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Nach ihrer Kritik an RichterkandidatinWer bei anderen in der Dissertation gräbt…

Die CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig verbreitete Plagiatsvorwürfe gegen Brosius-Gersdorf. Nun wird ihr selbst „wissenschaftliches Fehlverhalten“ vorgeworfen.

Die Universität Potsdam sieht einen „hinreichenden Anfangsverdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten“ bei Saskia Ludwigs Doktorarbeit Foto: dts Nachrichtenagentur/imago

Berlin taz | Es begann als AfD-Kampagne gegen das drohende Verbot, mündete schnell in antifeministischen Kulturkampf bis weit in die CDU gegen Abtreibungen und zog das Bundesverfassungsgericht in erhebliche Mitleidenschaft: Die Hetzkampagne gegen die von der SPD vorgeschlagene Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf, hat erhebliche Schäden hinterlassen und ist noch nicht ausgestanden.

Eine der Haupttreiberinnen der Kampagne in der CDU ist die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig. Sie flirtet nicht nur gern und häufig mit der AfD, sondern hatte auch in letzter Minute vor der verschobenen Wahl recht dünne Plagiatsvorwürfe gegen die Rechtsprofessorin Brosius-Gersdorf breitgetreten. Sie war eine derjenigen, die dafür sorgte, dass die eigentlich schon in der Koalition vereinbarte Richterwahl in letzter Minute verschoben wurde.

Ironie des Schicksals: Nun gibt es gegen CDU-Rechtsauslegerin selbst Saskia Ludwig Plagiatsvorwürfe. Die Universität Potsdam sieht einen „hinreichenden Anfangsverdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten“ bei ihrer Doktorarbeit, etwa für „nicht korrektes Zitieren“. Das bestätigte eine Sprecherin der Uni auch der taz. Ein mehrstufiges Prüfverfahren sei eingeleitet. Ludwig werde auch die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. „Sollte sich der Verdacht in der ersten Stufe des Verfahrens (Vorprüfung) erhärten, wird das Verfahren an die zuständige Kommission zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens (WFK) übergeben“, heißt es. Die Überprüfung werde wohl einige Monate in Anspruch nehmen.

Der Plagiatsexperte Jochen Zenthöfer hatte bei der Prüfung von Ludwigs Doktorarbeit zahlreiche Textübernahmen festgestellt, die nicht gekennzeichnet waren. Die Rede war von 86 nicht gekennzeichneten Stellen allein auf den ersten 113 Seiten. Zuerst hatte die FAZ darüber berichtet, der Plagiatsjäger hatte die Arbeit auf eigene Initiative hin überprüft.

AfD-U-Boot in der CDU-Fraktion

Die Arbeit von 2007 mit dem Titel „Die Aufgabenauslagerung in Landesbetriebe im Bundesland Brandenburg und anderen ausgewählten Bundesländern“ hat insgesamt 460 Seiten. Ludwig hatte die Presseanfrage der FAZ zu ihrer Doktorarbeit vor Veröffentlichung des Artikels auf X gepostet – maximal konfrontativ und mit der Aufforderung an ihre Followerschaft, sich an die Zeitung zu wenden. Jeder könne sich selbst ein Bild von ihrer Dissertation machen, schrieb Ludwig und verlinkte ihre Arbeit. Nun – das hat die Uni Potsdam jetzt auch getan, allerdings nicht zum Vorteil von Ludwig.

Die Plagiatsvorwürfe gegen die ebenfalls an der Uni Potsdam beschäftigte Juristin Brosius-Gersdorf hatten sich unterdessen weitgehend zerstäubt: Ein Kurzgutachten entlastete die Kandidatin fürs Verfassungsgericht von Vorwürfen. Die Uni Hamburg prüft die Vorwürfe derzeit dennoch, was laut Sprecher Alexander Lemonakis aber „noch nichts über die Qualität, Plausibilität, Bedeutung oder Richtigkeit dieser Hinweise“ aussage. Laut Uni Potsdam haben die Prüfungen keine Auswirkungen auf das Beschäftigungsverhältnis von Brosius-Gersdorf. Gegen die Rechtswissenschaftlerin hatte der eher halbseidene Plagiatsjäger Stefan Weber mobil gemacht, der sich auch mal vom rechtsradikalen Populismusportal Nius bezahlen lässt für Vorwürfe, die bei genauerem Hinsehen nicht haltbar sind.

