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Soziologin über AfD„Rechte Themen zu übernehmen, funktioniert nicht“

Die AfD legt in Umfragen zu. Wenn andere Parteien Wäh­le­r:in­nen zurück wollen, müssen sie strategisch geschickter agieren, findet Clara Dilger.

AFD-Demonstration in Magdeburg: „Es gibt einige Menschen, die aktuell der AfD zuneigen, aber trotzdem noch erreichbar sind“ Foto: Peter Gercke/dpa
David Muschenich
Interview von David Muschenich

taz: Frau Dilger, beginnen wir mit einer einfachen Frage: Können andere Parteien AfD-Wäh­ler:innen von sich überzeugen, oder ist das aus­sichtslos?

Clara Dilger: Kurzfristig, also mit Blick auf die nächsten paar Jahre, sehe ich es eher als unmöglich an, eine größere Anzahl AfD-Wähler:innen von anderen Parteien zu überzeugen. Langfristig ist das aber eine mögliche und notwendige Aufgabe.

taz: Sie sind an einem Projekt beteiligt, das seit 2021 wiederholt eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von rund 12.000 Personen befragt, darunter auch AfD-Wäh­ler:innen. Schließen Sie aus diesen Daten, dass es nicht so schnell geht?

Dilger: In Umfragen und Studien beobachten wir, dass eines der Hauptmotive von AfD-Wäh­ler:innen – neben der Ablehnung von Migration – ein großes Misstrauen in demokratische Institutionen und Parteien ist. Sie sind davon überzeugt, dass diese ihnen oder Deutschland nichts Gutes wollen. Aufgrund dieses Misstrauens legen AfD-Wäh­ler:in­nen alle ­Äußerungen, Handlungen und Entscheidungen von anderen Parteien grundsätzlich schlecht aus. Sie lehnen deren Politik selbst dann ab, wenn sie tatsächlich in ihrem Sinn wäre.

wochentaz

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taz: Auch gängigen Nachrichtenmedien vertrauen AfD-Wäh­ler:in­nen eher nicht. Auf welchem Weg kann man sie noch erreichen?

Dilger: Ja, das ist ein Problem. Parteien nutzen nicht die Kanäle, über die AfD-Wähler:innen erreichbar sind. Das wären dann Medien der neuen Rechten, die ebenfalls alles zuungunsten der anderen Parteien drehen.

taz: Sollten CDU, Linke, SPD, Grüne oder FDP trotzdem mal zu den neurechten Medien gehen und Interviews geben?

Dilger: Da besteht für sie die Gefahr, dass es anders geframt wird und am Ende nicht das ankommt, was sie sagen wollten. Eine Strategie – über die sich aber vermutlich erst in ein paar Jahren sagen lässt, ob sie erfolgreich war – ist die Kommunikation über soziale Medien, wie wir sie in letzter Zeit bei der Linken gesehen haben. Das hat gerade junge Wäh­le­r:in­nen direkt erreicht und sah danach aus, als wäre da noch Potenzial.

taz: Was können die anderen Parteien langfristig machen, um AfD-Wäh­ler:in­nen von sich zu überzeugen?

Dilger: Sie könnten sich langfristig fragen, wo die Menschen in Kontakt mit dem Staat und den öffentlichen Institutionen kommen, denen sie so misstrauen. Wenn die Infrastruktur, das Gesundheits- oder das Bildungssystem gut funktionieren, könnte das das Vertrauen wieder wecken.

Bild: Foto: Privat
Im Interview: 

Clara Dilger, 31, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leipziger Standort des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). Der Fokus der politischen Soziologin liegt auf aktuellen Entwicklungen des Rechtspopulismus

taz: In den Kommunen, zum Beispiel bei der Wahl von Ober­bür­ger­meis­te­r:in­nen, gab es in den letzten Jahren parteiübergreifende Bündnisse: Alle gegen die AfD. Hilft das? Oder bestätigt es die Partei in ihrer Außenseiter-Underdog-Rolle?

Dilger: Das lässt sich nicht klar beantworten. Die AfD deutet alles, was andere Parteien machen, so um, dass sie selbst entweder das Opfer ist oder die einzige, die etwas anderes anbietet. Diese Strategie verfolgt die AfD sehr erfolgreich. Viele Wäh­le­r:in­nen gehen da mit.

taz: Die Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) betrieb in den vergangenen Monaten eine harte Politik gegen Migration, um der AfD das Thema wegzunehmen. Dennoch sind die Umfragewerte der AfD noch weiter gestiegen und liegen jetzt bundesweit bei über 25 Prozent. Ist die Strategie der CDU gescheitert?

Dilger: Ich würde sagen, sie war von vornherein zum Scheitern verurteilt.

taz: Wieso?

Dilger: Einfach rechte Themen zu übernehmen, funk­tio­niert nicht. Das hat die Forschung immer wieder gezeigt. So gewinnt man Wäh­le­r:in­nen nicht von rechtspopulistischen Parteien zurück. Es normalisiert die rechten Narrative, gleichzeitig gilt die AfD aber als Original. Das stärkt eher rechtspopulistische Parteien. So zeigte sich das auch immer wieder in verschiedenen europäischen Ländern: Wenn konservative Parteien nach rechts rückten, um Wäh­ler:in­nen abzugreifen, nützte das meistens den rechtspopulistischen Parteien. Hier in der CDU/CSU einen Strategiewechsel zu probieren, halte ich für empfehlenswert.

taz: Steigen die Umfragewerte der AfD immer weiter, oder gibt es da irgendwann eine Grenze?

Dilger: In Umfragen sehen wir, dass sich relativ konstant 70 Prozent der Bevölkerung sehr klar gegen die AfD aussprechen. Das begrenzt in etwa das Potenzial der AfD. Die tatsächliche Fraktionsgröße im Bundestag hängt aber stark von der Wahlbeteiligung und der Fünfprozenthürde ab. Zudem beobachten wir in den letzten Jahren, dass migrationskritische und fremdenfeindliche Einstellungen in der Bevölkerung stärker geworden sind. Das heißt, es lässt sich nicht ausschließen, dass sich künftig noch mehr Menschen von anderen Parteien abwenden.

taz: In Sachsen-Anhalt entschieden sich kürzlich in einer Umfrage 39 Prozent für die rechtsextreme Partei. Wenn bei der nächsten Landtagswahl mehrere kleine Parteien nicht ins Parlament kommen, dann bräuchte die AfD nicht mal 50 Prozent der Stimmen, um alleine zu regieren. Bis zur Wahl sind es noch etwa 360 Tage. Reicht das, um AfD-Wähler:innen von demokratischen Parteien zu überzeugen?

Dilger: Es gibt einige Menschen, die aktuell der AfD zuneigen, aber trotzdem noch erreichbar sind. Wer sie überzeugen möchte, sollte sie nicht abschreiben, sondern mit ihnen im Dialog bleiben. Aber der harte Kern der AfD-Wähler:innen, die nicht mehr dialogbereit sind, lässt sich wahrscheinlich bis zur Landtagswahl nicht überzeugen. Diese Leute machen eine relevante Anzahl aus, sie würden die politische Konstellation effektiv verändern.

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167 Kommentare

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  • Irgendwie fehlt mir was: es wird immer mantraartig gesagt, dass es keinen Sinn machen würde sich mit den Themen und den von der AfD zum Thema gemachten Missständen zu beschäftigen. Schön und gut, aber was hilft denn dann? Da kommt immer recht wenig, ein Weiter-So kann es ja definitiv auch nicht sein, sonst hätten wir diese widerliche Problempartei nicht in dieser Stärke. Ignorieren wird auch nicht helfen, wenn sich die AfD-Wähler, zu Recht oder zu Unrecht, mit ihren Themen nicht beachtet fühlen, da sie dann in ihrer Wahl nur noch bestärkt werden.

  • Es ist schon intelligent, was die Forscherin sagt, aber die AfD profitiert sehr stark auch von den Defiziten der anderen Parteien, die SPD hat jahrelang mit ihrer 'Agenda-Politik', mit der Rentenreform und den Harz-IV-Anordnungen bei Durchschnittsarbeitnehmern starke Wirkungstreffer erzeugt: Die Tarifgebundenheit von Einkommen lässt nach, die soziale Sicherheit nimmt ab, die Einkommen wachsen langsam und teils unterhalb der Inflation, so was verunsichert und dann kommen Parteien und benennen a) Schuldige, b) stellen sich als Tabubrecher und c) als Radikalproblemlöser dar. Dann jubeln am Ende Arbeitnehmer einer Partei zu, die mal dezidiert die Arbeitgeberseite politisch abbilden wollte, sprich hier holen sich Arbeitnehmer eigentlich eine Tracht Prügel ab.



    Ich kann bei Union und SPD leider nicht Ansätzen erkennen, diese Situationen zu korrigieren, selbst die Ampel war dar ein sehr sehr zartes Pflänzchen. Und die Merz-Regierung ist hart, teilweise neoliberal und nicht für Arbeitnehmer, sondern für Unternehmer und Kapitalbesitzer.

  • "Die Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) betrieb in den vergangenen Monaten eine harte Politik gegen Migration"

    Aus linker Sicht mag man das vielleicht so sehen wollen. Aus rechter Sicht ist seit dem Regierungswechsel praktisch gar nichts passiert.



    Tatsächlich hat die CDU aber bisher keine Schritte unternommen, die Anzahl der Ausländer in Deutschland zu reduzieren. Und darum geht es doch den meisten AfD-Wählern. Den Zustrom von außen zu reduzieren, heißt doch (aus deren Sicht) nur die "Verschlimmerung" des Problems zu verlangsamen. "Verbessern" tut sich doch gar nichts.

    Selbst bei der noch eher vermittelbaren Abschiebung von Kriminellen und/oder faschistischen Gefährdern, ist wenig passiert.

    Die CDU hat zudem erklärt, die Staatsbürgerrechtsreform der Ampel nicht anzufassen. Der Wechsel von der Ampel zu Schwarz-Rot ist in der Migrationspolitik, abseits von ein bisschen Rhetorik, für rechte Wähler kaum zu spüren.

    Das kann man ja (als linker Mensch) finden wie man will. Nur für Analysen der Marke "Rechte Politik hilft nicht gegen die AfD" fehlt einfach jede empirische Grundlage.

  • "Rechte Themen zu übernehmen, funktioniert nicht"



    Kommt drauf an, was das Ziel ist. Wie war das noch? Der Hauptgegner sind die Grünen oder so?

  • Warum kommt überhaupt nicht zur Sprache, dass die Linkspartei und Teile der SPD die "Friedenspolitik" der AfD bezüglich der Ukraine thematisch und inhaltlich übernehmen?

    • @Rudolf Fissner:

      Weil sie es nicht tun

      • @TV:

        Nicht? Die alte Schröder-Clique versucht regelmäßig Putins Propaganda in Deutschland umzusetzen und die Linken lavieren ostentativ durch die Gegend. Von wegen Aufbauhilfe. Das diese nichts bringen wird solang Russland weiter feuert ist egal. Einer ihrer größten Schwachpunkte.

  • Die eigene Themensetzung ist natürlich ganz essenziell wichtig um zu verhindern, das die AfD das Thema vorgibt und andere Parteien sich dann nur noch dafür oder dagegen bekennen können.

    Zu dem Zeitpunkt als das 9 Euro Ticket eingeführt wurde, hatte die AFD nichts zu melden und war dementsprechend schwach in den Umfragen. Da hat das mit der Themensetzung kurzfristig funktioniert.



