Russland: Beresowski erhebt Mordvorwurf

Der Miliardär im Londoner Exil beschuldigt Russlands Regierung, in den vergangenen Wochen einen Auftragskiller auf ihn angesetzt zu haben.

Beresowski glaubt, seiner öffentlichen Ermordung knapp entkommen zu sein Bild: dpa

LONDON taz/dpa Der russische Oligarch und Kreml-Kritiker Boris Beresowski sollte nach eigenen Angaben vor wenigen Wochen in London ermordet werden. Er sei von der Polizei vor drei Wochen über einen Mordplan informiert und angewiesen worden, Großbritannien zu verlassen, sagte Beresowski am Mittwoch dem Sender BBC. Hinter dem Mordplan stecke die russische Regierung. Er habe auch einen Tipp aus Russland bekommen. "Jemand, den ich kenne, sollte nach London kommen, mich treffen und mich öffentlich töten, ohne sich zu verstecken. Später sollte er erklären, es sei aus Geschäftsgründen gewesen."

Die Boulevardzeitung "Sun" hatte zuvor berichtet, ein Auftragsmörder sollte Beresowski im Hilton Hotel in der Innenstadt erschießen. Der Mann sei aber nach Geheimdiensthinweisen gefasst worden. Eine Bestätigung von der Polizei gab es dafür nicht.

Der russische Botschafter in London, Juri Fedotow sagte, ein mögliches Mordkomplott gegen Beresowski würde ihn nicht überraschen, da dieser auch wirklich keine Gelegenheit auslasse, sich mit seinen Äußerungen öffentlich in Gefahr zu bringen. Er schloss aber jede Verwicklung seines Landes in einen Mordplan aus. Beresowski lebt im Exil in Großbritannien. Die Beziehungen zwischen Russland und Großbritannien sind derzeit wegen der Affäre um den vergifteten Ex- Agenten Alexander Litwinenko stark belastet. Russland weigert sich, den Verdächtigen Andrej Lugowoi auszuliefern, Großbritannien will nun russische Diplomaten ausweisen.

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