Saskia Ludwig ätzt trotz allem unverdrossen weiter gegen Brosius-Gersdorf und forderte sogar die Abberufung der Rechtsprofessorin von ihrem Lehrstuhl – ebenfalls in Potsdam. Zu den Plagiatsvorwürfen gegen ihre eigene Dissertation sagte sie auf taz-Anfrage bislang nichts.

Ludwig gilt schon seit Jahren als CDU-Rechtsaußen. Schon im Jahr 2011 gab sie der rechtsradikalen Zeitungen wie der Jungen Freiheit und der Preußischen Allgemeinen Zeitung Interviews und schickte 2012 ein Grußwort an das mittlerweile als rechtsextrem eingestufte und umbenannte „Institut für Staatspolitik“ des rechtsextremen Ideologen Götz Kubitschek. Die Nähe zu Rechtsaußenkreisen hörte auch trotz der Radikalisierung der AfD nicht auf – so gab sie 2017 mit Alexander Gauland wiederum der Jungen Freiheit ein Doppelinterview. Zuletzt im Januar sprach sich Ludwig sogar für eine Koalition zwischen CDU und AfD aus – obwohl diese längst völkisch-nationalistisch dominiert ist und niemand in der extrem rechten Partei noch offen Leuten wie Björn Höcke widerspricht.

Innerhalb der CDU weitgehend isoliert

Innerhalb der CDU-Fraktion gilt sie als weitgehend isoliert. Auf der mittlerweile nach rechts gekippten Plattform X genießt sie allerdings Reichweite – auch über die eigenen Parteigrenzen hinaus.

Die aus der AfD ausgetretene Ex-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar hatte auf X während der Hetzkampagne gegen Brosius-Gersdorf die CDU-Abgeordnete Ludwig direkt angeschrieben: „Bitte verhindern Sie das“, forderte Cotar. Ludwig antwortete nach Absetzung der Wahl, direkt darunter: „Erledigt.“ Gut möglich, dass sich im Zuge der Affäre erstmal ihr eigener Doktortitel erledigt hat.

Um die Wahl von Brosius-Gersdorf wird unterdessen noch in der Koalition gerungen – die SPD hält an ihrem zunächst auch von der Union mitgetragenen Vorschlag fest. In der CDU ist man diesbezüglich gespalten. Über die Richterwahl soll nach der parlamentarischen Sommerpause entschieden werden.

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66 Kommentare

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  • Die schärfsten Kritiker der Elche warn früher selber welche. Der Satz des Dichters Robert Gernhardt müsste für Frau Ludwig lediglich leicht abgeändert werden.



    Es lässt Übelkeit in mir aufsteigen, wenn ich sehe, wer für die Union alles im Bundestag sitzt. Bei Frau Ludwig würde ein Mandat bei den Rechtsextremen deutlich besser passen, deswegen ist es mir völlig unverständlich, wie man eine derartig verkommene Person in der vorgeblich so christlichen Partei überhaupt akzeptiert.



    Aber wenn es um die Macht geht, fressen anscheinend auch die Moralisten die hässlichsten Kröten.



    Bei alledem kann einem nur noch speiübel werden.

  • "Es begann als AfD-Kampagne gegen..."

    Begonnen hat es ja damit, dass der österreichische "Plagiatsjäger" Stefan Weber veröffentlichte Parallelen zwischen der Doktorarbeit Brosius-Gersdorfs und der Habilitationsschrift ihres Mannes behauptete. Weber selber ist bei seinen Vorwürfen nicht wählerisch. Da finden sich alle Parteien. Auch die AfD. Es begann also nicht als AfD Kampagne.