    Als dann der Ampel- Streit und Stillstand losging, wurde die AFD auch wieder lauter, sichtbarer und stärker.



    Hinzu kommt natürlich die unrühmliche Rolle der Bildzeitung als Stichwortgeber und Ober-framing Maschine. Worüber die Bild schreibt, wird dann am Ende auch in der Politik diskutiert.

  • Sehr richtige Analyse, die aber auf ein völlig blindes Konrad-Adenauer-Haus trifft. Dort ist man offenbar fest zur eigenen Demontage entschlossen.

  • "Einfach rechte Themen zu übernehmen, funk­tio­niert nicht. Das hat die Forschung immer wieder gezeigt. So gewinnt man Wäh­le­r:in­nen nicht von rechtspopulistischen Parteien zurück."

    In Dänemark haben die Sozialdemokraten "rechte Themen" (Ausländerpolitik) aufgegriffen und sind umgeschwenkt auf eine harte Asylpolitik. Dort gab es dann einen maßiven Einbruch bei der Dänische Volkspartei.

    • @Rudolf Fissner:

      Und ehm ... welchen Unterschied genau macht es, ob Rechte, die das Label "Volkspartei" tragen, rechte Politik machen, oder ob Rechte, die das Label "Sozialdemokraten" tragen, rechte Politik machen?

      • @Kaboom:

        Weil sie im Gegensatz zur Dänischen Volkspartei eindeutig linke Wirtschafts- und Sozialpolitik machen.

        Der Populismus der AfD hat doch lange Zeit ja gerade darin bestanden, dass die öffentlich Diskutierten Themen nur ein Cover für die erwünschte Tory-Wirtschaftspolitik waren: Vor allem daran sichtbar, dass die meiste Zeit über der westd. Meuthen/Pretzel Flügel von den Mitgliederzahlen her dominiert hat.

    • @Rudolf Fissner:

      "In Dänemark haben die Sozialdemokraten "rechte Themen" (Ausländerpolitik) aufgegriffen und sind umgeschwenkt auf eine harte Asylpolitik."



      Sprich sie sind zur rechten Partei geworden, die sie bekämpfen wollten. Herzlichen Glückwunsch.

      • @Encantado:

        Und damit verhindern sie, dass rechtsextemistische Parteien das Ruder übernehmen. Und das wollen wir doch?

      • @Encantado:

        Die Frage ist, wie man rechts definiert.

        Linke Gesellschaftssysteme sind nun nicht für No border und Laissez-faire in der Asylpolitik bekannt.

        Das BSW ist ebenfalls eine sich selbst als links definierende Partei.

        Schließlich waren auch fast alle Mitglieder mal in der Linkspartei.

        Sahra Wagenknecht kann Marxismus.

        Von ihren Gegnern wird sie halt gerne als rechts geframed.

        Das würde dann aber den Begriff "links" nur auf Migrationspolitik reduzieren.

        Ist Linke Politik eventuell doch mehr?

    • @Rudolf Fissner:

      Dumm nur, daß die These unter Deutschlands Verhältnissen nicht nur durch die Forschung, sondern auch durch Wahlen auf allen Ebenen bestätigt worden ist.

      • @dtx:

        Die Forschung sagt aber auch, dass die AfD nur eine Defizitpartei ist.

        Würde man die Defizite lösen, würde man der AfD ihre Themen nehmen.

        Dann könnte sie wieder darum werben, dass jemand die D-Mark zurückhaben will.

        Der Haken dürfte sein, dass man die Themen der AfD nicht nur ansprechen kann.

        Die Wähler erwarten Lösungen.

        Und da kommt eben bis jetzt nichts.

        Wer mehr Kontrolle haben will, wer einwandert, wird von Merz nicht bedient.

        Er liefert diesbezüglich nur leere Versprechungen und Scheinmaßnahmen.

        Damit bedient er eher das rechte Narrativ von der abgekoppelten Politikerkaste, die nur ihren eigenen Vorteil statt dem "Volkswillen" im Blick hat.

      • @dtx:

        Nun ja,Wählerstimmen verlieren vor allem die SPD und die Grünen. Und im Osten snd ganze Landkreise vn der Linkspartei zur AfD übergelaufen.

  • Das ist auf der anderen Seite genauso:



    Wenn die SPD an die Linkspartei verliert, sollte sie auf keinen Fall deren Forderungen übernehmen.



    Das würde das Original, die Linkspartei, nur stärker machen.



    "Linke Themen zu übernehmen, funktioniert nicht "



    Richtig ?

    • @Stechfliege:

      "Linke Themen zu übernehmen, funktioniert nicht"



      Korrekt. Mit linken Themen scheint in Deutschland zumindest momentan nicht viel gewinnen zu sein.

    • @Stechfliege:

      Ist eh egal. Die Linkspartei übernimmt mit ihrer populistischen Strategie gerade ja die SPD 🤪

    • @Stechfliege:

      Nicht die Themen, die Konzepte. Nur partiell kann man einzelne Maßnahmen teilen, übernimmt man das Konzept insgesamt ist man die schlechte Kopie und letztlich überflüssig, Gilt auch links.

    • @Stechfliege:

      Der Beweis ist ja nicht erbracht, dass Sie mit Ihrer These recht haben … dass CDU und SPD an die AfD verlieren, indem sie deren Themen übernehmen, dagegen schon.



      Ich mache mir keine großen Sorgen, dass die SPD profillos bzw. ununterscheidbar von der Linken würde, wenn sie programmatisch wieder etwas mehr nach links rutschen würde.



      Man muss sich halt die politischen Positionierungen im Einzelnen anschauen, um die Unterschiede zu erkennen und die gäbe es auch weiterhin, auch bei einer „linkeren“ SPD … die sind nämlich schon aufgrund der klaren programmatischen Unterscheidung von „sozialdemokratisch“ und „sozialistisch“ gegeben. Und die SPD wird immer eine sozialdemokratische Partei bleiben.



      Die Gründe für den politischen Niedergang der SPD liegen m.E. noch ganz woanders, das hat weniger damit zu tun, ob sich innerhalb der Partei gerade der linke (Parteilinke, Jusos) oder der rechte Flügel (Seeheimer Kreis) durchsetzt.

      • @Abdurchdiemitte:

        Was haben CDU und SPD von der AfD übernommen?

        Bzw. welche Partei ist nicht für eine geordnete Migration nach Deutschland? Welche Partei hat eine Open Borders Politik? Oder jemals gehabt?

        Ich halte die Behauptung, dass die Politik der AfD übernommen wurde für dummes Gerede, dass nur in einem gefährlichen Populismus von ganz Links begründet, der dazu führt, dass die Migrations- Asyl- und Flüchtlings-Politik der AfD mit der der Ampel und der jetzigen Koalition gleich gestellt wird.

    • @Stechfliege:

      Die Arbeiter sind übrigens in großem Maße wegen der Migrationspolitik von der SPD nach rechts zur AfD abgewandert.

      • @drafi:

        Die Sozen haben gegenüber der Kommunalwahl 2020 rund 2 % verloren. Das erklärt den Zuwachs der AfD also eher nicht.

      • @drafi:

        Arbeiter wählen häufig AfD. Aber ob speziell die Migrationspolitik der Grund ist wage ich zu bezweifeln.



        Da spielen noch andere Punkte eine große Rolle: Preissteigerungen, Angst vor der ökologischen Transformation der Gesellschaft, schlecht laufende Wirtschaft, Mieten

    • @Stechfliege:

      "Wenn die SPD an die Linkspartei verliert, sollte sie auf keinen Fall deren Forderungen übernehmen."

      Die Linkspartei ist aber zum großen Teil das, was mal der Linke Flügel der SPD war. Mir fällt es immer schwerer, bei der SPD noch Sozialdemokratie zu finden. Das ging mit der Agenda 2010 los...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ist es auf der rechten Seite wirklich anders?

        Die AfD hat sich anfangs auch aus Ex-CDUlern und Ex-FDPlern rekrutiert...

        Angenommen Sie wären Anhänger der Vor-Merkel-CDU-Politik, welche Partei sollten Sie dann wählen? Merz steht ja z.B. in der Migrationspolitik immer noch links der Helmut Kohl-CDU - er behält z.b. das Staatsbürgerrecht der Ampel bei...

        • @Chris McZott:

          Nur wurde die AfD damals als anti Euro Partei gegründet, bevor sie von dem jetzigen "Personal" geentert wurden. Ähnlich erging es den Grünen in ihren Gründungszeiten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das glaube ich kaum. Der linke Flügel der SPD hat sich nie im Linkspopulismus verloren und war im Gegensatz zu Linkspartei eng mit den Gewerkschaften verdrahtet.

        • @Rudolf Fissner:

          Die Linkspartei ist aus der Fusion von PDS und WASG entstanden. In letzterer gaben viele Gewerkschafter den Ton an, die von der SPD die Nase voll hatten. Bekanntestes Beispiel ist Ramelow. Und natürlich kam ein Teil der WASG aus dem Linken Flügel der SPD. Diesen gibt es seit dem nur noch auf dem Papier.

          Und Populismus? Populismus wird gern die Meinung der Andersdenkenden genannt...

  • >Das hat die Forschung immer wieder gezeigt.<

    Ist das noch Wissenschaft oder schon Religion? Thesen wie "Gegen Migration kann man nichts machen weil sich die Menschen ohnehin auf den Weg machen" sind nur mit einem ganz starken Glauben an hehre Ziele zu erklären.

    "Bedeutung des FGZ



    Das FGZ spielt eine wichtige Rolle im Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, indem es Erkenntnisse aus der Forschung in die öffentliche Diskussion einbringt und politische Entscheidungsträger unterstützt. "

    Nein - es spielt keine wichtige Rolle - völlige Selbstüberschätzung.

    • @A. Müllermilch:

      Sie sind wer? Etwa auch sehr weit rechts, wie Vorbild? Das würde immerhin Ihren Kommentar erklären. Migration und Flucht haben Ihre Ursachen in Krieg (Sudan), Armut (Ausbeutung) und zusätzlich durch den Klimawandel (ganze Regionen werden unbewohnbar). Was das FGZ angeht fgz-risc.de/das-fo...icher-zusammenhalt , lesen hilft.

    • @A. Müllermilch:

      Die Frage ist, ob das, was "man machen kann" humanistischen Werten entspricht oder um der Logik "unser Leiden ist schlimmer als das Leiden Anderer", Leiden anderer Menschen nicht nur passiv hinnimmt, sondern es mit der Rechtfertigung, Geflüchtete litten "zu Hause" gar nicht oder seien selbst schuld, aktiv verursacht. Aus meiner Sicht lässt sich eigenes Leiden nicht dadurch lindern oder vermeiden, indem man anderen Leiden zufügt, Der Notwehr- oder gar Rachegedanke überzeugt, auf Geflüchtete bezogen, nur in sehr wenigen Fällen, die dafür um so mehr aufgebauscht werden, während Verbrechen, die nichts mit Migration zu tun haben, keine Sondersendungen bekommen. In einer Welt, in der Empathie nach Ihren Vorstellungen verteilt ist, möchte ich nicht leben. Nennen Sie mich dafür von mir aus naiven Gutmenschen; ist mir lieber als alle, die ihr Gutmenschentum erst dann hervorkehren, wenn ein rechter Hetzer (nicht zu rechtfertigen) ermordet wird und anderen mangelnde Trauer vorwerfen.



