Selbstmordattentat in Afghanistan: Mindestens 35 Tote in Kabul

Ein Unbekannter verübte ein Selbstmordattentat auf eine Bildungseinrichtung in der Hauptstadt Afghanistans. Laut UN sind die meisten Opfer Mädchen und junge Frauen.

Frauen mit einem Transparent

Einen Tag nach dem Anschlag auf eine Bildungseinrichtung in Kabul demonstrieren junge Frauen gegen andauernde Anschläge Foto: ap

FRANKFURT AM MAIN/KABUL epd | Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Bildungseinrichtung in Kabul am Freitag sind laut den UN mehr Menschen gestorben als zunächst befürchtet. Wie die UN-Mission in Afghanistan (Unama) am Samstag mitteilte, wurden laut Zahlen der Vereinten Nationen mindestens 35 Menschen getötet und 82 weitere verletzt. Am Freitag waren die Taliban-Behörden zunächst von mindestens 19 Toten ausgegangen. Unama zufolge handelt es sich bei den meisten Opfern des Anschlags um Mädchen und junge Frauen.

Der Anschlag geschah im Viertel Dashti Barchi. Dort leben viele Angehörige der ethnischen Minderheit der Hazara, die etwa neun Prozent der afghanischen Bevölkerung ausmacht und seit dem Rückzug der internationalen Truppen aus Afghanistan wieder zunehmend verfolgt wird, von den Taliban, aber auch vom „Islamischen Staat“. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

In Afghanistan gibt es immer wieder Anschläge seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor gut einem Jahr. Zu vielen Attentaten hat sich die lokale Terrorgruppe „Islamischer Staat (IS) Khorasan“ bekannt, die laut den Vereinten Nationen für den Tod Hunderter Zivilistinnen und Zivilisten verantwortlich ist.

Die Taliban-Regierung verurteilte die Attacke. Auch international rief die Tat Entsetzen hervor. UN-Generalsekretär António Guterres sprach auf Twitter von einem „abscheulichen Anschlag“.

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