    Was dann passierte war das übliche Procedere in der Politik bei Plagiatsvorwürfen. Man agierte ohne abzuwarten und ohne sich die Untersuchung genauer anzuschauen. Man schlachtete es aus (AfD) und man distanzierte sich (CDU) oder hielt erst mal den Mund (SPD, Grüne, Linkspartei). Was erst aber nicht passierte war eine Solidarisierung mit Frau Brosius-Gersdorf. Als potentiell fauler Apfel wurde sie erstmal von allen liegen gelassen.

    Die Politik wird medial getrieben.



    Das zeigt sich immer wieder.

  • Die Union sollte mal zusehen, dass brennbare Material aus der Brandmauer zu entfernen und die Brandstifter im eigenen Haus einzuhegen. Wo kommt dieser ganz Haß bei Unions-Abgeordneten her? Da erscheinen ja Knalltüten wie Stegner und Konsorten fast putzig.

  • Also wenn ich den Titel der Dissertation lese, und versuche das mit den Anforderungen an eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit, die einen forschungsbasierten Wissenszuwachs enthalten soll* übereinbringen will fällt mir das eher schwer. Das ist vielleicht eine schwächere Diplomarbeit wert, zumal sich ja alles dazu in amtlichen Unterlagen von Behörden und Eigenbetrieben sowie Beschlüssen von Landtagen finden lässt.



    Kann das Thema mal jemand bei ChatGPT eingeben und was dazu ausarbeiten lassen?

    *) letzter Satz aus Wikipedia/Dissertation geklaut.

  • In ihrer Blase - und die ist verdammt groß - wird ihr das eher Ruhm als zum Nachteile einbringen.

  • Wir sollten in Zukunft bei der Besetzung von Politikern in Verantwortung, mindestens auf einen Nachweis in Position als mehrjähriger CEO im vorigen beruflichen Werdegang bestehen. Sagt mehr über persönliche Fähigkeiten aus, als ein Doktorgrad.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Dann haben wir keine mehr. Und selbst wenn das umsetzbar wäre .... BITTE NICHT!

    • @Alex_der_Wunderer:

      ... und verspricht von Anfang an eine zu erwartende Benachteiligung aller sozialen Themen. Ein CEO ist i.d.R. keineswegs auf das Wohlergehen der kleinen Leute fixiert, wohl aber auf Profit, oft um jeden Preis. Da ist ein promovierter Kandidat deutlich besser aufgestellt.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Klingt ganz kurz nett, aber warum genau?



      Soll die Person denn bwlig gehirngewaschen worden sein?



      Besser doch nicht.



      Führungserfahrung könnte im Ortsverein, in der Ehrenarbeit, im Beruf erworben worden sein, oder auf einer anderen politischen Ebene.

      Dass Merz nicht mal Landesminister vorher war, sondern nur Reden schwang und kurz eine Fraktion und eine Partei führte, ohne sich wirklich einzuarbeiten, ist ein Manko, das mensch gerade merkt. Das könnte bei anderen, administrativ Begabteren anders sein, fairerweise zugestanden.

      PS: Der Doktorgrad soll wissenschaftliches Arbeiten auf höchstem Niveau nachweisen. Mehrjähriges intensives Erarbeiten neuer wissenschaftlicher Erkenntnis. Das qualifiziert zur wissenschaftlichen Tätigkeit.



      Wir sollten in der Tat aufhören, Billigdoktoren in Molwanien zu machen (Scheuer & Co.), aber auch dem Titel andere Fähigkeiten zuzuschreiben als wissenschaftlich arbeiten.

  • Tja. Einmal mehr wird der Doktorgrad in den Schmutz gezogen und die Leistung all der ehrlichen Wissenschaftler damit sehr geschmälert.

    Aber in der Kaste der Politiker(innen) scheint es ja geradezu zum guten Ton zu gehören sich mit derlei falschen Federn zu schmücken.



