremium am Dienstag mit. Die Bemühungen, das Ballett als positiven Imageträger zu platzieren, hätten einen herben Rückschlag erlitten. Die Gage für den Auftritt werde an die Vereinigung "Reporter ohne Grenzen" gespendet.

Die sechs Mitglieder des Balletts hatten am 5. Oktober in Grosny bei einer Gala zum 35. Geburtstag des Republikchefs, Ramsyn Kadyrow, getanzt. Menschenrechtler werfen dem kremltreuen Machthaber schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

An der Geburtstagsparty hatten auch die Hollywood-Schauspieler Hilary Swank und Jean-Claude van Damme sowie Star-Geigerin Vanessa Mae teilgenommen. Bergmann wurde aufgefordert, "vor der Annahme von Auftrittsangeboten Veranstalter und Veranstaltungsart mit mehr Sorgfalt zu prüfen".

Der MDR ist über seine Tochter Drefa Media Holding an dem Ballett beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Tellux Beteiligungsgesellschaft, die Deutsche Künstler Agentur & Berkovics Promotion sowie der Fernseh-Ballett-Verein.

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