      Ihre Abertung des FGZ scheint mir eher Ausdruck von Religion zu sein (empirische Forschungsergebnisse sind falsch, weil nicht herauskommt, was Sie fühlen und glauben wollen) als die Aussagen von Frau Dilger.

  • Ich hätte mir gewünscht, die Interviewenden hätten zwischen "Themen übernehmen" und "gefühlte und tatsächliche Probleme der Menschen angehen" unterschieden.

  • Natürlich hat die Politik von Merkel eine vor sich hinsiechende AfD wiederbelebt, nur hat sie dann, nach einem kurzen Hoch, inkl. der Bundestagswahl 2021 in zig Wahlen hintereinander an Zustimmung verloren. Der große Aufschwung kam mit der Ampelregierung, nur kann man der Ampelregierung alles vorwerfen nur nicht das sie (anfangs) AfD Themen vertreten haben.



    Nur hatte Merkel, ganz im Gegensatz zur Ampel- und der jetzigen Schwarz Roten Regierung, noch sprudelnde Steuereinnahmen aus einer gut laufenden Wirtschaft und konnte sich Sozialen Frieden durch allerlei Geschenke erkaufen

    • @Günter Witte:

      Der große "Aufschwung" kam durch die Politik der Union in der Opposition und die Fakenews von Springer und Nius. Nicht zu vergessen die FDP.

  • Sie meint man soll mit den Afd wählern reden. Die werden aber als Rechte stigmatisiert und ausgegrenzt. Ein Dialog findet kaum statt wegen der Brandmauer.

    • @Timelot:

      Die Brandmauer verhindert maximal den Dialog mit der AfD, nicht mit deren Wählern. Als Sachse bleibt mir auch gar nichts anderes übrig, als auch mal mit AfD Wählern zu reden. Mit Leuten die ein gefestigtes rechtsradikales Weltbild haben ist reden aber komplett sinnlos und da braucht man einfach klare Grenzen. Also das was du als „ausgrenzen“ bezeichnest.

    • @Timelot:

      Mache ich. Ist aber sehr mühselig. Sehr viele AfD Wähler "informieren" sich nur noch über dubiose Quellen im Internet und hauen einem manchmal "Tatsachen" an den Kopf, auf die man einfach nicht vorbereitet ist. Die leben in ihrer eigenen Parallelwelt.

  • Auch ganz ohne Migration fehlen Wohnungen, Kindergarten, Busse.

    • @KeineHastUndHetze:

      Das wollen unsere AfD und Unions Wähler nicht sehen. Vor allem, wem gibt man dann die "Schuld"? Dann müsste man sich selbst an die Nase fassen, da man durch sein Wahlverhalten diesen Mangel und die Umverteilung von unten nach oben ermöglicht hat.

  • Transparenz, Offenheit und respektvoll Miteinanderreden. Das sollte für die Kommunikation zwischen den Parteien und zur Bevölkerung gelten. Hier liegt vieles im Argen.



    Ein aktuelles Beispiel ist das angesprochene Fairnessabkommen der sog. demokratischen Parteien aus Köln. Solche Abkommen, die auf Ausschluss basieren und die o.g. Prinzipien verletzen, befeuern effektiv das Wachstum der Wählerschaft der AfD. "Intelligente" Strategie.

    • @Black & White:

      Vielleicht ist das gar keine Strategie sondern ein Ausdruck des gemeinsamen Willens, die Kommunikation transparent, offen und respektvoll zu belassen statt sich in einen ruinösen Überbietungswettbewerb um die schrillsten Parolen zu begeben.

      Die AfD und ihre Unterstützer haben daran natürlich kein Interesse und framen alles als undemokratisch, was ihnen nicht passt.

      • @nihilist:

        Die Idee, die hinter dem Fairnessabkommen steckt, mag richtig sein. Die Umsetzung ist aber intransparent und falsch.

        Allein schon die Verabredung, dass man nicht über bestimmte Dinge nicht sprechen darf. Als ob eine Partei nicht auch über kritische Probleme (z.B. Migrantische Kriminalität) respektvoll sprechen kann. Sachliche Analysen können diese Problemfelder transparent machen. Ob bspw. das Ausmaß dieser Probleme wirklich so gewaltig sind, wie manche Rechte behaupten, oder ob sich aus den Fakten ganz andere Schlussfolgerungen ziehen lassen. Was glauben Sie denn, was passiert, wenn Parteien zu Wählern sagen: über dieses Thema, auch wenn es ihnen wichtig erscheint, reden wir nicht? Was wird der Wähler tun?

        "Die AfD und ihre Unterstützer haben daran natürlich kein Interesse und framen alles als undemokratisch, was ihnen nicht passt."



        Witzig. Hatte gedacht, die Spezialisten fürs Framing sind die "demokratischen" Parteien .

  • Bessere Politk für die Menschen machen ist wohl die einzige Chance. Die Linke scheint mir da gerade auf nem guten Weg.



    Und die es können, sollten mit den AFD - Wählern sprechen , gern auch respektvoll.

    • @StefanMaria:

      >Bessere Politk für die Menschen machen ist wohl die einzige Chance.<

      Wer ist "die Menschen"? Die Perspektivlosen in den Herkunftsländern, die ihre Hoffnung auf Einwanderung nach D setzen - oder die, die schon hier sind und die Zuwanderung über Steuern und Sozialabgaben bezahlen müssen?

      Wir kommen nicht drum rum - wer den Einen geben will muss den Anderen was wegnehmen.

      • @A. Müllermilch:

        "Was können die anderen Parteien langfristig machen, um AfD-Wäh­ler:in­nen von sich zu überzeugen?"



        Ihnen z.B. erklären, dass "der deutsche Steuerzahler" gar nichts finanziert, auch nicht die Zuwanderung. Der Staat hat sein Konto bei seiner eigenen Zentralbank, und dieses könnte er theoretisch beliebig weit überziehen. Seine Ausgaben sind also eine Geldschöpfung, Steuereinnahmen folglich eine Geldvernichtung. Ein neu gegründeter Staat muss seine Währung auch erst durch Zahlungen in Umlauf bringen, bevor er sie über Steuern wieder einziehen kann, nicht umgekehrt. Ein Staat kann sich also in inländischer Währung alles Notwendige leisten, was zum Verkauf steht: www.pufendorf-gese...d-mit-der-tastatur . Eine Grenze gibt es dennoch, die liegt aber in unerreichbarer Ferne: Vollbeschäftigung. Erst ab dann würde bei noch mehr Geld die Inflation langsam anziehen, erst ab diesen Punkt sollte eine Schuldenbremse greifen. Gelddrucken hat übrigens noch nie Hyperinflationen verursacht sondern kam immer erst danach. Die Ursachen lagen immer auf der Angebotsseite www.geldfuerdiewel...gen-buch-inflation

  • Soll dass bedeuten, dass es sinnlos ist Migration zu beschränken und über entsprechende Zahlen zu reden wer und wieviel kommen dürfen? Soll man nicht über Krisen bei Wohnungen oder Bildung reden?

    • @Rudolf Fissner:

      Die Zahlen bei Pisa gehen seit 2013 runter. Und die Wohnungsnot existiert in D ebenfalls lange vor 2015.

    • @Rudolf Fissner:

      Ganz klares JA!

      "Einfach rechte Themen zu übernehmen"

      bedeutet nicht nur, sondern ist ein und dasselbe wie die von Ihnen beschriebene Sinnlosigkeit

      und dass absolut nicht mehr über Krisen bei Wohnungen und Bildung geredet werden soll - weil ja grad die AfD daüber endlose Vorträge hält.

      Wirklich sehr gut erkannt und äußerst hilfreich für eine allgemeine dringend notwendige Sachlichkeit.

      • @Stub:

        Das wäre das größte Geschenk, dass man der AfD machen kann. Open Borders Standpunkte sind Brandbeschleuniger für die AfD.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich denke, dass niemand den Stein der Weisen finden kann, der uns sagt, wie Migration sinnvoll, zum Wohl der gesamten Gesellschaft, gesteuert werden kann. So lange das so ist, wird die AfD von der Ambivalenz zwischen der notwendigen Steuerung von Zuwanderung, etwa zur Anwerbung fehlender Fachkräfte in Pflege und anderen Berufsfeldern, und der (europäisch abgestimmten) Steuerung der Fluchtmigration aus Afrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten profitieren können … und es gehört leider zur bitteren Wahrheit, dass dazu auch restriktive Maßnahmen erforderlich sind.



      Ein Mitforist schlug vor einiger Zeit mal die Einrichtung eines nationalen Migrationspaktes vor: da aufgrund der massiven gesellschaftlichen Spaltung in dieser Frage das Thema kaum noch auf parlamentarischen Weg (erst recht nicht unter Beteiligung der AfD) gelöst werden kann, der gordische Knoten nur unter Beteiligung der relevanten zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften, Kirchen etc. gelöst werden könne … es geht also darum, endlich mal wieder so etwas wie gesellschaftspolitischen Konsens herzustellen. Das täte diesem Land sicherlich gut nach all den Friktionen der jüngsten Vergangenheit

  • Wer es einfach nicht kapieren will, dass sich der Osten abgehängt gefühlt hat, nach der Wende, nach dem Treuhand-Skandal - und nach dem Wegzug der Jugend - der wird auch nie verstehen, warum es Landstriche gibt, die leider konsequent AfD wählen werden.

    Wenn mir das Auto verübelt wird - ich aber ohne nicht zur Arbeit komme, und nur alle drei (!) Stunden mal ein Zug fährt, mit dem ich noch zweimal umsteigen darf - um zur Arbeit zu kommen, braucht sich der "da oben" nicht zu wundern, warum das böse, böse Volk - "die da unten" einfach weiter Contra wählt. ( Erlebtes Wochenende in Thüringen )

    Dazu braucht es keine politischen Studien - sondern einfach mal



    ein Gespräch mit den "sturen" Wählern vor Ort.

    Waging am See war nicht umsonst eine Weile "Grün" - und auch in anderen oberbayrischen Gemeinden wurde eben die PERSON vor Ort gewählt - und nicht der Großkopferte CSUler aus der Landeshauptstadt.

    Die Persönlichkeit hinterlässt den Eindruck - nicht das Parteibuch.



    ( Frag nach bei der SED... )

    Hat nur der "Wessi" noch nisch gabiert, wa?!? Zitat einer sächsischen Oma aus dem zeitweiligen direkten Umfeld.

    • @Altbayer:

      Würde der damalige Daxenberger Sepp heute noch zu den jetzigen Grünen passen ??

    • @Altbayer:

      WER um Himmels Willen verübelt Ihnen denn konkret die Nutzung Ihres PKW?



      Wenn Grün in seinen oberbayrischen Hochburgen nun wieder verblasst, CSU, AfD und FW dort wieder Oberwasser gewinnen, hat das - neben der strukturellen kulturellen Dominanz des konservativen Katholizismus in jener Gegend (die wohlstandsverbürgerlichten Grünen haben sich m.E. in Bayern dieser politisch-kulturellen Hegemonie nur angepasst) - auch mit einer allzu bereitwilligen Übernahme rechter Narrative zu tun.



      Es wird sich zeigen, ob das ländliche konservativ-katholische Millieu (ob in Oberbayern, im westfälischen Münsterland oder anderswo im Westen Deutschlands) auf Dauer die Resilienz aufweisen wird, der völkisch-nationalen AfD-Versuchung zu widerstehen. Im früheren Zeiten war da mal die CSU davor.