    Aber vielleicht liegt ja einfach daran, dass ein akademischer Grad politisch Flügel verleiht.

  • 42 Kommentare? Na, dann ist hier ja wohl fast alles gesagt.



    Dass aus der CDU mal wieder so ein brauner Furz kommt, häuft sich in letzter Zeit. Tauchen jetzt die autoritär-nationalistischen U-Boote auf, um sich für den Kulturkampf in Stellung zu bringen? Mal schauen, was Herr Span wohl noch so alles aus seiner Fraktion hervorlockt ...

  • Lol. Gibt es mittlerweile eine Hobbysparte Plagiatsrecherche?

  • "Da wimmelt es von Doktoren. In welchem Fach und zu welchem Thema?"



    ... ich kenne einen BWLer , der es danach noch im Fach Philosophie bis zur Dissertation brachte — Visitenkarten-Tuning.

    • @Fritz Müller:

      Als Rentner im Fernstudium vielleicht noch in Ordnung um den echten Studierenden an der Uni nicht die Luft weg zu atmen.

    • @Fritz Müller:

      Das verblüfft mich, denn BWL sollte gleich nach Medizin kommen vom intellektuellen 'Anspruch' an Dissertationen.



      Und wie etwa McKinsey sich einen Lehrstuhl für die Doktorhüte regelrecht einkaufte, laut Medienberichten.

      Bei Philosophie hingegen müsste mensch ja tiefer denken.

      • @Janix:

        Bei BWLern & VWLern unbedingt auf die besuchten Universitäten achten - um nicht eine eventuelle neoliberale Indoktrination, bezüglich unseres Bundestages, zu riskieren...



        😂😅😂

  • Dann soll sie doch rüber machen, nach Kaliningrad, wo es den Titel günstig gibt, könnten einige jetzt einwerfen.



    Ich bin da kein Kleinkrämer, wie bei anderen Fällen auch gab es früher auch laxere Regeln, wobei 2007 nicht so viel früher ist. Doch wer die Glasscheibe vor dem Kopf hat, sollte nicht ...

    • @Janix:

      Aus meiner Jugendzeit (vor weit über 50 Jahren...):



      Da wollte ich mal dr.phil. werden (mit 'Der Raum als Einbildungskraft des Dichters' parallel zu Emil Staigers 'Die Zeit als...') - bis der "Doktorvater" nach Jahr und Tag erklärte, er könne seines Amtes nicht länger walten, alldieweil 'Der Raum...' nicht so sehr literaturwissenschaftlich als vielmehr sprachwissenschaftlich zu deuten sei...

      Aber eine Dissertation pro dr.med. habe ich gleichwohl geschrieben - für einen Kommilitonen aus (dem) Iran, der mir die nötigen medizinstatistischen Angaben hatte zukommen lassen (für mich damals ein Freundschaftsdienst...).

    • @Janix:

      Abschreiben war schon immer verboten.

      • @Francesco:

        Wenn nicht sogar strengstens verboten, allerstrengstens verboten - nach Petrosilius Zwackelmann



        [ Räuber Hotzenplotz ] 🥳

  • Da fallen mir zwei alte Sinnsprüche ein: "Wissenschaft, das ist und bleibt, was einer ab dem andren schreibt." und "Zwischen zweier Bücher Mitte, setz Dich hin und schreib das Dritte."

    Immer wenn wieder mal eine fragwürdige Promotion durchs Dorf getrieben wird, frage ich mich, wo die Bewegung gegen den völlig aus der Zeit gefallenen Doktortitel geblieben ist.

    Ich persönlich würde mich schämen, heute noch mit meinem akademischen Grad angeben zu wollen. Den hab ich vor dreißig Jahren erlangt und seitdem nicht mehr wissenschaftlich gearbeitet.

    Man schaue mal in die Chefetagen der deutschen Konzerne: Da wimmelt es von Doktoren. In welchem Fach und zu welchem Thema? Wumpe. Dem Doktor liegt der Deutsche halt gern zu Füßen.

