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Präsidentin der UN-VollversammlungBaerbocks bizarre Ämterrochade

Kommentar von Nora Bossong

Die Grünen nehmen sich raus, was sie der Union ankreiden würden. Mit dem Abnicken vom Jobwunsch der Ex-Außenministerin machen sie sich unglaubwürdig.

Annalena Baerbock im UN-Hauptquartier in New York im Juni 2025 Foto: Xie E/imago

H elga Schmid, eine der angesehensten Diplomatinnen Deutschlands, war seit Monaten gesetzt als Präsidentschaftskandidatin für die UN-Generalversammlung. Dann wurde sie kurzfristig abgesägt. Nicht, weil sie sich etwas hatte zuschulden kommen lassen oder jemand besser qualifiziert war. Allein die Ampel ging früher aus als erwartet und die scheidende Außenministerin entdeckte ihr eigenes Interesse an dem Posten.

Entgegen allen Abmachungen setzte sie ihren Jobwunsch in den letzten Regierungswochen durch. In der real existierenden Machtpolitik kommt man nicht weit, wenn man immer demütig anderen den Vortritt lässt, und Frauen müssen da nicht tugendhafter sein als Männer. Umgekehrt aber wird ein Fehler nicht dadurch legitim, dass er von einer Frau begangen wird.

So allerdings verteidigen einige Baerbock-Fans ihre bizarre Ämterrochade, mit der sie sich kurz vor Jobverlust noch prestigeträchtig absicherte. Dass die Grünen dieses Spiel mittrugen, gar nach dem Regierungswechsel ihre Machtposition im Verhandlungspoker um Grundgesetzänderung und Schuldenpaket wohl für diesen Deal einsetzten, ist das noch weitreichendere Ärgernis.

So eine Volte, völlig abgehoben in parteipolitischer Selbstgerechtigkeit, beschädigt die Glaubwürdigkeit repräsentativ-demokratischen Handelns allgemein. Es zeigt die „etablierten Parteien“ so, wie AfD und andere Rechtsaußenspieler sich das wünschen: Nicht allein Verdienst und Können zählen, sondern privilegien­verblendetes Gemauschel. Nicht für das Gemeinwohl wird gehandelt, sondern für den eigenen Vorteil.

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Ob sich UN-Baerbock schon in die Liga von Masken-Spahn und Maut-Scheuer katapultiert hat, darüber kann man streiten. Gewiss aber ist, dass die Grünen bei solch einer Selbstbedienungsmentalität in Unionsreihen moralisch toben würden. Baerbock ist das vermutlich egal. Sie ist jetzt in New York und spielt Erfolg. Schade, ein weibliches Vorbild weniger. Gutes Gelingen muss man ihr trotzdem wünschen. Die UN brauchen es.

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57 Kommentare

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  • "Helga Schmid, eine der angesehensten Diplomatinnen Deutschlands, war seit Monaten gesetzt als Präsidentschaftskandidatin für die UN-Generalversammlung. Dann wurde sie kurzfristig abgesägt. Nicht, weil sie sich etwas hatte zuschulden kommen lassen oder jemand besser qualifiziert war. Allein die Ampel ging früher aus als erwartet und die scheidende Außenministerin entdeckte ihr eigenes Interesse an dem Posten.



    Entgegen allen Abmachungen setzte sie ihren Jobwunsch in den letzten Regierungswochen durch."

    So habe ich das auch in Erinnerung, und genau das ist doch der Punkt, der moralisch stinkt und den die früheren (soll ich schreiben: die echten?) Grünen zurecht scharf kritisiert hätten.

    Das hat nichts mit "Grünen-Bashing" zu tun, deshalb verstehe ich nicht, warum manche Kommentatoren Frau Bossongs Text derart kritisieren. Und ihr eine Meinungsäußerung verbieten zu wollen, weil sie "keine Journalistin" ist spricht wohl für sich selbst.

  • Roland Schaeffer , Autor*in ,

    "Ob sich UN-Baerbock schon in die Liga von Masken-Spahn und Maut-Scheuer katapultiert hat, darüber kann man streiten." Weil sie als ehemalige deutsche Aussenministerin einen Posten übernommen hat, den sonst eine bis dahin nur ein paar ExpertInnen bekannte deutsche Diplomatin übernommen hätte? Ist das nicht eher eine symbolische Anerkennung der Bedeutung der UN-Vollversammlung durch die deutsche Bundesregierung? Was immer man von Frau Baerbock hält, diese Kampagne ist völlig irre.

