Markus Lanz für "Wetten, dass..?": Gut gelaunt und auch kritisch

Einige Medien sind sich nun sicher: Markus Lanz beerbt Thomas Gottschalk beim ZDF-Klassiker "Wetten, dass..?". Der Sender hüllt sich konsequent in Schweigen.

ZDF-tauglicher, als vielfach wahrgenommen: Markus Lanz. Bild: dpa

BERLIN dpa | Ein Jahr ist im schnelllebigen Medium Fernsehen eine Ewigkeit. Und diese Ewigkeit hat es mittlerweile gedauert, bis das ZDF sich nach Thomas Gottschalks Ankündigung, nicht mehr "Wetten, dass..?" moderieren zu wollen, angeblich zu einer Entscheidung durchgerungen hat.

Das Online-Portal Stern.de berief sich mit der Personalie Markus Lanz am Mittwoch auf mehrere Quellen - auch die Bunte hatte am Vormittag den Namen erneut ins Spiel gebracht. Der Sender bleibt bei seiner Haltung und schweigt.

Die Nachricht, die also noch nicht offiziell ist, sickerte ausgerechnet zu einem Zeitpunkt durch, als Programmdirektor Thomas Bellut seinen Urlaub antrat. So groß der Karriereschritt für Lanz wäre, er würde vielleicht mit dem Makel leben müssen, nur die dritte Wahl für das ZDF - eine Art Plan C - gewesen zu sein. Denn als sich die Medienwelt schon darauf eingestellt hatte, Hape Kerkeling (47) werde Gottschalk beerben, sagte der Spaßvogel Anfang November "nein". Danach fing die Gerüchteküche noch heißer an zu brodeln.

Als Wunschkandidat kristallisierte sich zum Jahreswechsel Jörg Pilawa (46) heraus. Aus Senderkreisen war immer wieder zu hören, dass er mehrfach von Programmdirektor Thomas Bellut gebeten worden sein soll, in Gottschalks große Fußstapfen zu treten. Doch Pilawa erwies sich nach erneuten Gesprächen mit Bellut, der im März Intendant wird und die Personalfrage "Wetten, dass..?" gerne vorher lösen wollte, als beinhart und blieb bei seinem "Nein".

Blieb noch der gebürtige Südtiroler Lanz. Diese Lösung ist ZDF-tauglicher, als vielfach wahrgenommen: Lanz, 2008 als Johannes-B.-Kerner-Ersatz von RTL nach Mainz gekommen, hat sich in seiner Spät-Talkshow (immer von Dienstag bis Donnerstag) vor allem in den vergangenen Monaten beinahe außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung richtig warmgelaufen. Das war die Zeit, als alle Welt über die neuen ARD-Talks redete, aber niemand auf Lanz achtete.

Grenzen kennen

Der wiederum führte diverse Gesprächsrunden zum Thema Bundespräsident Christian Wulff, als andere sich noch schwertaten, Sendungen mit kompetenten Gästen zusammenzustellen. Lanz zeigt sich in seiner Gesprächsführung als bestens vorbereitet, schlagfertig, gut gelaunt und auch kritisch, wenn es sein muss - eine gute Empfehlung für höhere Aufgaben. Bei einigen Gästen wie Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer oder Rapper Bushido biss er zwar auf Granit, aber seine Grenzen zu erkennen, gehört auch zum Geschäft.

Lanz schafft es mittlerweile, die Boulevardpresse aus seinem Leben herauszuhalten. Die Trennung von seiner damaligen Lebensgefährtin Birgit Schrowange (53), die für RTL das Boulevardmagazin "Extra" moderiert, wurde vor fünf Jahren von der Yellow Press heftig begleitet, auch die Heirat mit Angela Gessmann Mitte 2011 war ein Thema. Aber derzeit herrscht im Prinzip Ruhe. Noch. Wer weiß, wie groß die Aufmerksamkeit wird, wenn das ZDF sagt: Er wird es.

Wann sich der erste Vorhang für den Gottschalk-Nachfolger öffnet, ist indes noch offen. Ursprünglich wollte das ZDF im Frühjahr mit "Wetten, dass..?" neu durchstarten. Der 21. April war im Gespräch. Doch jetzt heißt es unter der Hand schon Herbst. Auch die Komoderation ist noch offen: Da zog Stern.de auch schon jermanden aus dem Hut: Die Gala-erfahrene Nazan Eckes (35) könne in Michelle Hunzikers (34) Fußstapfen treten. Auch hier schweigt das ZDF.

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