      • @Abdurchdiemitte:

        Es waren die Kirchen, die davor waren.



        Die AfD ist vor allem auch eine Partei der Konfessionslosen. Sie kann dort viele Punkte machen wo die Kirchen schwach sind. Und bei schwindender Bedeutung der Kirchen gewinnt die AfD hinzu und die C-Parteen verlieren

      • @Abdurchdiemitte:

        "WER um Himmels Willen verübelt Ihnen denn konkret die Nutzung Ihres PKW?"

        Lesen Sie mal die Diskussionen in der taz zum Thema Auto. Allein da gibt es genug Schreiber, die Autos am liebsten verbieten würden. Und natürlich gibt es diese Leute auch an anderen Stellen. Es sind wenige, aber die AfD greift das auf und verbreitet es über mediale Lautsprecher.

  • Die letzten fünf Jahre wurden von Bundesregierungen keine „rechten Themen“ übernommen. Trotzdem stieg das Wählerpotential der AfD immer weiter an.



    Also, in der Sache passt es nicht Frau Dilger.

    • @Der Cleo Patra:

      In den letzten vier Jahren wurde Gemeinwohlpolitik von den Konservativen unnachgiebig durch die Übernahme von rechten Themen demontiert. Das hat die AfD stärker gemacht.

    • @Der Cleo Patra:

      Wie nennen sie den die Asylrechtsverschärfungen, den 10 Punkte Plan von Habeck, die Verweigerung der Aufnahme von Hilfskräften aus Afgahnistan...

      Immer wieder wurden die rechten Themen rhetorisch übernommen und in Politik umgesetzt, nur ohne Schießbefehl an der EU Außengrenzen und teilweise begrenzt durch das GG, was auch immer noch ein (ausgehöltes) Grundrecht auf ein Asyl kennt.

      Zudem hat die CDU mit ihren Gerede von "Paschern" ,"Anti Abschiebeindustrie", der verbalen Geringschätzun richterlicher Urteilen immer wieder rechte Narrative verbreitet und eben dardurch der AFD in die Karten gespielt .

      Nicht passend ist lediglich ihre vermeindliche Widerlegung von Fr Dilger.

      Fr Dilger hat völlig

    • @Der Cleo Patra:

      Ich wusste nicht, dass es zur Mitte gehört, Zuwanderer wie Gefangene zu behandeln und ihnen die Schuld an all unseren Problemen zu geben.

    • @Der Cleo Patra:

      So, in den letzten Jahren wurden in politischen Auseinandersetzungen von der Bundesregierung also keine rechten Themen übernommen?



      Dann definieren Sie mal, was rechte Themen sind und was nicht,



      Ich finde es schon grundsätzlich schwierig, von linken oder rechten Themen zu sprechen … es gibt aber unterschiedlichste Sichtweisen auf jeweils ein Thema. Und trotzdem lässt sich sagen, dass die eine Perspektive möglicherweise valider ist als eine andere (also von wegen: „alles Ansichtssache“).

    • @Der Cleo Patra:

      Da habe ich Frau Fäser anders in Erinnerung.

  • Nur eine Frage von Zahlen und Zeit.

    Übersteigen die Arbeitslosenzahlen gewisse Werte, ist das schlecht für die Parteien, die die kommende Arbeitslosigkeit ignoriert haben.

    Man kann immer höhere Schulden aufnehmen, die aber einen immer höheren Schuldendienst erfordern.

    Mit dem Wohnungsbau stößt man an seine Grenzen, da viele Städte längst hoffnungslos und hässlich verdichtet sind und sich immer weiter aufheizen. Will man noch mehr Wälder um diese Städte herum roden und elende Trabantenstädte in die Ödnis setzen?

    Die Asylzahlen gehen vorwiegend deshalb zurück, weil Israel in Syrien die Hisbollah geschlagen hat, die wichtigste Stütze Assads, der daraufhin nach Russland flüchtete. Die Hauptbedrohung war eliminiert. Syrien war frei.

    Es wird laufen wie in Frankreich, wo die linke "Volksfront" deshalb die Wahl gewann, weil La France insoumise unter Mélenchon und Rima Hassan die Muslime des Landes mobilisierte, die dann den Wahlausgang bestimmten. Ähnliches wird hierzulande immer mehr kopiert.

    Als langfristige Entwicklung wird es so laufen wie es der international vielfach ausgezeichnete Michel Houellebecq in "Unterwerfung" beschrieb: Das Land wird in einen Bürgerkrieg laufen.

    • @shantivanille:

      Ihre seltsamen Kommentare fallen mir regelmäßig auf. Ihre plakative Abneigung gegen Muslime kommt woher? Schlechte Erfahrungen oder mieser Medienkonsum?

      • @sedeum:

        Meine "plakative Abneigung" gegen Muslime?

        Existiert nicht. Ich kenne wunderbare Muslime.

        Aber auch solche, die etwas gegen "Ungläubige", Frauen, LGBTQs und viele andere haben. Selbstverständlich auch gegen Juden. Und das alles seit 1300 Jahren.

    • @shantivanille:

      "Mit dem Wohnungsbau stößt man an seine Grenzen, da viele Städte längst hoffnungslos und hässlich verdichtet sind und sich immer weiter aufheizen."

      Bemerkenswert ist, dass die Bevölkerungszahl kaum steigt, aber immer weniger bezahlbare Wohnungen zu bekommen sind.

    • @shantivanille:

      Die Anträge auf Asyl gehen schon lange zurück, weil der Eiserne Vorhang um Europa immer dichter zugezogen wird.



      Die weltweite Zahl der Geflüchteten ist im gleichen Zeitraum gestiegen, % schaffen es nur immer weniger hier her. Ob die Menschen in der Wüste verdursten, im Meer ertrinken, von Sklavenhändlern gefangen genommen werden oder von diktatorischen Regimes an der Weiterreise gehindert werden ist egal, Hauptsache sie kommen nicht nach Europa.



      .



      Würde der Staat genug 💰 in sozialen Wohnungsbau investieren, ließe sich sicher noch etwas mehr bezahlbarer Wohnraum schaffen. Maßnahmen gegen RBNB und co können auch etwas Abhilfe schaffen.



      .



      An höheren Schulden führt kein Weg vorbei, dafür sind die aktuell notwendig Maßnahmen für Energie+Verkehrswende+Infrastruktur+Resilienz+Militär einfach zu groß.

  • "Einfach rechte Themen zu übernehmen, funk­tio­niert nicht."



    Hier stimmt doch schon die Ausgangsprämisse einfach nicht. Das Thema Migration ist doch keines, das allein die AfD erfunden hätte. Alle Umfragen zeigen da ein anderes Bild, dem entspricht auch der Befund in anderen europäischen Ländern. Entgegen einer heute gerne gepflegten Legende löste nämlich schon die Masseneinwanderung 2015/16 keineswegs nur einhellige Begeisterung aus, und den etablierten Parteien - einschließlich der CDU - ist es bis heute nicht gelungen, diese Skepsis zu zerstreuen. Leute wie Boris Palmer haben übrigens schon 2015 gewarnt, dass viele Bürger angesichts der sich abzeichnenden Probleme konkrete Antworten erwarteten und keine Parolen www.youtube.com/watch?v=qGc3Y69B7Rs



    Wie nun aber der von ihr empfohlene Strategiewechsel aussehen soll, verrät uns Frau Dilger zwar nicht, man ahnt es aber: Das Thema Migration und die damit verbundenen Probleme möglichst ausklammern und Fragen etwa nach Belastungsgrenzen ja nur nicht aufzuwerfen. Also genau das Rezept, das 2015/16 so krachend gescheitert ist und erst den Aufstieg der AfD ermöglich hat.

    • @Schalamow:

      Es geht dabei nicht um formale Parteizugehörigkeit, sondern um ein Denken.

    • @Schalamow:

      Guter Kommentar, Danke!

    • @Schalamow:

      "Hier stimmt doch schon die Ausgangsprämisse einfach nicht"

      Es geht darum das Rechtsextreme den Diskurs in der Migrationsdebatte maßgeblich verschoben haben. Das Bild welches sich dadurch in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat bildet halt nicht die realen Verhältnisse ab, sondern besteht mittlerweile nur noch aus Stereotypen.

      Auch die Einstellung der deutschen zur Migration sollten in der Rückbetrachtung etwas genauer analysiert werden.

      2015 waren 73% der Bevölkerung der Ansicht das es moralisch geboten sei den Flüchtlingen zu helfen. Zugleich meinten aber auch 51% das die hohen Flüchtlingszahlen nicht verkraftbar wären (Umfrage Forschungsgruppe Wahlen, Oktober 2025).

      Diese Mischung aus Hilfsbereitschaft und begründeter Skepsis dominierte auch in den Folgejahren die Umfragen.

      Heute ist die Situation eine andere. Von Hilfsbereitschaft ist seit langem keine Rede mehr, stattdessen dominieren Restriktion und Remigration in einem vergifteten politischen Klima den öffentlichen Diskurs.

      Daher ist die Position der Autorin richtig die Migrationsdebatte von der AfD und deren Positionen zu entkoppeln und der Thematik wieder auf sachlicher Ebene zu begegnen.

    • @Schalamow:

      Na, da haben Sie mal recht. Migration ist kein Thema, das von rechter oder linker Seite irgendwie „gesetzt“ wurde, eine solche Sicht wäre schon eine falsche Perspektive.



      Und wenn man sich auf linker Seite mal ehrlich macht: der politische Umgang mit Migration ist nicht allein eine Demarkationslinie zwischen Rechts und Links, sondern auch unter Linken heiss umstritten. Erinnert sei ab den durchaus migrationsskeptischen Arbeiterprotektionismus der Sozialistenkongresse von 1904 und 1907 in Amsterdam und Stuttgart … auch in der US-Arbeiterbewegung wurden Zuwanderer, weil Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt (Lohmdumping), zeitweise als Gefahr betrachtet.



      Man kann das Thema elegant umgehen, wie ex die Linkspartei tut, weil man einfach keine die Mehrheit überzeugenden Antworten findet.



      Oder man kann die Positionen des BSW übernehmen, auf die Gefahr hin, ununterscheidbar zur AfD zu werden … und man gräbt der AfD auch nicht das Wasser ab, indem man ihre Positionen übernimmt. Und da hat Frsu Dilger nun mal recht,



      Denn in der aktuellen Debatte geht es nicht etwa um den historischen Arbeiterprotektionismus, sondern um das Schüren rassistischer, völkisch-nationaler Überfremdungsängste.

    • @Schalamow:

      Das Thema gab es schon mal, kurz nach der Wende. Auch da waren es die Rechten und vorallem die aus dem Osten. Stichwort: Solingen, Hoyerswerda Rostock-Lichtershagen.



      Und ja, dass Busse mit Flüchtlingen in gewissen Orten im Osten an der Aufnahmestelle von einem aggressiven Mob begrüßt wurden, ist nicht zu vergessen.

  • Sich in Hass auf Schwächere, Migration, oder Arbeitslose, gegenseitig, ob gewitzt, ob mit staatsorganisatorischen Varianten (zB gesetzliche oder private Krankenversicherung), oder in scheinbarer Sachlichkeit, bringt tatsächlich - da stimme ich zu - gegen die AfD nichts ein; auch weil sie auf der nach Oben immer offenen Lügenskala stets drauflegen würde. Die wichtigsten Baustellen sind bekannt - ein Auszug: Umweltschutzindustrie bzw klimaschützend produzieren ist Wirtschaftswachstum, den Menschen das nötige Geld für ökologisches Verhalten geben, Überreichtum beteiligen, Lebenshaltungskosten für die niedrigen Einkommen runter.