  • Danke für diesen Kommentar, der genau das benennt, was zur allgemeinen Politikverdrossenheit beiträgt. Nachdem Baerbock schon zuvor dem damals beliebtesten Politiker Robert Habeck die Kanzlerkandidatur mit dem Argument "Frau" kurzerhand wegpolitisierte, sich danach absurderweise als ehem. "Mitglied der UN" ausgab, dann ihr zusammengeklaubtes Büchlein wegen Plagiaten (bei Habeck!) zurückziehen musste und die Grünen daraufhin 10% verloren, wurde sie also unsere "feministische Außenministerin", deren Augenmerk nach dem 7.Okt. nicht so sehr den massengemordeten Frauen und Kindern Gazas galt, sondern eher darauf gerichtet war, UNRWA nicht zu unterstützen und den IGH (Völkermord) nicht gegen den shit-storm Völkerrechtsgegner zu verteidigen, erschleicht sie sich also diesen repräsentativen Job bei der UN, indem sie rücksichtslos eine vorbestimmte Kandidatin nach Mafia-Manier ausschaltet. " Die UN braucht nun wirklich dringend andere Experten und andere Vertreter als die self-optimizing Frau Annalena Baerbock. Denn Opportunisten hat die UN schon zur Genüge in ihren Reihen.

  • Diese Frau der Grünen hat Goethe-Institute in der ganzen Welt schließen lassen und hinter dem angemalten Lächeln grient dann doch die Seilschaft . Baerbock reitet für sich selbst und nicht für Deutschland und die deutsche Kultur & Sprache . Zu schön, um gut zu sein.

    * * *

  • Der Beitrag ist so moralinsauer und von Neid motiviert, dass es einem übel wird. Es ist absolut nicht dasselbe, wenn eine Außenministerin in einen internationalen diplomatischen Job wechselt und - andererseits - Minister sich persönlich bereichern, korrupt sind oder sofort in die Wirtschaft gehen, für die sie politische Entscheidungen getroffen haben (bzw. umgekehrt).



    Warum sollten die Grünen etwas dagegen haben? Dass die taz jetzt mehr und mehr das Günen-Bashing von Faz, Söder und anderen aufnimmt, ist ebenfalls zum Reihern.

    • @Melibocus8:

      Stimme überhaupt nicht zu. Wenn Baerbock die jahrzehntelang verdiente Diplomatin einfach zur Seite schubste, muss man das nicht gut finden. Sie hat der Frau den verdienten Karriereschritt genommen, weil sie grade Lust drauf hatte. Das hat was Unanständiges.

    • @Melibocus8:

      So ist es 👍

      Auch dies hier:



      "Dass die Grünen dieses Spiel mittrugen, gar nach dem Regierungswechsel ihre Machtposition im Verhandlungspoker um Grundgesetzänderung und Schuldenpaket wohl für diesen Deal einsetzten"

      WIRKLICH ❓



      Gibt es dafür Belege, gar Beweise, bzw., wenn dem so war, wurde dafür an anderer Stelle was politisch geopfert ❓

      Wären dann also ohne Baerbocks UN Posten 200 statt 100Millrd. € für Klimaschutz drinnen gewesen, oder gar ein entsprechender Eintrag ins GG❓

      Ja, wenn's so wäre, dann wäre ich auch schon empört, aber irgendwie sowas einfach nur zu behaupten, finde ich ziemlich daneben 👎

    • @Melibocus8:

      Tut mir leid, wenn die taz Ihren Erwartungen offenbar nicht gerecht wird und hier nicht als unkritisches Zentralorgan der Grünen Partei fungiert … deshalb lese ich u.a. diese Zeitung, weil sie mir ein breites, mitunter kontroverses linkes Meinungsspektrum bietet.



      Es ist doch wahr: hätte die Ampel nicht vorzeitig in den Sack gehauen, wäre Frau Baerbock noch auf ihrem Posten im Aussenamt (ind eine so schlechte Figur hat sie dabei ja nicht mal gemacht) und eine versierte Diplomatin namens Helga Schmid wäre stattdessen Präsidentin der UN-Generalversammlung geworden. So einfach ist das.