    Der Doktorgrad sagt nicht viel aus, außer, dass eine Arbeit gemacht und mindestens passabel bewertet wurde. Das ist schon was. Aber meist eben keine Lebensleistung. Meines Erachtens sollte die antiquierte Albernheit des Titels im Namen endlich mal aus dem Namensrecht getilgt werden.

    Der Doktorgrad ist was für’s persönliche Wachstum, Lebensläufe, Bewerbungsschreiben und die akademische Hierarchie. Im Alltag und im Namen hat er nichts verloren.

    • @Helmut Fuchs:

      *Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! Heiße Magister, heiße Doktor gar, ...* [Faust 1, Goethe]

      Einer meiner damaligen Physikprofessoren sagte immer: "Es gibt Studiengänge, da bekommt man schon einen Doktortitel, wenn man eigenständig auf Toilette gehen kann."

      Das mag jetzt die Arroganz eines 'Theoretischen Physikers' sein, aber es steckt auch etwas Wahrheit darin.

      Früher gab es in Deutschland auch mal Politiker, die waren akademisch zwar nicht gebildet, aber sie wussten etwas über das echte Leben und haben Politik für das ganze Volk gemacht, und nicht nur für die Chefetagen der deutschen Konzerne und ihr eigenes Portemonnaie.

    • @Helmut Fuchs:

      Bei den Medizinern sagt man: "Inskribiert und nicht krepiert gleich promoviert".



      Sie schreiben von "Chefetagen deutscher Konzerne". Was ist, wenn die da hingekommen sind, nur weil sie in der Doktorarbeit betrogen haben ?



      Gefühlt finde ich die meisten falschen Doktoren/Professoren in der CDU. In konservativen Kreisen scheint dieser Titel Wert zu haben. Und in Österreich noch viel mehr.... Da wird die Ehefrau mit dem Titel des Ehemanns angesprochen.



      Der gewählte Bundestagsabgeordnete meine Wahlkreises 195 (Thüringen) ist bei der braunen Partei; seinen Professorentitel übergroß auf seinem Fahrzeug, seinen Plakaten. Geschadet hat ihm der Titel bestimmt nicht bei der Wahl. Beim Volk kommt das an.

    • @Helmut Fuchs:

      Außer den Doktortiteln könnte man auch gleich Namenszusätze, die auf ehemaligen Adel hinweisen, streichen. Dass ein bekannter Reichsbürger immer noch mit dem Namenszusatz "Prinz" und der dazugehörigen römischen Ziffer nach dem Vornamen bezeichnet wird, ist lachhaft, genauso wie die Bezeichnung "Prinzessin von Thurn und Taxis" oder "Freiherr von und zu Guttenberg".

    • @Helmut Fuchs:

      "Ich persönlich würde mich schämen, heute noch mit meinem akademischen Grad angeben zu wollen."



      War des ne Auftragsarbeit für ne staatlich beauftragte Unternehmensberatung und Bezahlung pro Seite wie bei Frau Dr. Ludwig? ( „Die Aufgabenauslagerung in Landesbetriebe im Bundesland Brandenburg und anderen ausgewählten Bundesländern“, 460 S.)

      • @Hugo:

        Wo steht, dass das eineAuftragsarbeit war und pro Seite bezahlt wurde?

    • @Helmut Fuchs:

      Kann man so sehen, kann man aber auch anders sehen.

    • @Helmut Fuchs:

      ..... Der Doktorgrad ist was für’s persönliche Wachstum, Lebensläufe, Bewerbungsschreiben und die akademische Hierarchie. Im Alltag und im Namen hat er nichts verloren.



      ----



      Ja, ich sehe es genau so! Forschern macht Spaß, einmal richtig in die Tiefe gehen, baut auf, aber dann ist auch GUT!



      Ist nur noch peinlich, wenn Leute die Jahrzehnte nicht mehr wissenschaftlich gearbeitet haben, DIESEN Grad wie einen Orden vor sich her tragen!