  • Den Fokus in der Diskussion nur auf die AfD als Partei zu legen ist generell nicht sinnvoll. Die AfD ist das Symptom und dient als Sprachrohr. Die Ursache liegt aber in der Abstiegsdynamik begründet, von der rechter Protest sich schon immer genährt und gestärkt hat.

    Grundsätzlich sind demokratische Parteien gut beraten die Politik zu betreiben mit der sie sich identifizieren und sich nicht entsprechend der aktuellen Ereignisse ständig zu verbiegen. Auf lange Sicht fahren zahlt sich auch politisch langfristig aus.

    Dazu gehört auch der aktuellen Entwicklung vorzubeugen, das gerade bei jungen Menschen in der Altersgruppe von 16 bis 28 Jahren rechte und rechtsextreme Positionen angesagt sind. Besonders bei jungen Männern.

    Diese Entwicklung ist in vielen europäischen Ländern zu beobachten. Zuletzt bei der Wahl in Norwegen. Der Zuwachs von gut 10% bei der Fortschrittspartei resultierte nicht nur daraus Stimmen aus dem konservativen Lager zu gewinnen sondern auch aus dem Zugewinn von Stimmen junger Männer und besonders Erstwählern.

    Die Aufgabe der Politik ist es dieser Gruppe eine glaubwürdige Zukunftserzählung mit konkreten Maßnahmen anzubieten um sie für die Demokratie zu gewinnen

  • Ich habe mittlerweile das Gefühl, das weite Kreise der CDU ganz froh sind über die AFD. Endlich können sie guten Gewissens ihre rechten Fantasien in die Tat umsetzen. Grenzen schließen, gegen "Sozialschmarotzer" hetzen, demokratische Institutionen schlecht reden.



    Und das alles mit dem hehren Ziel die AFD klein zu halten.



    Gleichzeitig ist das ein Versuch der Anbiederung an die Trump Administration.

    • @Ingo Knito:

      "Kinder statt Inder" hiess es vor nicht allzu langer Zeit. Mensch hätte nur hinhören müssen

    • @Ingo Knito:

      Sie haben mE Recht. Als "Rechts" (faschistisch) in der CDUCSUFDP noch schmuddelig war, haben sich die Faschisten, die mit gewisser Sicherheit politische finanzielle Karriere in der CDUCSUFDP machen wollten, relativ ruhig verhalten. Mit der AfD spüren diese Leute einfach einen zweiten Frühling.

      • @Gerhard Krause:

        Rechts ist nicht gleich faschistisch. Faschismus gibt es nichts nur von Rechts, sondern auch von Links (Stalin, Mao, Pol Pot). Im übrigen finde ich es immer unerträglich, wie der tatsächliche Faschismus in Deutschland durch Vergleiche mit heutigen rechtskonservativen Parteien verharmlost wird. Es mag bei "Der Dritte Weg" so sein, aber die AfD hat, bei aller Antipathie, nichts mit Faschismus oder dem Hitlerregime am Hut.

      • @Gerhard Krause:

        Das ist quatsch.



        In meiner jugend in den 80/90er waren themen der CxU wesentlich rechter. Besonders im stammtischbereich in Bayern. Das wurde nur unter Merkel deutlich nach links verschoben.



        Die AfD nimmt die auf die sich heute in der (linkslastigeren) CxU nicht mehr wiederfinden, z.b. Gauland. Oder nehmen sie Frau Lengsfeld. Ex-DDR disidentin, früher mal bei den Grünen (da habe ich sie mal persönlich auf ner gartenparty getroffen), dann CDU, mittlerweile eher AfD nah und im Schwurbelmilieu.



        Also Straus ausspruch das es rechts neben der CSU keine anderen parteien geben dürfte kann man auch anders interpretieren.



        Die AfD hat diese themen nur diskussionsfähig gemacht da diese ecke aus der schmuddelecke der alteparteien herausgetreten ist.

        • @Dilbert0815:

          Das stimmt. Was die AfD fordert, findet sich in etwa auch im CDU-Wahlprogramm von 2002 wieder. Und nochmal 20 Jahre hat auch Helmut Schmidt über Multikulti gewettert.

          Die anderen Parteien sind allesamt nach links gerückt, nicht nach rechts. Rechts ist somit ein Vakuum entstanden, das die AfD füllt.

          Überdies laufen die anderen Parteien seit 10-20 Jahren den Grünen nach und kopieren deren Inhalte (Klimaschutz, Gendern, Unterschied zwischen sozialem und biologischem Geschlecht, Ablehnung von Autoverkehr und Kernkraft). Die einen mehr (SPD), die anderen etwas weniger (CDU)

          Wer also z.B. Klimaschutz ablehnt oder für die Rückbesinnung auf autogerechte Städte eintritt, dem bleibt nur die AfD.

  • Vielleicht wäre ein erster Schritt zu erkennen, dass es keine rechten oder linken Themen gibt, sonder vor allem Thematiken, die von den Wählern als wichtig wahrgenommen werden. Dazu gehört auch die Migration, die Wirtschaftskrise und der Generationenwechsel.

    • @Zven:

      Dem kann ich nur zustimmen. Die Politik sollte sich Sachthemen zuwenden und das Leben der Menschen verbessern, besonders im Osten. Wenn die Wählerinnen das Gefühl haben Ihre Interessen werden nicht ausreichend vertreten, wählen sie eine andere Partei. Das nennt man glaube ich Demokratie.

    • @Zven:

      Beide Augen schliessen und denen zuhören die am lautesten schreien also?

  • "Die AfD deutet alles, was andere Parteien machen, so um, dass sie selbst entweder das Opfer ist oder die einzige, die etwas anderes anbietet. (...) Viele Wäh­le­r:in­nen gehen da mit."



    Ich bin keine AfD-Wählerin und gehe da auch mit, weil es einfach so ist.



    Die Brandmauer ist gelebte Politik der anderen Parteien gegenüber der AfD, ergo wird sie ausgeschlossen.



    Dennoch werden die AfD-Narrative sukzessive übernommen. Olaf Scholz gerierte sich als Abschiebekanzler, Merz stößt ins gleiche Horn. Beide versprechen die Migration klar zu regulieren, stattdessen kamen aber immer mehr Menschen zu uns.



    Es geht nicht darum ob man das richtig oder falsch findet, es geht darum, dass die Parteien Versprechungen machen, die sie nicht halten.



    Die AfD hingegen kam 'Dank' der Brandmauer noch nie in die Verlegenheit, sich an ihren Versprechungen messen lassen zu müssen. Sie kann daher jegliche Angebote den Wähler anpreisen, da sie weiß, dass es völlig egal ist, ob realistisch oder nicht.



    Dieses Dilemma wird sich nicht auflösen lassen und mündet sehr wahrscheinlich in Alleinregierungen der AfD.



    Die Brandmauer ist kein Heilmittel, nur Palliativmedizin, da haben viele glaube ich eine falsche Hoffnung.

    • @Saskia Brehn:

      Dass es nicht stimmen kann - womöglich gefühlt wird, aber mit diesem Gefühl andere Dinger verschwiegen werden, zB Abneigungen, über die man nicht sprechen will - , dass die betroffenen Wähler:innen auf nicht gehaltene Versprechen der nicht ganz so alten Vergangenheit reagieren zeigt, dass SPD, Linkspartei oder die Grünen, ggf die Piraten, im Bund oder Land noch nie 50% Wahlergebnis hatten. Wer damals CDUCSU oder zB SPD hätte bestrafen wollen, der hätte immer Grüne, Linke oder Grau Panther, nebst Biertrinker Partei wählen können.

    • @Saskia Brehn:

      "Beide versprechen die Migration klar zu regulieren, stattdessen kamen aber immer mehr Menschen zu uns.



      Es geht nicht darum ob man das richtig oder falsch findet, es geht darum, dass die Parteien Versprechungen machen, die sie nicht halten"

      - Ja, richtig. Bei den Menschen kommt dadurch an, das die etablierte Politik in der parlamentarischen Demokratie zu träge ist und nichts verändern kann.

      Es gibt bei der Migrationsfrage dann genau zwei Möglichkeiten: Man löst als Merz-CDU seine konservativen Wahlversprechen ein, oder man hält dagegen und erklärt, warum Migration nicht wirklich das Problem ist.

    • @Saskia Brehn:

      „Beide versprechen die Migration klar zu regulieren, stattdessen kamen aber immer mehr Menschen zu uns."

      Die Nettozuwanderung nach Deutschland ist im Jahr 2024 deutlich gesunken und lag bei rund 430.000 Personen, verglichen mit über 1,45 Millionen im Jahr 2022 und rund 663.000 im Jahr 2023.

      • @Thomas Böttcher:

        Die AfD wächst seit 2015 und seit 2015 ist ein enormer Zustrom an Menschen zu uns gekommen - die zweckentfremdeten Turnhallen und Containerheime gibt es ja nicht ohne Grund. Der geringe Rückgang zuletzt ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und es ist völlig offen, ob es sich dabei um eine dauerhafte Trendumkehr oder eine kurze Fluktuation handelt

        • @Saskia Brehn:

          Zehn Jahre später ist ein hoher Przentsatz der damals hier angekommenen Geflüchteten in Arbeit und gut integriert. Das ständige Beschwören einer „Migrantenflut“ hat nichts mit der Realität zu tun.



          Vielleicht sollten Sie mit der gleichen Vehemenz mehr soziale Gerechtigkeit einfordern.

          • @Klabauta:

            "Zehn Jahre später ist ein hoher Przentsatz der damals hier angekommenen Geflüchteten in Arbeit und gut integriert"



            Das ist mehr als stark geschönt und das wissen Sie. Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, das letzte was ich weiß ist das 70% der Männer, aber nur 30% der Frauen in Arbeit sind.



            Sehr viele von ihnen in prekären Jobs, mit denen sie weiterhin auf Transferleistungen angewiesen sind - also wirtschaftlich nach wie vor eine Belastung und keine Bereicherung für uns.



            Und Arbeit haben und integriert sein sind nochmal zwei völlig verschiedene Schuhe. Ich sehe das ja an den Paketboten zum Beispiel, da sprechen viele gebrochen bis null Deutsch. Wir haben in unserer Firma auch auf Baustellen immer wieder mit Leiharbeitern aus verschiedenen Gewerken zu tun, da sind nach dem äußeren Erscheinungsbild viele Menschen arabischer Herkunft dabei - der Sprache mächtig oder in unsere Kultur integriert hab ich da noch fast keinen gesehen.



            Integration verlangt auch Integrationswillen, das ist nicht nur eine Bringschuld unsererseits.

            • @Saskia Brehn:

              Fordern Sie Integration oder Assimilation?

            • @Saskia Brehn:

              Das ist mehr als stark geschönt und das wissen Sie. Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, das letzte was ich weiß ist das 70% der Männer, aber nur 30% der Frauen in



              Arbeit sind."



              Mit seriösen Quellen bitte untermauern sonst wissen sie selbst sind sie unglaubwürdig.