      Ob diese Amtsergreifung Frau Baerbocks jetzt unbedingt mit dem Maskenskandal Spahns verglichen werden kann, sei mal dahingestellt … Nora Bossong hat es ja genau so formuliert, dass man darüber streiten kann.



      Und irgendwie anrüchig ist diese Ämterrochade schon, was man durchaus auch so benennen kann.

    • @Melibocus8:

      Die Kritk richtete sich an das Wegschnappen des diplomatischen Jobes zulasten Helga Schmids, eine der angesehensten Diplomatinnen Deutschlands.

    • @Melibocus8:

      Wo ist der Unterschied für Sie, dass die einen einen Job kriegen, den sie ohne ihr vorheriges Amt nie bekommen hätten und die andere einen Job kriegt, den sie ohne ihr vorheriges Amt nicht bekommen hätte?

    • @Melibocus8:

      Blödsinn, warum sollte die Autorin neidisch sein - ein Amt, das für die meisten von uns unerreichbar ist.

    • @Melibocus8:

      "Der Beitrag ist so moralinsauer und von Neid motiviert."

      Der Beitrag ist geprägt von Integrität.

      Die die Grünen seit Jahren vermissen lassen.

      Grüne Integrität bezeichnet in erster Linie den konsequenten Einsatz für Tier- und Naturschutz, der zusammen den besten Klimaschutz ergibt.

      In dem Bereich Fehlanzeige seit 20 Jahren.

      Null Interesse daran welche Leute welche Positionen wo bekommen, grünes Gruppenfeeling zelebrieren und ihr Ego aufpumpen.

      Danke für den Artikel, die Grünen brauchen ehrliche Kritik sonst landen sie immer weiter im Abseits.

  • Die TAZ will eine linke Tageszeitung sein und doch bietet sie hier einer eher konservativ eingestellten Autorin eine Bühne ihre subjektive Meinung zu verbreiten. Es ist dabei umso aberwitziger, dass Frau Bossong Frau Baerbock Gemauschel usw. unterstellt und somit in Abrede stellt, dass sie vielleicht auch einfach auf Grund ihrer Kompetenz und den guten Verbindungen durch ihre Tätigkeit als Ministerin des Auswärtigen Bundesamts gewählt wurde, während Frau Bossong selbst keine Journalistin ist und auch nichts weiter mit dem Politikbetrieb zu tun hat. Was qualifiziert dann also bitte Frau Bossong zu dieser Stellungnahme? Das wirkt hier doch sehr danach, dass die TAZ False Balancing betreibt.

    • @Benjamin Wagener:

      Moment, sind wir jetzt im strikten Lagerdenken? Man muss jeden kritisieren dürfen.



      Dass Baerbock hier einer über Jahrzehnte verdienten Diplomatin, anderen Frau zugleich, den versprochenen Posten wegnimmt, muss man nicht cool finden, auch wenn man links ist.

    • @Benjamin Wagener:

      Kompetenz wird ja wohl wirklich nicht der Grund gewesen sein können und als gute Diplomatin ist Frau Baerbock auch nicht aufgefallen. Schmidt hingegend brachte die entsprechenden Qualifikationen mit. Vieles spricht also dafür, dass es hier um den persönlichen Traum von Baerbock ging.

    • @Benjamin Wagener:

      Wenn Sie noch einmal genau lesen, fällt Ihnen vielleicht auf, dass es sich hier um einen Kommentar handelt - Ihre Kritik läuft also ins Leere. Ohnehin verstehe ich nicht, wieso manchen Foristen Kritik an einer eher glücklosen ehemaligen Außenministerin geradezu als Sakrileg betrachten.

    • @Benjamin Wagener:

      Wenn einem argumentativ sonst nichts zur Sache einfällt - z.B. dass mit Helga Schmid von deutscher Seite aus längst eine geeignete Kandidatin für den UN-Posten gesetzt war -, kann man es ja mal ad personam („… während Frau Bossong selbst keine Journalistin ist und auch nichts weiter mit dem Politikbetrieb zu tun hat.“) versuchen, nicht wahr?

