Nordkoreas Arbeiterpartei tagt: Zeit für einen frischen Diktator

Erneuter Anlauf in Nordkorea. Die Arbeiterpartei will ihre Führung neu aufstellen. Als Nachfolger für den amtierenden Diktator Kim Jong Il soll wahrscheinlich sein Sohn bestimmt werden.

In Reih und Glied: Nationalversammlung in Pjöngjang im August 2010. Bild: dpa

SEOUL dpa | Das kommunistische Nordkorea will in der nächsten Woche eine neue politische Führung bestimmen. Bei der größten Tagung der herrschenden Arbeiterpartei seit 30 Jahren soll am 28. September deren "höchstes Führungsgremium" gewählt werden. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag, nachdem das zunächst für Anfang des Monats angekündigte Delegiertentreffen aus unbekannten Gründen verschoben worden war.

Beobachter vermuten, das Regime wolle das Treffen in Pjöngjang nutzen, neben der Neubesetzung von Führungspositionen der Partei die Nachfolge von Machthaber Kim Jong Il abzusichern. So wurde bisher erwartet, dass Kim dazu seinen jüngsten Sohn Kim Jong Un in eine führende Position bringen will.

Auch Kim Jong Il sei als Delegierter des "historischen" Treffens gewählt worden, "was den einstimmigen Willen aller Mitglieder der Partei, Angehörigen der Armee und der Bevölkerung repräsentiert", berichtete KCNA. Die Verschiebung des Termins hatte unter anderem neue Spekulationen um den Gesundheitszustand des 68-jährigen Diktators ausgelöst. Er soll vor gut zwei Jahren einen Schlaganfall erlitten haben.

Nach Einschätzung von Beobachtern steht sein 27 oder 28 Jahre alter Sohn bereits seit längerem als Machterbe fest. Kim Jong Ils Aufstieg an die Staatsspitze wurde bei einem Parteikongress 1980 offiziell eingeleitet. Er regiert das Land seit dem Tod seines Vaters, des "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung, im Juli 1994.

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