      Wir sollten da den Amis folgen. "Dr" als Berufsbezeichnung für Mediziner, & PhD. nur im Rahmen der Uni, Vita usw.



      Grinsegruss Sikasuu



      (Dr. der vogonischen Dichtkunst) :-)

      • @Sikasuu:

        Bzgl PhD und Anrede als Doctor mal ein paar Folgen Big Bang Theory im Original schauen.

  • taz: *... die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig. Sie flirtet nicht nur gern und häufig mit der AfD, ...*

    Da ist sie dann ja mit Jens Spahn und Friedrich Merz "in bester Gesellschaft", denn die beiden machen das ja auch.

    taz: *Zuletzt im Januar sprach sich Ludwig sogar für eine Koalition zwischen CDU und AfD aus ...*

    So stellt man sich doch eine 'christliche und demokratische Unionspolitikerin' vor - oder?

  • Karma is a bitch!

  • Disse(rtatio)n.



    „Wir werden einander viel verzeihen müssen." (Jens Spahn)

  • Wem hat die Zentrum Partei als Vorläufer der CDU/CSU zur Macht verholfen???

    • @Einhorn:

      U.a. der SPD, bekanntlich.

      Ohne Sympathie für den späten Kurs von Prälat Kaas geschrieben, doch das Zentrum war die Volkspartei der Weimarer Republik, so viel Fairness muss auch sein.

      Sie meinten die DNVP. Vorgängerpartei der ADis.

  • >Ein Kurzgutachten entlastete die Kandidatin fürs Verfassungsgericht von Vorwürfen.<

    Wenn man einen Rechtsanwalt beauftragt ein "Kurzgutachten" zu erstellen, kann man sich darauf verlassen, dass genau das rauskommt, was rauskommen soll. Andernfalls hätte der Anwalt seinen Beruf verfehlt.

    • @A. Müllermilch:

      Klingt als hätten Sie sich nicht weiter mit dem Fall beschäftigt. Fr. Dr. Brosius-Gersdorf hat wenn überhaupt bei sich selbst abgeschrieben.

      • @spaltarsch:

        Um den Vorwurf, dass Brosius-Gersdorf bei ihrem Mann abgeschrieben hätte, geht es doch schon längst nicht mehr. Ging es eigentlich nie. Es geht eher (und offiziell von Anfang an) um den Verdacht der „Kollusion“. Also dass Brosius-Gersdorf ihren Mann habe bei ihr abschreiben lassen bzw. dass die beiden zusammengearbeitet hätten bei ihren jeweiligen Arbeiten, ohne das kenntlich zu machen.



        Natürlich sind diese Vorwürfe absichtlich zu diesem Zeitpunkt und absichtlich einen anderen/falschen Eindruck erweckend in die Welt gepustet worden.



        Aber abgesehen davon: wenn ich meinen eigenen Anwalt beauftrage, ein solches Kurzgutachten zu schreiben - denken Sie tatsächlich, dass irgendjemand das für genauso ernstnehmbar hält, wie ein ausführlicheres Gutachten von neutraler Seite?

        Wie dem auch sei: Karma ist ne olle Zimtzicke, ne Frau Ludwig?

    • @A. Müllermilch:

      Auch wenn es sich um eine Dissertation im Bereich der Rechtswissenschaften handelt: Ein Anwalt ist auch nicht der Richtige, um zu beurteilen, ob ein Plagiat vorliegt.

    • @A. Müllermilch:

      Ah ja und das wissen Sie genau, weil Sie Anwalt sind?



      Als Anwältin verrate ich Ihnen ein Geheimnis: Es kommt keineswegs immer raus, was der Mandant so wünscht - auch nicht für das doppelte Stundenhonorar



      Versuchen Sie es einfach, kommen Sie mit Ihrer Wunschliste zu mir.



      Aber ich weiß jetzt schon, was Sie dann sagen werden, so angefüllt mit Vorurteilen und Nichtwissen wie Sie sind.



