Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Mainz ist wieder Spitze

Dortmund schwächelt gegen Hoffenheim. Und Mainz nutzt das aus. Mit dem Sieg über Leverkusen setzt es sich wieder an die Tabellenspitze. Stuttgart reicht die rote Laterne an Köln weiter.

Sind wieder die Überflieger: Mainz 05 hier mit Felix Borja (li) im Zweikampf gegen den Leverkusener Manuel Friedrich. Bild: dapd

LEVERKUSEN/STUTTGART/DORTMUND dpa | Dank Joker Andreas Ivanschitz ist der FSV Mainz 05 an die Spitze der Fußball-Bundesliga zurückgekehrt. Ausgerechnet auf Vorarbeit des künftigen Bayer-Profis André Schürrle sorgte der Österreicher in der 70. Minute für das 1:0 (0:0) bei Leverkusen. Mit dem achten Sieg im neunten Saisonspiel zogen die Mainzer am Sonntag wieder an Borussia Dortmund vorbei. Die Leverkusener verpassten durch die erste Niederlage seit Ende August vor 30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena hingegen den Anschluss an die ersten beiden Plätze.

Nach feinem Pass von Sami Allagui auf den Flügel legte Schürrle nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung mustergültig für Ivanschitz quer, der ebenfalls kurz zuvor aufs Feld gekommen war. "Natürlich hätte ich in meinem neuen Zuhause gerne von Anfang an gespielt", sagte Schürrle, der zur kommenden Saison für knapp zehn Millionen Euro nach Leverkusen wechselt. "Ich wollte der Mannschaft helfen und das hat super geklappt."

Mainz war die Verunsicherung nach der ersten Saisonniederlage gegen den Hamburger SV in der Vorwoche (0:1) zunächst allerdings noch deutlich anzumerken. Mit den drei defensiv eingestellten Mittelfeldspielern Simon Rolfes, Arturo Vidal und Lars Bender konnte Bayer oft den Angriffsdrang der Gäste stören, verlor aber schließlich durch das Jokertor.

ERGEBNISSE:

HSV - Bayern München 0:0

Frankfurt - Schalke 0:0

M'gladbach - Bremen 1:4

SC Freiburg - Kaiserslautern 2:1

Hannover 96 - 1. FC Köln 2:1

Nürnberg - VfL Wolfsburg 2:1

Dortmund - Hoffenheim 1:1

Leverkusen - Mainz 0:1

VfB Stuttgart - St. Pauli 2:0

* * *

TABELLE (Tordiff./Pkte.):

1. FSV Mainz 05 19:8 24

2. Borussia Dortmund 21:7 22

3. Hannover 96 13:12 16

4. 1899 Hoffenheim 17:13 15

5. Bayer Leverkusen 18:15 15

6. Hamburger SV 13:11 15

7. SC Freiburg 14:14 15

8. Werder Bremen 17:18 14

9. Eintracht Frankfurt 14:9 13

10. FC St. Pauli 11:12 13

11. Bayern München 8:8 12

12. 1. FC Nürnberg 11:12 12

13. VfL Wolfsburg 15:16 10

14. VfB Stuttgart 16:17 7

15. 1. FC Kaiserslautern 10:18 7

16. FC Schalke 10:16 6

17. Bor. Mönchengladbach 14:27 6

18. 1. FC Köln 9:17 5

Stuttgart verlässt das Tabellenende

Der VfB Stuttgart hat einen großen Schritt aus seiner sportlichen Misere gemacht. Durch den glücklichen 2:0 (1:0)- Sieg gegen den FC St. Pauli sprang der Fußball-Bundesligist in der Tabelle vom letzten auf den 14. Platz, blieb zum ersten Mal in dieser Saison drei Pflichtspiele nacheinander ungeschlagen und setzte den Aufwärtstrend unter seinem neuen Trainer Jens Keller fort. Die VfB-Treffer erzielten Georg Niedermeier in der 19. Minute und Zdravko Kuzmanovic (79.).

Um seiner größten Sorgen ledig zu sein, spielte der VfB allerdings auch am Sonntagabend zu schwach. St. Pauli hatte vor 40.000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes Benz Arena die deutlich besseren Torchancen. "Wir haben gut gespielt, aber vergessen, Tore zu schießen", klagte Sportdirektor Helmut Schulte.

Für bisher so auswärtsstarken Hamburger bleibt Stuttgart ein schlechtes Pflaster mit nur einem Punkt in acht Partien. Sie rutschten auf Rang zehn ab. Auch nach der frühen Führung legten die Gastgeber ihre Verunsicherung nicht ab. Viele Stuttgarter Fehlpässe ermöglichten den spielerisch stärkeren Hamburgern in einer ansehnlichen Partie Möglichkeiten, die jedoch nicht genutzt wurden.

Vor dem Spiel hatte VfB-Präsident Erwin Staudt eingeräumt, dass die Personalpolitik vor dieser Saison nicht glücklich gewesen ist. "Ein paar Fehleinkäufe waren sicherlich dabei", sagte der 62-Jährige dem Magazin "Focus". "Dies versuchen wir nun zu verbessern".

Dortmund gibt die Führung ab

Antonio da Silva hat Borussia Dortmund vor einem empfindlichen Rückschlag in der Fußball-Bundesliga bewahrt. Der 32-jährige Mittelfeldspieler sorgte in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem direkt verwandelten Freistoß für großen Jubel beim verdienten 1:1 (0:1) des BVB gegen 1899 Hoffenheim. Das junge Team von Trainer Jürgen Klopp verpasste am Sonntag vor 80.720 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park jedoch den avisierten Vereinsrekord von acht Erfolgen nacheinander. Demba Ba (9.) hatte die Hoffenheimer früh in Führung gebracht.

Nur drei Tage nach dem unglücklichen 1:1 in der Europa League gegen Paris St. Germain mangelte es der zuletzt hochgelobten Borussia an Kraft und Ideen. Zudem verschoss Nuri Sahin in der 15. Minute einen Handelfmeter. Hoffenheims Sejad Salihovic sah nach dem Schlusspfiff die Gelb-Rote Karte.

"Was wir heute in der zweiten Halbzeit abgerissen haben, war unglaublich", sagte Dortmunds Coach Klopp nach dem halben Happy End. Das Ergebnis gehe "mehr als in Ordnung - ich bin superstolz". Die Elfmeterszene sorgte bei ihm aber für Unverständnis. Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte dem ersten erfolgreichen Strafstoß-Versuch von Sahin die Anerkennung verweigert, weil Torjäger Lucas Barrios zu früh in den 16-Meter-Raum gelaufen sein soll. "Das ist ja wahnsinnig - lächerlich", meinte Klopp, "das ist an Ungerechtigkeit kaum mehr zu überbieten."

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