              "..also wirtschaftlich nach wie vor eine Belastung und keine Bereicherung für uns" das ließe sich durhc einen konsequenten ausreichend hohen Mindestlohn lösen, da bedarf es keiner schäferen Migrationspolitik für

              "Integration verlangt auch Integrationswillen, das ist nicht nur eine Bringschuld unsererseits." Nur kann ich aus eigener Erfahrung in dem Sektor Bildung sagen, erfüllen wir als Gesellschaft hier nicht unsere Bringschuld.



              Dazu kommt dass das gerne betont wird um die Schuld einseitig auf einer Seite abzuladen.

              • @Rabenbote:

                "Mit seriösen Quellen bitte untermauern sonst wissen sie selbst sind sie unglaubwürdig."



                Ist Ihnen die Tagesschau seriös genug?



                www.tagesschau.de/...as-merkel-100.html



                ---



                "kann ich aus eigener Erfahrung in dem Sektor Bildung sagen, erfüllen wir als Gesellschaft hier nicht unsere Bringschuld."



                Es gibt Apps zum Sprachen lernen. Es gibt unzählige YouTube-Videos für Sprache. Es gibt flächendeckend WLAN in Deutschland und alle Migranten haben Handys. Ich finde es immer einen billigen Freischein zu sagen, wir täten als Gesellschaft zu wenig, weil Zugewanderte beispielsweise über ein Jahr auf Sprachkurse warten müssten.



                Natürlich gibt es da noch großes Verbesserungspotential auf unserer Seite, ich sehe zuallererst aber noch größere Lücken in Sachen Eigeninitiative bei Zugewanderten.



                Obdach, Nahrung, Frieden leisten wir - das schafft geistige Sicherheit und somit zeitliche Kapazitäten zum Lernen, wenn man denn will.



                Wir Deutschen müssen auch Arbeit, Behördengänge und sonstige Termine unter einen Hut bringen.



                Wir versorgen, dafür können wir auch fordern. Integration ist keine Einbahnstraße.

                • @Saskia Brehn:

                  Die niedrigere Beschäftigungsquote von Frauen hat nicht nur wie häufig unterstellt mit konservativeren Rollenbildern zu tun, sondern auch mit zu wenig Betreuungsplätzen in Kitas und Kindergärten.



                  Zur angeblichen Beladtung durch Geflüchtete mag Ihnen dieser Artikel der Arbeitsagentur eine neue Perspektive eröffnen: www.arbeitsagentur...aeftigungsaufwuchs

                • @Saskia Brehn:

                  Generell zeichnet der Artikel ein positives Bild einer gelungenen Zuwanderung mit Verbesserungspotential

                  Sprachapps sind kein Ersatz für ordentlichen Sprachunterricht, isnbesondere nicht bei einer komplizierten Sprache wie dem Deutschen . Dies als billig bezeichnen ist meinen Augen eher ein Zeichen von mangelnder Fachkenntnis. Von den mangelnden Ausstattung unserer Schulen, wenn es um Sprachförderung und idealer Lernumgebung geht ganz zu schweigen. Die Misstände in unseren Bildungsysstem treffen menschen mit mIgrationshintergrund auch härter.

                  "... das schafft geistige Sicherheit und somit zeitliche Kapazitäten zum Lernen, wenn man denn will." Sie meinen die teilweisen völlig überfüllten Unterkünfte, da ist Sicherheit und gute Lernumgebung nicht gegegeben. Trotzdem wollen die Meisten lernen.

                  Der Taggesschauartikel zeigt dass wir unsere Bringschuld nicht erfüllen z.B Familiennachzug, Kinderbetreuung et.c

                  Deutsche haben weder eine Sprachbarriere noch mit Diskriminierungen in dem Ausmaß zu tun, wie es Menschen mit Migrationshintergrund haben.

                  All diese Probleme zeigen eben eher, dass die Bringschuld nicht erfüllt ist auch wenn immer was anderes suggeriert wird.

                  • @Rabenbote:

                    Sie sprechen selbst die völlig überfüllten Unterkünfte an und plädieren dennoch für Familiennachzug? Das hieße in der Konsequenz, dass es noch viel enger wird in den jetzt schon völlig überfüllten Unterkünften und wenn wir jetzt schon nicht genügend Betreuungsplätze in Kitas und Schulen bieten können, dann würde auch hier eine Forcierung des Familiennachzugs die Lage doch nur weiter verschärfen, oder?

                    • @Saskia Brehn:

                      Ich sage nicht dass es da keine Herausforderungen gäbe...

                      Ich sage dass wir unsere Bringschuld eben nicht erfüllen.



                      und dann die Verantwortung von uns schieben mit den Verweis auf die Integrationsunwilligkeit einiger weniger.

                      Neue Unterkünfte lassen sich bauen, ins Bildungssystem muss sowieso investiert werden und Familiennachzug zu ermöglichen gebietet einen schon der Anstand. Letzlich bleibt uns eh nichts als diese Probleme anzugehen und zu lösen.

                      • @Rabenbote:

                        "Neue Unterkünfte lassen sich bauen, ins Bildungssystem muss sowieso investiert werden"



                        Beides wissen wir seit 2015. Beides hat keine Regierung hinbekommen. Merkel nicht, Scholz nicht - tatsächlich wurden unter der Ampel nur die Hälfte der versprochenen Wohnungen gebaut. Wie kommen Sie da auf die Idee oder die vage Hoffnung, dass das nun unter Merz klappen soll? Der hat ja nicht mal das Interesse etwas diesbezüglich zu verbessern, da wird er wohl kaum mehr Erfolg haben als die zumindest verbal willige Ampel...



                        ---



                        "und Familiennachzug zu ermöglichen gebietet einen schon der Anstand."



                        Sehe ich komplett anders. Familiennachzug nur bei freien Kapazitäten. Das gebietet aus meiner Sicht der gesunde Menschenverstand, um die Bedingungen für die die schon da sind, Einheimische wie Fremde, auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Die Pisa-Ergebnisse nehmen seit 2015 kontinuierlich ab, das zeigt eindeutig dass das System überfordert ist.



                        Wenn ein System überfordert ist und ich warum auch immer keine neuen Kapazitäten schaffen kann, verringere ich den Zufluss. Das macht man bei allem so sonst kollabiert das System.

                        • @Saskia Brehn:

                          Nur dass das System nicht überfordert ist und wir haben noch Kapazitäten, insofern ist Familienmachzug geboten.

                          Plus wir können mehr Kapazitäten schaffen wenn wir wollen .

                          Die Pisa Ergebnisse waren vor 2015 nicht gut, die Missstände sind geblieben aber sie wurden nicht reformiert . Die Kritiken der OCED sind seid 20 Jahren dieselben.



                          2015 ist nicht die Hauptursache der Ergebnisse.



                          Wie schon gesagt dass sind Herausforderungen die man meistern kann, wenn man will. Es wurde nur nicht gemacht bisher.

                          Diese Abschottungsrhetorik und Verweis auf die bringsschuld der anderen blockieren eben die notwendigen Reformen.

                          Sprich die Abschottung würde nichts an den Missstände ändern und auch nicht dazu führen , dass sie sich nicht verschlimmern .

                          Alle Probleme gab es schon vor 2015 und wurden ignoriert.



                          Jetzt hat man halt nen Sündenbock und einen nebenschauplatz zum Hauptthema gemacht, der keins der Probleme löst und eher affektive Bedürfnisse bedient ubd Ressitiments rationalisiert.

                          Bleibt also dabei Ärmel hoch und sich den Herausforderungen stellen, statt drr AFD und Co nach Mund zu reden.

                          • @Rabenbote:

                            "Die Pisa Ergebnisse waren vor 2015 nicht gut, (...) alle Probleme gab es schon vor 2015 und wurden ignoriert. Jetzt hat man halt nen Sündenbock und einen nebenschauplatz zum Hauptthema gemacht"



                            Bei den Pisaergebnissen hatten wir 2012 einen Peak, Mathematik und Naturwissenschaften gingen danach leicht zurück, die Lesekompetenz hielt sich stabil.



                            Seit 2015 befinden sich alle drei Kompetenzen im freien Fall. Da keinen Zusammenhang sehen zu wollen, ist Realitätsverweigerung.



                            www.tagesschau.de/...sa-studie-128.html

                            • @Saskia Brehn:

                              „Der Zuwanderungshintergrund ist zweifellos eine Herausforderung, steht jedoch in engem Zusammenhang mit dem weitaus größeren Problem des niedrigen sozioökonomischen Status (SES), der schon vor 2015 die Leistungsunterschiede in Deutschland geprägt hat.

                              Der Artikel sagt auch, dass die Gesamtleistung aller Schüler*innen gesunken ist auch derjenigen ohne Migrationshintergrund.

                              Ihre Quelle nennt zudem weitere Ursachen wie mangelnde Lernmotivation, Angst vor Mathematik und die Folgen der Corona-Pandemie nach 2018.

                              Ihre eigene Quelle belegt somit, dass die Migration von 2015 nicht der Hauptgrund für den Leistungsrückgang sein kann.

                              Auf die Komplexität des Problems hinzuweisen und Ihre Argumente ( etwa zu Sprachapps ) fachlich zu widerlegen, ist keine Realitätsverweigerung.

                              Realitätsverweigerung wäre vielmehr, ein vielschichtiges Problem auf einen einzigen Faktor zu reduzieren und so nur Sündenböcke zu schaffen, anstatt Lösungen zu erarbeiten.

                              Eine noch restriktivere Migrationspolitik wird keines der bereits diskutierten Probleme lösen; umgekehrt mindert die Behebung der strukturellen Ursachen jene Schwierigkeiten , auf die Sie hinweisen.

      • @Thomas Böttcher:

        Wenn ihre Zahlen stimmen, sind das dann alleine in den letzten 3 Jahren über 2 500 000 Menschen. Für die müssen alle Unterkünfte gefunden werden, Arbeitsplätze, Förderungen (Sprache, Ausbildung), Schulen, Kitas etc. Wo sollen diese alle so schnell herkommen? Wer heute eine Wohnung sucht, merkt das am eigenen Leib. Nicht nur in den boomenden Großstädten, auch weit(er) weg von den Metropolen sind sind die Mieten bei Neubezug hoch bis kaum bezahlbar, und von Eigentumswohnungen kann man heute nur noch träumen.



        2022 war statistisch allerdings ein Ausreißer, da begann der Angriffskrig Russlands auf die Ukraine.

        • @Offebacher:

          Seit 2015 sind über 11 Millionen Menschen eingewandert. Einige sind auch wieder gegangen oder weitergezogen. So genau weiß das wohl keiner.



          Diese Jahreszahlen halte ich aber auch für eine false flag. Es geht um absolute Zahlen und da war das letzte Jahrzehnt eine Belastung wie wir sie seit der Nachkriegszeit nicht mehr hatten und damals gab es auch große Unruhe in der Bevölkerung ob der Zugewanderten - nur das es damals noch Menschen aus uns kulturell nahen Gesellschaften waren, während jetzt hauptsächlich Menschen aus kulturell völlig anders geprägten Gesellschaften zugewandert sind. Das ist schon ein enormer Unterschied und das unter den Teppich kehren zu wollen ist mit einer der größten Posten, der zum Wahlerfolg der AfD beiträgt.



          Mensch ist Mensch und jeder Mensch ist gleich viel wert, dennoch ist es ein Unterschied ob Spanier oder Italiener zuwandern wie in den 60ern, die auch christlich sind und kulturelle Ideen teilen oder ob wie jetzt Menschen mehrheitlich islamischen Glaubens und mit einem völlig anderen Wertebild was beispielsweise Frauen betrifft zuwandern.

