Skifahren in der Schweiz: Basislager Jugendherberge

Reduzierter CO₂-Ausstoß, vegetarisches Essen, Solarpanel – die Schweizer Jugendherbergen setzen auf Nachhaltigkeit und erschwingliche Angebote.

Viele Skifahrere und Skifahrerinnen auf einer verschneiten Piste

Sk­fa­jhre­r:in­nen im Skigebiet von Saas-Fee in der Schweiz Foto: Danuta Hyniewska/imago

Sie hat begonnen, die Skisaison in Saas-Fee. Der Wintersport – ökologisch verdächtig, teuer und in der Schweiz sowieso unbezahlbar – hat für viele, die damit aufgewachsen sind, keineswegs an Attraktivität verloren. Dass dies so bleibt, dafür wirbt man in der Schweiz mit dem Magic Pass. Dieser Einjahrespass ist für 429 Schweizer Franken für Erwachsene und 269 für Kinder erhältlich. Er bietet unbegrenzten Zugang zu den Skiliften von 69 Skigebieten im Winter und 31 Sommerdestinationen. Und damit Schulklassen das Skifahren üben und Familien sich einen Familienurlaub leisten können, gibt es neben den üblichen Appartements und Hotels in Saas-Fee eine Jugendherberge.

Das Wellness Hostel 4000 in Saas-Fee ist ein Topmodell seiner Klasse. Eine riesige Saunalandschaft mit Schwimmbad, Planschbecken und Wasserrutsche für die Kleinen, Dampfbad und Ganzkörpermassagen. Mit entspanntem Blick von den großen Fenstern auf die Viertausender des Mischabel-Massivs thront der fünfgeschossige Holzbau über der Feevispa-Schlucht. Eine Lounge mit Bistro und modernem Design empfängt den Gast. Wer bereit ist, sein Zimmer mit fünf Anderen zu teilen, nächtigt hier für ca. 75 Franken, Wellness-Zugang inklusive.

Eine Familie mit drei Kindern zahlt in Saas Fee in der Hochsaison 280 CHF pro Nacht mit Frühstück, die Benutzung des

Wellnessbereiches samt Hallenbad sind eingeschlossen. www.wellnesshostel4000.ch

Alle Jugendherbergen findet man auf https://www.youthhostel.ch/de/

„Wir haben viele Schulklassen, die zu uns kommen. Es gibt eine Schneesport-Initiative, ein Portal, da kann die Schule sich anmelden und viele Jugendherbergen organisieren den Aufenthalt vor Ort. Damit die Kinder auch heute noch Skifahren lernen“, sagt die Betriebsleiterin Chantal Anthamatten.

Es gibt Familienzimmer mit Stockbetten und Waschbecken im Zimmer. Die Dusche und die Toilette sind dann auf der Etage. „Kinder zwischen zwei und fünf Jahren bezahlen 15 Franken, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, weil das Hallenbad noch dabei ist, 28, in den anderen Jugendherbergen ohne Hallenbad sind es 25 Franken. Das ist ein Fixpreis“, sagt die Betriebsleiterin.

Die Schweizer Jugendherbergen feiern 2024 ihr 100-jähriges Jubiläum. Die Idee, Familien und Jugendlichen günstigen Urlaub zu ermöglichen, wird immer attraktiver. Auch für Alleinreisende und Paare aller Altersgruppen. Die Bedürfnisse sind gestiegen, neben den engen Mehrbettzimmern gibt es heute überall Doppelzimmer mit Dusche, aber das Bett wird immer noch vom Gast selbst bezogen.

Am 28. April 1924 gründeten rund 70 Vertreter von Jugendverbänden im „Mädchenklub Gartenhof“ in Zürich die Zürcherische Genossenschaft zur Errichtung von Schweizer Jugendherbergen. Sie sind eine politisch und konfessionell neutrale Nonprofit-Organisation. „Wir sehen es als unsere Verantwortung, günstige Ferien in der Schweiz für kommende Generationen zu erhalten. Als Nonprofit-Organisation zählen wir auf breite finanzielle Unterstützung unserer Mitglieder, Gönner und Gönnerinnen, Partner und Partnerinnen und der öffentlichen Hand“, so das Selbstverständnis der Schweizer Stiftung für Sozialtourismus, Eigentümerin der Mehrheit der Jugendherbergen.

Die Herberge im autofreien und schneesicheren Saas-Fee hat 180 Betten und liegt gleich am Ortseingang, umgeben von historischen Holzscheunen. Nachhaltigkeit gehört zum Konzept. Es gibt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. „Unser Haus, das 2014 eröffnet wurde, war der erste öffentliche Holzbau in der Schweiz. Es wurden keine Importhölzer, sondern nur heimische Hölzer verwendet“, sagt Betriebsleiterin Chantal Anthamatten. Und das Hostel hat die Ortschaft bereichert. Jeder hat Zutritt zum Wellnessbereich. Das Hostel ist ein kostengünstigeres Basislager mit Wellness, um die Pisten der teuren Schweiz zu erkunden.

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