    • @Benjamin Wagener:

      Ja, man kann über die "Kompetenz" von Fr. Baerbock wenigstens geteilter Meinung sein. Auf alle Fälle hat sie fachlich keinesfalls mehr in die Waagschale zu werfen als die Diplomatin Fr. Schmid, die ursprünglich für das Amt vorgesehen war und die Fr. Baerbock als ihre Vorgesetzte aus der Kandidatur gedrängt hat. Für diesen unfreundlichen Vorgang ist die Bezeichnung "Gemauschel" noch recht nett.



      Und weil die Autorin des Artikels Fr. Bossong nicht Ihren Vorstellungen einer Taz-Gastautorin entspricht, soll sie hier Redeverbot bekommen? Das ist eine sehr eigenwillige Vorstellung einer "linken Tageszeitung", die Sie hier vorbringen, S'il vous plaît.

  • Es wäre doch schön gewesen, wenn der Artikel auf Frau Baerbocks "New York" Videos verweisen würde. Total cool, mit Coffee (im bequemen Wegwerfbecher), mit Bagel und High-Heels... . Nicht nur, weil die Videos für den ein oder anderen politisch interessierten Menschen nicht cool, sondern zum Fremdschämen sind, sondern auch, weil sie deutlich machen, wie infantilisiert Spitzenpolitiker sein können. Hätte ich nicht für möglich gehalten. Und irgendwie ist es interessant, dass das USA-Kritiker-Duo Habeck/Baerbock jetzt vollumfänglich in den USA tätig ist.

    • @Nachtsonne:

      Glaubwürdigkeit sieht leider anders aus.

    • @Nachtsonne:

      >USA-Kritiker-Duo<

      Wie kommen sie denn darauf? Die beiden stehen für Wertewesten und Atlantikbrücke. Die Ampel-Regierung - der beide angehörten - stand für Waffenlieferungen an Israel und damit für die Unterstützung von Kriegsverbrechern.

  • Aber mit Helga Schmidt wuerde es die tollen Instagramstories der ehemaligen obersten Barfussdiplomatin nicht geben. Und ich bin mir sicher, haette man an den Orten ihrer damaligen Auslandsreisen gesammelt, waere sogar eine Stelle auf dem Mond drin gewesen.

  • Alles richtig gemacht Annalena .Politik macht man nicht indem man mit Wattebausche schmeisst auch wenn das andere gerne so hätten .

    • @Andreas Rostin:

      Wer mal eben aus versehen einem anderen Land den Krieg erklärt, hat bestimmt nicht alles richtig gemacht. In der Welt rumpoltern hat mit dem Job Außenministerin nichts zu tun. Der Job hat etwas mit Diplomatie zu tun.

  • Ich sehe gerade - selbst de taz hat die Parallele zu "Sex and the City" schon gefunden.



    Ist das nicht furchtbar?

  • Etwas besseres hätten sich die Söder-CSU und die AfD nicht als Vorlage wünschen können.

    Auch die Selbstinszenierung mit schickem Blazer in einem NY-Bagelshop ist der Glaubwürdigkeits-GAU.

    Im Tagesspiegel (oder n der "Zeit" - das ist ja auch völlig egal) wurden schon (wohlwollende!!) Vergleiche von Baerbock zu "Sex and the City" gezogen.

    Wenn das die neuen Grünen sind, dann sollten sich die verbliebenen Abgeordneten schon mal Job-Tipps von den ehemaligen FDP-Kollegen holen.

    Frieden und Klima sind schon nur noch Luxusthemen. Die linke Selbstverständlichkeit ist bis Talkshow-Bonmots komplett an die LINKE abgegeben worden. Da scheinen sie auch besser und ehrlicher aufgehoben.

    Also scheiden die grünen "Vordenker" Habeck in einen saturierten Professoren-Posten und Frau Baerbock entwickelt sich zum "Times"-Covergirl.

    Dieses Erbe lässt Ströbeles Knochen rotieren.



    Ich kann dem Ganzen nur mit Kopfschütteln folgen.