          • @Saskia Brehn:

            "Seit 2015 sind über 11 Millionen Menschen eingewandert." Hier wäre ne Erläuterung wer mit den 11 Mio assoziiert wird und für die Zahl ne Quelle nett. Danke im Voraus ;).

              • @Saskia Brehn:

                Das ist nur eine Seite der Medaille, es wandern auch Mneschen aus.

                • @Hugo:

                  Richtig, wenn sie aber schauen betrug die Nettozuwanderung deutlich über 15 Millionen...

      • @Thomas Böttcher:

        Die Zuwanderung addiert sich aber auf, jedes Jahr. Klar, dieses Jahr werden es weniger, aber die muss man zu den Vorjahren dazurechnen.

        • @Der Cleo Patra:

          Schaut man auf die Zahlen zu Auswanderung + Todeszahlen und setzt diese Geburten und Einwanderung gegenüber wird schnell klar ... es sind noch zu wenig Einwander:innen!

    • @Saskia Brehn:

      Ergänzung: Der "CDU/CSU einen Strategiewechsel" zu empfehlen halte ich dennoch für Sarkasmus pur.



      Wo soll die Union denn hin???



      SPD (Scholz als Abschiebekanzler) und die Grünen (Habecks 10 Punkte Plan) sind so weit nach rechts gerutscht in der Ampel, die zwingen die Union ja geradezu mit der AfD zu kuscheln.



      Was hier immer so lapidar als Rechtsruck in der Bevölkerung tituliert wird, dass ist doch auch vor allem ein absoluter Rechtsruck im Angebot und der Ausrichtung der Parteien.



      SPD und Grüne übernahmen zusehends klassische Unionspositionen bei Migration und Wirtschaft, da kann die Union ja nur nach rechts.



      Bester Beweis dafür jetzt ganz aktuell, vor der IAA gab's ja selbst bei den Grünen Stimmen, die eine Verzögerung des Verbrennerverbots für vorstellbar hielten...

      • @Saskia Brehn:

        Frau Brehn, ich habe mir die ganze Diskussion angeschaut und möchte deutlich festhalten, dass sie sachlich und vernünftig bestanden haben. Sie konnten ihre Behauptungen - die mehrfach angezweifelt wurden - mit statistischen Fakten und Medienbeiträgen belegen und sie haben vollkommen richtig aufgezeigt, dass beim Herausforderer "Rabenbote" ein "könnte man", "hätte man" usw. im Argumentationszentrum steht, aber kein "hat man" - in Bezug auf Arbeitsmarkt, Wohnungen, Bildungssystem und Integration (ich würde Ausstattung der Sozialsysteme hinzufügen, denn auch hier verursacht Zuwanderung zusätzliche Kosten). Und dass das seit Jahren so ist und dass die Anstrengungen nur langsam die bestehenden Probleme lösen, dass neue starke Zuwanderung hingegen die Probleme gleich noch verschärfen würde. Das ist logisch und eine vernünftige Einschätzung. Vielen Dank für ihre sachliche Darlegung!

        Unter dem Strich heißt das für das Thema des Interviews, dass dieses Thema real ist, dass es in der BRD brennend ist und dass man darüber politisch sprechen muss, was man tun kann und was nicht und wohin man seine finanziellen und sonstigen Ressourcen steckt.

      • @Saskia Brehn:

        Warum drüber reden wenn es einfach so ist? Dann ist ja alles schon einfach. Von Papen 4 Kaiser!

  • Themen der AFD übernehmen funktioniert nicht. Natürlich nicht, denn die AFD wird von Wählern gewählt, die der Migration gegenüber mehr als nur skeptisch sind und und dieses Thema hat Merkel in's Land geholt. Die Parole "Wir schaffen das" wurde ganz schnell zu "Ihr schafft das schon". Haben wir aber nicht. Die Last tragen dann die einfachen Leute. Finanziell, wohnmäßig, lebensmäßig. Die sogenannten Gutmenschen leben nicht dort, wo der Müll die Stockwerke rauf stinkt. Nicht ihr Müll. Es ist der Müll von Menschen, die in in ihrer alten Heimat ihn schon aus dem Fenster geschmissen haben. Mangelnde Integration? Schon - aber es gibt Menschen, die können oder wollen sich nicht integrieren. Und damit sind andere Menschen, die mit ihnen zusammen leben müssen, allein gelassen und niemanden interessiert das. Wer das reklamiert wird noch schneller diffamiert. Bis dann endlich die politische Klasse merkt - das geht schief. Und jetzt: Themenübernahme. Funktioniert nur nicht, weil das Vertrauen futsch ist. Kann man das reparieren? Sieht erstmal nicht so aus!

    • @shitstormcowboy:

      Ihr Beitrag wäre nicht zu jeder Zeit veröffentlicht worden, weil sie Zugewanderten mit dem Beispiel Müllentsorgung eine kulturell unangenehme Praxis zuweisen. Aber ich finde es nicht schlimm denn es sind ihre Lebenserfahrungen, es ist nur die Einstiegsbemerkung.

      Die Frage, ob wir gescheitert sind, die ist schwierig. Aber man kann wirklich fragen, auf welchem Politikfeld uns die Zuwanderung geholfen hat, hilft und absehbar helfen wird. Bei einigen hier genannten - Bildung, Wohnungsknappheit, Kosten des Sozialstaats u.a. - muss man bisher und gegenwärtig klar "nein" sagen. bei einigen davon ist auch nicht ersichtlich, in welcher Zukunftsdimension wir in ein "Plus" durch die Zugewanderten kommen werden. Man muss halt schauen, ob so etwas wie die perspektivische Vergrößerung des Arbeits- und Fachkräftepools z.B. unserem Sozial- und Rentensystem helfen wird. Ich denke dafür, wann das soweit sein wird, gibt es noch zu wenig Wissen.

      Beim medizinischen System und in der Pflege gibt es wohl - ohne es jetzt nochmal nachzuschauen - ein "Plus" wegen der hinzugekommenen Arbeitskräfte.

      Wie man diesen Zustand und die Aussichten bewertet ist offen. Aber richtig gut finden ihn sicher Wenige.

    • @shitstormcowboy:

      Von den Menschen die 2015 eingewandert sind arbeiten nach aktuellen Zahlen % deutlich mehr in systemrelevanten Berufen ,als dies bei Menschen, die in Deutschland geboren sind der Fall ist. Also haben "wir" es sehr wohl geschafft.

      • @sociajizzm:

        @shitstormcowboy

        Beides stimmt nicht. Wir sind weder gescheitert, noch haben wir es geschafft. Fakt ist, dass wir es zu Teil geschafft haben. Häufig liegt die Wahrheit in der Mitte.

  • Als letztes dieser Kommentar von mir:



    .



    Im Interview fehlen wesentliche Aspekte, s.d.Studie



    tinyurl.com/3a89tu83

    "..zeigt sich hier mit einem Korrelationskoeffizienten von r=.55 sogar ein außergewöhnlich hoher Zusammenhang zwischen stark ausgeprägter Angst vor ökonomischem Abstieg und rechten Einstellungen❗



    .



    Gefühl der Fremdbestimmung.. man könne Missstände weder ändern noch beeinflussen



    .



    Wähler der AfD stimmen der Aussage, der Wohlstand muss weiter wachsen [besonders häufig zu]



    .



    Auffällig ist dabei insgesamt ein gewisser Egoismus unter Wählern der AfD"



    .



    Demnach kommen AfD-Wähler aus allen Einkommensschichten, haben vor allem Angst vor d.eigenen(!) Statusverlust, sind aber eher gegen gesellschaftliche Unterstützung von Ärmeren, sondern für eine sozialdarwinistische Gesellschaft und befürchten gleichzeitig Opfer einer solchen zu werden, sie sind stark überproportional egoistisch und Mißtrauen politischen Systemen❗



    .



    mE ist klar, dass entgegen der eigenen AfD-Wähler Perspektive der politische Kampf gegen d.AfD i.d. Reduzierung der allg. gesellschaftlichen Angst vor soz.Abstieg liegen muss, durch Reduzierung d.soz. Ungleichheit, Verbesserung der Sozialsysteme👍

    1200🛑

    • @ Orab:

      AFD Wähler würden dann aber noch wütender werden weil sie eben gegen jene Unterstützung sind. Stattdessen sollten Ressourcen in wirtschaftliches Wachstum investiert werden das reduziert Ängste auch.

      • @Machiavelli:

        "Stattdessen sollten Ressourcen in wirtschaftliches Wachstum investiert werden das reduziert Ängste auch."

        Wirtschaftliches Wachstum allein reicht nicht. Ganz wichtig ist, wo das Geld ankommt. Steigen nur die Dividenden, wächst der Unmut sogar.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das stimmt der Sozialstaat reduziert aber definitiv keine abstiegsängste.

    • @ Orab:

      Jo, und der allgemeinen Angst vor sozialem Abstieg begegnet die CDU damit, dass jeden Tag irgendwo einer verkündet, dass es "ohne harte Einschnitte nicht mehr geht", wir uns "das nicht mehr leisten können" und die "überbordenden Sozialversicherungssysteme gestutzt werden müssen"......



      Sie bauen goldene Brücken Richtung AgD.....

  • Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß CDU/CSU oder andere Parteien Themen der AfD übernehmen um Wähler zurück zu gewinnen. Sie übernehmen diese Themen aus tiefster innerer Überzeugung, nur in der Vor-AfD-Zeit waren diese Themen nicht opportun, weil ganz klar antidemokratisch. Nachdem die AfD diese Themen jetzt mehrheitstauglich gemacht hat springen die anderen Parteien nur auf den fahrenden Zug auf. Letztendlich liegt es daran, daß es seit 45 schon immer der Wille eines größeren Teils der Wähler war, daß Nazideutschland "light" wieder eingeführt wird.

    • @Alberta Cuon:

      Nein, einige Themen stellen sich "von selbst" in der erlebten Lebenswirklichkeit z.B. Zuwanderung und Inflation. Das merken die Menschen von alleine und das sollte adressiert werden. Es ist eben auch Zuwanderung darunter, denn die ist halt für ein reiches geordnetes Land, das reich bleiben will und indem die Bürger zuverlässige leistungsstarke Infrastruktur geordnete Verhältnisse im Alltag erwarten, eine Schwierigkeit, je mehr desto mehr. Das hat nichts mit Nazigedanken oder so etwas zu tun und diese Problematik stellt sich in jedem mit der BRD vergleichbaren Land auch.

      Damit sage ich nicht, dass die BRD nicht auch ohne die erfolgte Zuwanderung Probleme in vielen Feldern hätte - hätte sie nämlich auch. Aber so sind die Probleme z.B. Wohnungsknappheit, Bildungsverfall usw. eben noch größer.

    • @Alberta Cuon:

      So pauschal müssten Sie mehr Belege bringen.

      Und erklären, was " Nazideutschland light" sein soll.

    • @Alberta Cuon:

      Das klingt interessant. Haben Sie Belege?

  • "Hier in der CDU/CSU einen Strategiewechsel zu probieren, halte ich für empfehlenswert."

    Ich möchte nicht unhöflich sein, aber hat das in den letzten 9 Jahren funktioniert? Nein? Also warum sollte die CDU das tun?

  • Hilfreich dürfte eine Fokussierung auf soziale Themen sein. Die afd stimmt regelmäßig gegen Interessen von Rentnern, Azubis, Kleinunternehmern, Familien, ohne dass dies von Medien oder SoMe-Account intensiv aufgenommen würde. Hier ist genug Potential, um 39 Prozent zu verhindern.

