Neues EU-Förderprojekt: 6,9 Milliarden für den Wasserstoff

Die EU-Kommission genehmigt ein neues Förderprojekt: Bis zu 6,9 Milliarden Euro fließen in mehr als dreißig Wasserstoff-Projekte.

Blick auf einen Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff.

Energiesystem de rZukunft: Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff in NRW Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

BERLIN dpa | Deutschland und andere EU-Staaten können ein europäisches Wasserstoffvorhaben mit bis zu 6,9 Milliarden Euro unterstützen. Die EU-Wettbewerbshüter haben am Donnerstag grünes Licht für die milliardenschwere Förderung zur Unterstützung der Energiewende gegeben, wie die EU-Kommission mitteilte.

Die Behörde geht davon aus, dass durch die Förderung zusätzlich private Investitionen von rund 5,4 Milliarden Euro mobilisiert werden dürften. Staatshilfe unterliegt in der EU strengen Regeln, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.

Das Vorhaben mit dem Namen „IPCEI Hy2Infra“ war von Deutschland gemeinsam mit sechs weiteren EU-Staaten vorbereitet worden. Es besteht den Angaben zufolge aus 33 Einzelprojekten von 32 Unternehmen. Aus Deutschland beteiligt sich etwa der Energiekonzern RWE. Die teilnehmenden Firmen sollen auch mit externen Partnern wie potenziellen Abnehmern und Universitäten in ganz Europa zusammenarbeiten.

Die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte, dass beispielsweise Teilnehmer des „Westdeutschen Clusters“ drei Elektrolyseure im Rhein-Ruhr-Gebiet bauen. Mit diesen Geräten wird Wasserstoff gewonnen. Mit erneuerbaren Energien betrieben, soll Wasserstoff aus Elektrolyseuren etwa eine klimafreundliche Alternative zu Gas sein oder als Kraftstoff für Lkw benutzt werden.

Europäischer Wasserstoff ab 2027 verfügbar

Vestager teilte mit, bis Mitte 2027 werde der erzeugte Wasserstoff Unternehmen der Stahl-, Zement-, Chemie- und Raffineriebranche sowie der Mobilitätsbranche zur Verfügung stehen. Damit sollen klimaschädliche CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Teil des Vorhabens ist den Angaben zufolge auch ein Offshore-Pipeline-Projekt in Deutschland, durch das Wasserstoff mit Windenergie von der Nordsee erzeugt werden soll.

Weil die Produktion von Wasserstoff offiziell als gemeinsames europäisches Interesse bestimmt wurde, ist das Vorhaben als sogenanntes „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) ins Leben gerufen worden. Dadurch gelten weniger strenge Regeln, wenn Unternehmen mit Staatsgeldern unterstützt werden. Ein ähnliches IPCEI gibt es etwa zur Unterstützung der europäischen Batterieindustrie.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.