Rassismus im Fußball: Beeindruckende Solidarität

Vinicius Junior bedankt sich für den großen Zuspruch. Der Stürmer von Real Madrid fordert weiter eine konsequente Bestrafung von Hassattacken.

Vinicius Junior im real-Trikot mit weit ausgebreiteen Armen

Kämpfer gegen den Rassismus: Vinicius Junior Foto: dpa

Die Aufregung um die rassistischen Anfeindungen gegen Vinicius Junior, den Außenstürmer von Real Madrid, mag sich nicht legen. Der Stürmer bedankte sich via Twitter für die zahlreichen Solidaritätsbekundungen, die ihm aus der ganzen Welt entgegengebracht worden waren. „Ich bin wirklich dankbar für all die Zuneigung und Unterstützung, die ich in den letzten Monaten erhalten habe. Sowohl in Brasilien als auch auf der ganzen Welt“, schrieb er.

Vor allem eine Aktion in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro hatte es ihm angetan. Um gegen den rassistisch motivierten Hass auf den Stürmer zu protestieren, war in der Nacht auf Dienstag für eine Stunde die Beleuchtung der monumentalen Jesus-Statue Cristo Redentor ausgeschaltet worden. „Schwarz und imposant“ zwitscherte er zu einem Bild, das die Statue nur vom Mond beleuchtet zeigt.

Horrorvideo auf Twitter

Zuvor hatte er ebenfalls auf Twitter ein Video mit einem Zusammenschnitt von rassistischen Beleidigungen gegen ihn gepostet, das mit Szenen aus dem Spiel von Real Madrid gegen den FC Valencia von vergangenen Sonntag endete, in dem er zum wiederholten Male als Affe beleidigt worden war. Die Vorkommnisse hatten auch deshalb weltweit für so viel Aufmerksamkeit gesorgt, weil sogar Carlo Ancelotti der italie­nische Trainer von Real Madrid, der ein halbes Jahr zuvor noch bestritten hatte, dass es so etwas wie Rassismus im spanischen Fußball gibt, entsetzt gezeigt hatte.

Das Video von Vinicius Junior endet mit einem Bild, das eine Puppe im Trikot des Brasilianers zeigt, die von einer Brücke in Madrid hängt. Am Montag nun wurden die Täter, die aus dem Umfeld von Reals Lokalrivalen Atlético Madrid kommen sollen, festgenommen. Sie können nun einer Bestrafung zugeführt werden. Angemessene Strafen für rassistische Beleidigungen nicht nur für die Täter, sondern auch für die Klubs, in deren Umfeld sie ausgespochern werden, hatte Vinicius Junior immer wieder gefordert.

Liga-Chef Javier Tebas, der Vinicius Junior zuvor für dessen Verhalten auf dem Platz kritisiert hatte („er soll sich nicht zum Affen machen“) weist den Gedanken, es gebe ein grundsätzliches Rassimusproblem zurück. „Weder Spanien noch die Liga sind rassistisch, meinte er. „Es ist einfach unfair, das zu behaupten“.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.