      Glauben Sie ernsthaft, man setzt seine berufliche Reputation, seine Glaubwürdigkeit und sein Ansehen, dass man sich in langen Berufsjahren erarbeitet hat, aufs Spiel?



      Das tut man nicht mal für seine Mutter.



      Na gut, für 5 Millionen würde ich vielleicht ne Stunde grübeln, aber die hat Brosius-Gersdorf nicht.

      • @Romilia:

        >Es kommt keineswegs immer raus, was der Mandant so wünscht - auch nicht für das doppelte Stundenhonorar<

        Das Honorar ist nur dann verdient, wenn ich mir zumindest Mühe gebe, dass genau das rauskommt, was der Mandant will. Ja - es gibt Fälle, in denen es aussichtslos ist. Die tue ich mir - als Rechtsanwalt - in der Regel nicht mehr an, weil es mir dann keinen Spaß macht.

  • Plagiatsvorwürfe gegen CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig?



    ---



    Ach je, ins eigene Knie geschossen? Singen wir Ihr zum TROST was aus dem Struwwelpeter! Passt zeitlich ja in Ihr denken:



    .



    Trumpfinchen war allein zu Haus.



    Die Alten waren gerade aus!



    ...



    Und Fritz & Lars die Katzen, die drohten mit den Tatzen!



    "Wirf's weg, Miau, Mioh, Miau, Mioh, lass's sein, sonst brennst du Lichterloh!"

    Mein Fazit: Wer im Glashaus sitzt, sollte mit den sehr Steinen überlegt umgehen! :-)

    Ps. So kann ein unüberlegter Einsatz für "Rechts & Ordnung in Doitschland" ganz schnell nach als Rohrkrepierer losgehen! :-)

  • In der Vergangenheit haben bekanntlich schon viele Politiker wegen unmarkierter Textübernahmen ihren Doktortitel verloren. Was in der Debatte aber fehlt, ist die Qualität vieler Arbeiten, auch wenn durchgängig korrekt zitiert wurde und Plagiatsjäger nichts auszusetzen haben. Bei Dissertationen bspw. aus der Jurisprudenz habe ich oft den Endruck, dass es sich hierbei nicht um wissenschaftliche Arbeiten handelt, sondern eher um Erörterungen oder Zusammenfassungen bestehender Urteile, Normen und Kommentare, die dann nur weiter verglichen werden. Im medizinischen Bereich ist das Niveau ähnlich gering, wenn Methoden nach Schema F statistisch ausgewertet werden.

    • @K2BBQ:

      Aber das ist nicht die Frage. Es geht nicht um die Qualität der Dissertation, sondern darum, ob getäuscht wurde.

  • Wer im Glashaus sitzt und so weiter... Ich meine die Dame ist doch in einer christlichen Partei. Hieß es nicht bei den Christen "wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein"?

    Aber man ist ja anscheinend nur dann Christ wenns einem gerade passt.

  • Richtiges Zitieren lernt man im ersten Semester.

    • @Andreas J:

      Das ist sicher nicht überall so und früher schon gar nicht.

      Aber warten wir auf die Überprüfungen in 10 Jahren. Dort wird dann festgestellt werden, dass jede Doktorarbeit mit KI Unterstützung geschrieben wurde und es wird entsprechend viele Verfahren zur Aberkennung der eigenen wissenschaftlichen Leistung geben.

    • @Andreas J:

      Es geht ja nicht darum, dass sie das evtl. nicht kann.

  • So ist das eben mit dem Karma.

  • Auch wenn ich es versuchen würde, eine gewisse Schadenfreude kann ich mir nicht verkneifen ☺️

  • So ist das mit der Union!



    Normen, Regeln, Gesetze sind uninteressant.



    Allein die Macht zählt, und das Erreichen egal wie. Ich schäme mich Deutscher zu sein.

    • @Zyx Iom:

      Was genau haben sie mit dieser Dame gemeinsam, dass ihr Verhalten Scham bei ihnen auslöst? Halten sie die nationale Identifikation doch einfach für gefährlichen völkischen Unsinn. Das hilft.