  • Schwarz-rot/grün wahr wahrscheinlich, hing von wenigen Stimmen fürs BSW ab. warum sollte Deutschland statt einer allgemein eher Unbekannten nicht seine ehemalige Außenministerin schicken - wie es ja auch andere Staaten machen.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      "warum sollte Deutschland statt einer allgemein eher Unbekannten nicht seine ehemalige Außenministerin schicken - wie es ja auch andere Staaten machen."

      Weil die "Unbekannte" praktisch schon gesetzt war und nur wegegbissen wurde, weil eine ehemalige Außenministerin, die nach der Wahlniederlage eigentlich kürzer treten wollte, dann doch wieder ins Rampenlicht wollte.

      Das war billig und unwürdig.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Richtig, ist auch mein Gedanke dazu..

  • >Selbstbedienungsmentalität<

    Habecks Frisör - Bärbocks Fotografen - keinen Deut besser als Spahns Masken und Cumex-Scholz und privatversicherter Lauterbach Krankenhausreforn auf Kosten der Gesetzlichen.

    Was mich wundert ist, dass Deutschland im Korruptionsindex noch so weit hinten liegt. Ist es anderswo wirklich noch entschieden schlechter als bei uns?

  • Tut schon richtig weh, wie manche Leute Macht-fixiert sind.



    Überschäumendes Ego.



    Qualitativ eher unten anzusiedeln.

  • Als Joschka Fischer im Spontiplenum in Frankfurt erklärte, dass mit dem parlamentarischen Weg sich alles ändern würde für die Spontis, da war noch nicht abzusehen, welches Postengeschachere das nach sich ziehen würde. Es war fast wie bei Trump. Nicht Qualifikation zählte sondern Loyalität. Tiefste Loyalität. Das ist bis heute so geblieben. Grüne Politik schafft Stellen. Wie heute in der FAZ zu lesen war: In Frankfurt hat das Amt für Multikulturelle Angelegenheiten inzischen 80 Mitarbeiter. Respekt. Natürlich gefällt das nicht allen Leuten und so tragen die Grünen damit, wie sie so agieren, kräftig zum Wachstum der AFD bei. Doppelter Erfolg in der Stellenbeschaffung. Gratuliere.

  • Willst du oben mitspielen, musst du spielen wie sie da oben spielen. Zuerst ich selbst, dann ganz lange nichts.

  • Bedenklich, dass ihr da keiner aus ihrer Partei in den Arm gefallen ist. Wer wie die Grünen Vetternwirtschaft, Korruption und Machtgier völlig zurecht anprangert muss dieses Verhalten in den eigenen Reihen besonders energisch bekämpfen. Hier darf es keine Ausnahmen vom eigenen Anspruch geben, im Gegenteil.

  • Die Grünen machen sich nicht unglaubwürdig.



    Sie sind es längst.

    Aber da sie das kleinere Überl zu sein scheinen bekommen sie Wählerstimmen.

    Und so nebenbei bemerkt: Den anderen Parteien darf man ja leider auch Nichts mehr glauben...

  • Was wirklich wichtig ist in dieser Personalie: Annalena Baerbock tritt an die Stelle einer Trägerin der Manfred-Wörner-Medaille, was ihre Erfahrung in der Sicherheitspolitik (Verhandlung des Atom-Abkommens mit Iran) unterstreicht. Baerbock würde einen totalen Bock schießen, wenn sie in der Vollversammlung ihre feministischen Ziele verfolgte anstelle die derzeit brennenden weltsicherheitpolitischen Themen erfolgreich zu moderieren!

    • @Uwe Kulick:

      Hat sie jemals irgendwelche feministischen Ziele verfolgt?

      Man denkt natürlich sofort an Baerbocks Sätze im Bundestag, die Gewalt der islamischen Sittenwächter im Iran habe „nichts, aber auch gar nichts mit Religion zu tun“.

      Perfekt für die Mullahs.

      Die ihre A-Bombe anyway kriegen. Sanktiönchen hin oder her.

      Die leider nur das iranische Volk betreffen. Dem es grottenschlecht geht.

      • @shantivanille:

        Jetzt schaffen Sie es sogar, dass ich Baerbock verteidige, aber dieses gewollte Missverstehen geht mir auf den Senkel: es ist doch evident, dass es in dieser Formulierung darum ging, den religiösen Legitimationsanspruch der iranischen Regierung in Frage zu stellen und auf den dahinter verborgenen Machiavellismus zu verweisen - das klassische Priesterschwindel-Argument eben. Dem iranischen Volk geht es übrigens nicht zuletzt wegen der Sanktionen schlecht, die zu einer massiven Verarmung geführt haben.

