Neue Landtagspräsidentin in Kiel: Kristina Herbst will begeistern

Politik will sie mit einfacher Sprache attraktiver machen: Die CDU-Politikerin Kristina Herbst leitet nun den schleswig-holsteinischen Landtag.

An einem Pult steht eine Frau mit Blumen in der Hand und lacht. Vor ihr steht eine Reihe von Menschen an, um ihr zu gratulieren

Eine lange Einarbeitungszeit für ihren neuen Posten hat sie nicht: Kristina Herbst (CDU) Foto: Axel Heimken/dpa

KIEL taz | Die Umzugskartons hat Kristina Herbst noch nicht ausgepackt, aber ein erstes Kennenlernvideo hat die frisch gewählte Präsidentin des Kieler Landtags bereits gedreht: Die 44-Jährige will das Parlament für die Öffentlichkeit attraktiver machen und mehr Menschen für Politik begeistern – mit Bildern und verständlicher Sprache: „Komplexe Dinge dürfen nicht nur in Schlagwörtern abgehandelt werden“, sagt die CDU-Politikerin.

Am Mittwoch, einen Tag nach ihrer Wahl bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments, sitzt Herbst in ihrem neuen Büro im Landeshaus. Der erste Arbeitstag ist bereits mit Terminen vollgepackt, eine lange Einarbeitungszeit gibt es nicht. Das sei schon etwas aufregend, gibt Herbst zu: „Ich sitze hier nicht am ersten Tag mit der Selbstsicherheit, alles zu kennen.“

Aber sie verweist auch auf ihre lange Erfahrung in der Landesverwaltung. 2006 – damals regierte die CDU mit der SPD – wechselte die studierte Betriebswirtin aus der Wirtschaft in den Regierungsbetrieb. Sie arbeitete in verschiedenen Funktionen im Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzministerium. Zuletzt war sie Staatssekretärin im Innenministerium, dort befasste sie sich vor allem mit der Windkraftplanung. Parlamentarierin war sie nie, den Betrieb dort kenne sie aber gut, sagt sie.

Sie übernimmt – als dritte Frau in diesem Amt – einen vergleichsweise harmonischen Landtag, in dem ihre CDU nur einen Sitz von der absoluten Mehrheit entfernt und keine Fraktion auf Störaktionen aus ist, wie es die AfD in der vergangenen Legislaturperiode teilweise war. Doch sie übernimmt das Amt zu einer Zeit, die durch eine „Fragmentierung der Gesellschaft“ geprägt ist, in der sich Menschen von klassischen Medien und der Politik abwenden. „Wir müssen uns fragen, warum“, sagt Herbst. Sie will dafür sorgen, dass die Debatten und Themen im Parlament draußen besser wahrgenommen werden, wieder „Lust auf Politik machen“.

Die gebürtige Bremerin lebt seit ihrem Studium in Kiel und fühlt sich dort fest verwurzelt, da ihre Mutter aus der Stadt stammt. Aus einer Ehe mit dem heutigen Europa-Abgeordneten Niclas Herbst (CDU) stammen drei Kinder. Das Paar ist heute geschieden, die Kinder verbringen die meiste Zeit in Kiel. „Mit Unterstützung lassen sich Karriere und Familie gut unter einen Hut bekommen“, sagt Herbst. Die gemeinsame Familienzeit verbringt sie mit den Kindern gern beim Reiten. „Im Wahlkampf sind die Hobbys aber leider ein bisschen zu kurz gekommen“, gibt sie zu. Nach der ersten Einarbeitungsphase im Landtag soll das wieder anders werden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.