  • Wäre es nicht sinnvoll Doktorarbeiten direkt zu prüfen wenn Sie eingereicht werden?

    • @Jesus:

      War das 2007 in dieser Form schon möglich?

    • @Jesus:

      Ohne jetzt recherchiert zu haben. Wann sie ihre Dissertation geschrieben hat, unterstelle ich einfach, das vor 40 Jahren Zitateprüfung noch nicht so einfach war wie heute

    • @Jesus:

      War vor Verbreitung des Internets sicherlich "etwas" schwieriger als heute.



      Das ist jetzt irgendwie für Politiker das was der DNA Test für Verbrecher war. Man dachte man kommt damit durch, aber dann...

    • @Jesus:

      mensch jesus, bloß nicht, weil dann hätten wir, mit bilck aufs glashaus auf der parkbank sitzend noch weniger zu schmunzeln . . .

    • @Jesus:

      Das wird meines Wissens mittlerweile gemacht. Früher wurden Doktorarbeiten ausschließlich in Papierform eingereicht und es gab dafür auch gar keine Suchprogramme. Heute werden alte Arbeiten vor allem überprüft, wenn es dafür irgendeinen Anlass gibt, zum Beispiel, dass jemand derartig mit Steinen wirft wie diese Ludwig :D

  • Wie die Frau mit ihrer Doktorarbeit umgeht, erinnert an Christoph Daum und seinen freimütigen Drogentest.



    Irgendwas scheint solchen Menschen das Hirn zu vernebeln.

    • @Nansen:

      Mein Tipp wäre hier ja, dass sie noch weniger dieser Arbeit selbst geschrieben hat, und von ihrem oder ihrer Ghostwriter:in betrogen worden ist. Andererseits wäre "ein Hirn wie ein Sieb" selbstverständlich auch eine Erklärung.

    • @Nansen:

      Durchaus treffender Vergleich :)

      Man fragt sich auch, was in der Union los ist, wenn man solche Leute in den Bundestag schickt. Auch insoweit ist die Brandmauer offenbar alles andere als auszementiert.

      • @FtznFrtz:

        Die Brandmauer der CDSU: Potemkin'sche Kulisse mit Backsteindeko - maximal Holzfachwerk (und die Gefache mit Lehmstrohgemisch auf Weidengeflecht.

        • @hierbamala:

          Fachwerk ist bei gesellschaftlichen Beben wesentlich stabiler als jede Steinmauer.



          (Mein Haus ist von 1614 und enthielt anfangs eine offene Feuerstelle).



          Aber Feuer muss man hüten und nicht schüren wie die €DU.

  • Soll man sich jetzt freuen? Wohl kaum. Welche Bürger meint diese Frau zu vertreten? Solche, die hauptsächlich 'Feuer' rufen ohne das ein Feuer ausgebrochen ist? Fühlen sich die Bürger in ihrem Wahlkreis gut von ihr repräsentiert? Kümmert sie sich um die Probleme vor Ort oder wird das vernachlässigt und die Zeit in der Jauchegrube X verschwendet auf Kosten der Steuerzahler (Diäten)? Diese Fragen sollte sich die Öffentlichkeit stellen.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      Jauchegrube X. Da sagen Sie was.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      Wer sie Gewählt hat, keine Ahnung, ich weiss nur das sie aus unserem Wahlkreis kommt. Aus einer Örtlich korrupten, selbstherrlichen seit 30 Jahren hier regierenden CDU "Sippe" Stammt. Diese Orts CDU hat auf biegen und brechen mit Zuzahlung von 50Mio Steuergeldern das soo nötige Spassbad Finanziert und aber dafür massiven Infrastrukturproblemen ,Schul und Kita Neubauten nebst weiteren Wichtigen Sachen nicht im Griff hat.

  • Die Frau beantwortet noch nicht mal Emails zum Thema. Übel!