      • @shantivanille:

        Was ich meine: Helga Schmid mit ihrer Erfahrung in den brisanten Iran-Atom-Verhandlungen ist als derart erfahrene Diplomatin geeignet, die Vollversammlung zu leiten. Denn dort werden mit Sicherheit auch einige brisante Themen angesprochen werden. Es ist nicht und war nie notwendig, den Job der Versammlungsleiterin der UNO-Vollversammlung an eineN ehemaligeN AußenministerIn zu vergeben. Es waren schon viele erfahrene DiplomatInnEn wie Schmid mit der Aufgabe betraut. Z.B. zahlreiche UN-BotschafterInnen, die vorher nie PolitikerInnen waren.

        Sachlich gibt es höchstens einen Grund, weshalb nun Baerbock den Vorzug erhält: Ihrer taffen Redeweise wird zugetraut, die versammelten Delegierten und PolitikerInnen der Welt zu bändigen. Mehr Vorteil bietet sie nicht, abgesehen von ihrem vielleicht etwas höheren Bekanntheitsgrad.

  • Frau Baerbock hat schon als Außenministerin sich und unserem Land in aller Welt Respekt und große Sympathien erworben, auch in der UN-Vollversammlung. Endlich eine Frau mit Stil und Mut, bei aller Diplomatie auch mal laut die Wahrheit zu sagen, ganz besonders da, wo sie nicht gern gehört wurde. Ihr Wechsel auf den Posten in New York ist logisch und zu begrüßen. Sie ist gewählt worden, weil sie gerade in unserer heutigen Zeit die Richtige ist. Logisch, dass das Neid hervorruft.

    • @UNGUIS:

      Ein bissiger Kommentar voller Satire. Ich kann nur zustimmen: Unsere heutige Zeit benötigt wirklich mehr Selbstvermarktung und weniger Leistung, Fleiß und Aufrichtigkeit.

    • @UNGUIS:

      In keinster Weise hat sie Respekt und Sympathie außerhalb unserer westlichen Verbündeten gewonnen. Das genaue Gegenteil ist der Fall gewesen. Wer kann sich nicht an ihren Besuch in Brasilien erinnern, wo am Ende weder Präsident, noch Außenminister Zeit für sie hatten?

    • @UNGUIS:

      : )

    • @UNGUIS:

      Ihren Kommentar bestaune ich.

      Stil und Mut? Etwa gar eine feministische Außenpolitik?

      In erster Linie fallen einem da natürlich Baerbocks Sätze im Bundestag ein, die Gewalt der islamischen Sittenwächter im Iran habe „nichts, aber auch gar nichts mit Religion zu tun“.

      Kann man den Kampf der Frauen dort mehr sabotieren?

      EMMA: " . . . verkünden islamische Theologen mit dem Verweis auf religiöse Texte, dass die Unterordnungen von Frauen ein „göttliches Gesetz“ darstelle und dass die Frauen Haupt und Körper blickdicht verhüllen müssten."

      Tja, wessen Sympathien hat sie da wohl erworben? Eine ganze Menge Leute dabei, von deren Okay ihr Job in New York abhing.

      www.emma.de/artike...gion-zu-tun-339811

  • Wenn man sich erstmal an das gute Leben inkl. Visagistin, Friseur und Photographen gewöhnt hat, fällt es halt schwer, in das Eigenheim zurückzukehren. Die Videos aus NY mit coffee-to-go in stylischem, steuerfinanzierten Outfit, in denen nach Influencer-Art mehr content angedroht wird, sprechen da Bände. Daß Baerbock sich so verhält, finde ich eigentlich aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Man muß die Welle halt reiten, solange sie läuft. Abstoßend ist für mich das Verhalten der Partei, die dieses Ego-Tripping unterstützt. Allerdings glaube ich auch, daß Baerbock in NY weniger Schaden anrichteten kann, als sie es in Deutschland getan hat.

  • Eine Grünenpolitikerin in New York. Mehr braucht man dazu nicht zu wissen:



    www.rnd.de/politik...BP4E2RH6IP2OU.html

  • Ich fand Frau Baerbock als AM nicht gut. Ihre verlässliche Politik für die sie stehen wollte, wird beschädigt, wenn sie einer anderen Person den na Posten nimmt. Aber: das ganze wurde doch im März schon diskutiert. Kann man da nicht einen Deckel drauf machen?

  • Eine begnadete Karrieristin.

    Und ein klarer Grund die Grünen nicht mehr zu wählen.

    Solche Grüne? Nein Danke.

  • Das war nun wirklich keine gute Aktion. Frau Bearbock hätte darauf verzichten sollen es hätte sich schon was anderes gefunden. Zu mal das ja eh nur für ein Jahr ist.



    Das war nix und wird zurecht kritisiert.

  • Es ist halt immer was anderes, wenn jemand anders dasselbe tut wie man selbst.

  • Was andere Politiker aus verschiedenen Gründen nie schaffen könnten, das neue Amt in New York hat uns bis dato drei Instagram- (Insta, sagt man wohl in Kreisen) Videos beschert, für die glatt ein Wort wie Fremdschämen erfunden werden sollte.



    Ich folge ihr jetzt, will ich doch ohne Verzug den nächsten Auftritt sehen. Vielleicht reist sie dafür sogar bis nach Seattle.

  • Der übermäßige Narzismus und das nationalistische Machtdenken Bearbocks passen nicht zu einem Amt, in dem es darum geht, sich selbst zurück zu nehmen und eine Politik der internationalen Gleichberechtigung zu fördern.

    Darüber hinaus hat Bearbock innen- und außenpolitisch nichts anderes getan, als die rechte CDU-Agenda entweder direkt zu unterstützen oder dazu zu schweigen.

    Bearbock ist konzentrierter Ausdruck der Tatsache, dass die Grünen seit "uns Joschka" dermaßen weit nach rechts gerückt sind, dass sie keinen Gegenpol mehr zu den Konservativen mehr darstellen.

    • @Uns Uwe:

      Die einzige "nationalistische" Machtdemonstration von Fr. Baerbock, an die ich mich erinnern kann, war, als sie zeigte, was passiert, wenn eine deutsche Militärmaschine im Ausland kaputtgeht.



      Sie scheinen einen sehr diffusen, durch nichts begrenzten Nationalismus-Begriff zu haben. Aber wie das mit Fr. Baerbocks Wirken als AM zusammenhängt, müssten Sie etwas genauer erklären.



      Ansonsten gehört es ganz allgemein zu den wesentlichen Aufgaben eines Außenministers, sich intensiv für die Interessen seines Landes einzusetzen. Ansonsten hätte dieses Amt überhaupt keinen Sinn.

    • @Uns Uwe:

      Wenn der Meinung ist, die Grünen seien eine rechte Partei, wundert es mich nicht, dass man bereit ist, die Union als rechtsextrem zu bezeichnen. Gut, mit der Realität hat das wenig zu tun, aber was macht das schon...

      • @Katharina Reichenhall:

        So? Was hat denn Baerbock der CDU-Programmatik in Sachen Krieg und Sozialabbau entgegen zu setzen, außer immer wieder gern getätigte, verschämte Koalitionsangebote?

        Siehe ihren freundlichen Besuch bei der Konrad-Adenauer-Stiftung:

        "Dieser recht kühne historische Bogen entwirft ein Bild, in dem Union und Grüne nicht Gegner sind, sondern komplementäre Organisationen, die sich gegenseitig brauchen."

        taz.de/Annalena-Ba...-die-CDU/!5710484/

        Und nicht zu vergessen, ihr Wunsch kurz nach Bruch der Ampel, auch unter Merz weiterhin Außenministerin bleiben zu wollen:

        www.finanzen.at/na...reichen-1033991273

        Aber letzteres hat sich ja erübrigt wegen ihres UN-Jobs.

  • Yes. Trallafitti-Flaschenpost-Reloaded.



    Echt Hardcore Null-overt •

  • Niemand verdächtigt Frau Baerbock der politischen Kompetenz, aber persönliche Integrität wäre ja nett gewesen. Aber so kann sie wenigstens lächerliche Bilder und Filmchen aus New York posten.