  • Es ist ein Widerspruch, Themen zu übernehmen funktioniert nicht, aber strategische Ausrichtung soll klappen.



    Nein, es gibt halt ein gewisses Missgefallen an Vielem, keine Zuversicht, nur Meckerei ist Trumpf.

    "Wenn die Infrastruktur, das Gesundheits- oder das Bildungssystem gut funktionieren, könnte das das Vertrauen wieder wecken."



    Der Satz ist wichtig, aber er transportiert auch wieder die Message, dass es nicht funktioniert. Das stimmt nicht! Klar, alles könnte besser sein. Es wird gleichzeitig über marode Brücken gejammert und über Baustellen. Gleichzeitig, dass man nicht sofort einen Termin bekommt und das der Arzt vielleicht nicht perfekt den lokalen Dialekt spricht. Es wird nur über marode Schulklos berichtet, aber nicht über die zahllosen guten und funktionierenden Schulen. Wo mir schon bei berichten sind - es gibt das Gefühl, dass zuviel über Nebenschauplätze geredet (Gendersprache etc) wird.

    Aber es war schon immer so, dass über Erfolge oder Errungenschaften weniger geredet wurde, als über Probleme. Besonders durch die soz Medien werden die Probleme zu hoch aufgebauscht.

    • @fly:

      Ich war als Jugendlicher ab Ende der Neunziger Jahre viel alleine mit der Bahn unterwegs. Da ich damals noch kein Handy hatte, musste ich bei einer Verspätung über ein öffentliches Münztelefon meine Eltern anrufen und darauf hoffen, das diese dann zuhause abnehmen würden.



      Das kam aber so gut wie nie vor, da es kaum zu Verspätungen kam. Verspätungen der Bahn waren die Ausnahme, nicht die Regel wie heute.

      Ich verdiene besser als vor 10 Jahren, habe aber viel weniger von meinem Geld.

      Wohnen und Miete, Infrastruktur, Reallöhne, Arzttermine, Inflation usw.



      Das sind alles Dinge, die; soziale Medien hin oder her; einfach für viele Menschen spürbar schlechter geworden sind.

    • @fly:

      "Es wird gleichzeitig über marode Brücken gejammert und über Baustellen. Gleichzeitig, dass man nicht sofort einen Termin bekommt und das der Arzt vielleicht nicht perfekt den lokalen Dialekt spricht. Es wird nur über marode Schulklos berichtet, aber nicht über die zahllosen guten und funktionierenden Schulen"

      Das allgemein zuviel gejammert wird, da geh ich völlig mit.



      Die Beispiele scheinen mir aber schlecht gewählt. Dass die Infrastruktur massive Schäden hat, viele Schulen in schlechtem Zustand sind und man Facharzttermine oft erst nach Ewigkeiten bekommt, das SIND massive Probleme, bei denen der Bürger zurecht eine Besserung erwarten kann. Das Steuer- und Abgabeaufkommen war nie so hoch heute und gleichzeitig liegt vieles im Argen, was vor Jahren noch besser war. Wer das nicht als Problem sieht, wird der AfD keinen Millimeter abgraben.



      Der Fehler der CDU liegt darin, zu glauben man würde Vertrauen zurückgewinnen, in dem man sich an Sündenböcke abarbeitet, statt echte Lösungen zu entwickeln.

      • @Deep South:

        Also bitte! Wenn das stets gleiche Bashing seit den 80ern geklappt hat, warum soll es dann heutzutage nicht mehr klappen?!?

        Die CDU war "schon immer" großartig daran sich an Sündenböcken abzuarbeiten seit den 80ern.

        Wie kann dann das Volk auch noch erwarten, dass die Strategie geändert wird?

        Der Wahlslogan von Adenauer lautete nicht umsonst:



        Keine Experimente.

        Es ist alleine IHRER Region wirklich zu wünschen, dass so langsam mal beim ein- oder anderen Konservativen mal ein Groschen fällt.

        • @Altbayer:

          "Also bitte! Wenn das stets gleiche Bashing seit den 80ern geklappt hat, warum soll es dann heutzutage nicht mehr klappen?!?"



          Tja, eigentlich isses aj offensichtlich. Weil es in den 80ern zum Beispiel keine rechte Partei gab, die in der Lage war der Union massiv Stimmen abzugraben. Damals waren die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und strukturellen Probleme und damit eben auch die Unzufriedenheit nicht in dem Umfang vorhanden wie heute. Heute muss die Union auf der einen Seite mit Grünen und sogar Linken zusammenarbeiten, auf der anderen Seite versucht man sich dem AfD klientel anzubeidern. Den Spagat nehmen ihnen aber immer weniger Leute ab. Wenn Maggus sagt, die Grünen sind der Hauptfeind der Union und kurz drauf brauch Merz deren Stimmen, dann offenbart das einen Grad an hilfloser Dummheit, der selbst am Stammtisch nicht mehr zieht.

  • Ja, das ist mir auch aufgefallen, dass Die Linke in den letzten Monaten auf ihren Social-Media-Kanälen verstärkt den Stil der AfD und anderer rechter Influencer kopiert. Das muss nicht falsch sein, im Gegenteil sorgt es dafür, gerade beim jüngeren Publikum auch medial wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. ABER: auf die Inhalte kommt es an.



    Möglicherweise werden jetzt diejenigen auf den Plan treten, die mir linken Populismus vorwerfen wollen. Sollen sie doch. Die Debatte hatten wir schon kürzlich mit Blick auf die USA und die Frage, mit welchen Mitteln die Demokraten noch dem Rechtspopulismus Trumps und seiner Leute begegnen könnten.



    Aber bei alldem sollte EINES nicht vergessen werden (darauf hatte ich in anderem Kontext schon hingewiesen): die Faschisten führen ihren Kampf mit den Mitteln der asymmetrischen Krieges … und die politische Auseinandersetzung verstehen sie stets als Krieg, mit dem Ziel der Eliminierung politisch Andersdenkender. Das ist eines der Hauptmerkmale des Faschismus. Und die liberale Demokratie hat auf diese Ungleichgewichts-Strategie von rechts bisher keine Antworten gefunden.



    Damals waren es die SA und die Straße, heute sind es die (a)sozialen Medien.

  • "Kommunikation über soziale Medien, wie wir sie in letzter Zeit bei der Linken gesehen haben"

    Ich möchte hier nur leicht widersprechen, dass es die sozialen Medien waren, die erfolgreich für die Linke waren. Sicherlich erreicht man damit viele und vor allem jüngere Menschen.

    Aber ich könnte mir vorstellen, das viele wieder Politiker*innen möchten, die etwas forsch sind und Rückgrat zeigen. Das ist gerade bei Heidi Reichinnek der Fall, die nicht zuletzt mit ihrer "aufgewachten" Art Sympathie auf sich zieht. Würde Jan van Aken dort anfangen zu tanzen, ich weiß ja nicht ...

    Deshalb, liebe Politiker*innen der Linken und Grünen: Seid forscher und sagt laut und mit Rückgrat, was Ihr konkret wollt. Gebt den Menschen eine positive Vision der Zukunft. Es läuft so vieles schief im Land. Greift all diese Punkte konkret auf und äußert sie. Wiederholt es. Wenn die CDU dagegenspricht: Wiederholt es noch einmal.

    • @flocki1901:

      Das Problem ist doch genau, dass die Linke keine positive Zukunftsvision für alle hat.

      Habeck sagte offen, dass ein positives Narrativ zur Zukunft fehlt.

      Für seinen Versuch, eines zu entwickeln, wurde er abgewählt.

      Die CDU wird nicht dagegensprechen.

      Die hat auch keines.

      Frau Schwab hatte gerade einen interessanten Artikel über die "Lust am Hassen" in der taz.

      Allerdings nur zu Rechten.

      Erinnern Sie sich an Demos unter dem Motto : "Ganz Berlin hasst die AfD"?

      Und " Ganz Hamburg hasst die AfD"?

      Man fühlt sich so wunderbar gut, wenn man die Bösen hassen kann.

      Allerdings ist man so lange nicht in der Lage, ein positives Narrativ für die Zukunft der Gesellschaft zu entwickeln.

      "Wählt uns, sonst regieren die anderen" ist zu wenig.

      • @rero:

        "Das Problem ist doch genau, dass die Linke keine positive Zukunftsvision für alle hat."

        Lesen Sie mal das kommunistische Manifest 😉

  • Es wäre sinnvoll Interviews und Stellungnahmen zur AFD bereit zu stellen die nicht so klingen als wenn sie mit ewig gleich klingenden Textbausteinen erstellt worden wären.

    • @matius:

      Manches muss offensichtlich ständig wiederholt werden, wenn allzu viele nicht merken was Naziverhalten ist.

    • @matius:

      Bitte nicht.



      Wir haben uns im AfD-Diskurs an die Phrasen gewöhnt. Wenn Sie uns jetzt mit was Neuem kommen, führt das nur zur Verwirrung.

  • Wir haben wichtige Themen zu lösen und sollten uns wohl auch daher von der Annahme lösen, braunbläuliche Großmäuler dürften einfach das Thema setzen.



    Lasst uns innerhalb der großen demokratischen Parteienwelt und der Fakten wieder stärker die Unterschiede und politischen Alternativen herausarbeiten, dabei wieder stärker möglichst alle auffangen und solidarisch mit Energie anpacken.



    Alle auf einem Pol gegen eine AfD auf dem anderen, das kann es jedenfalls nicht sein. Reden wir wieder, wie es einige bereits tun, über Soziales, Gerechtigkeit, Umwelt und genauso Wirtschaft und liberale Bürgerrechte.



    Wie die Union sich aus ihrer schon damals abstrusen (Ost-CDU-Vergangenheit) Abgrenzung zur Linkspartei löst, wird sie selbst lösen müssen. Inhaltlich ist die Abgrenzung da ja auch so möglich. Die Linke ist demokratisch, und das ist der gravierende Unterschied zu den Höckrigen.

  • Die Analyse ist von Beginn an nicht schlüsssig, das Beispiel Dänemark wird hier komplett ignoriert - wohl weil es nicht in das Narrativ passt. Die Frage ob das teilweise Übernehmen von AfD Forderungen der CDU hilft oder nicht hilft wird ebenfalls nicht schlüssig beantwortet. Frau Dilger meint offensichtlich dass es der CDU nicht hilft wie die Umfragen zeige, Das ist aber eine unvollständige Analyse, die nächste Frage wäre nämlich "wie hoch (oder niedrig) wäre der Stimmenanteil der CDU wenn sie die AfD Forderungen NICHT übernommen hätten?". Ich schätze dass die CDU deutlich niedriger liegen würde. Und wenn eine Strategieänderung gefordert wird, dann wüsste ich auch gerne was für eine Strategie Frau Dilger hier empfehlen würde. Was die Kommunikation angeht: es abzulehnen in neurechte Medien zu gehen weil man da "anders geframt" wird, das halte ich für Feigheit vor dem Feind. Natürlich muss man da reingehen wenn man die besseren Argumente hat. Wie sonst kann eine Auseinandersetzung stattfinden? Auf institutionelle Veränderungen und deren Auswirkungen zu hoffen, das ist an den Weihnachtsmann glauben.

    • @Gerald Müller:

      Ich stimme Ihnen zu. Die dänische Regierung war klug genug, zu erkennen, was viele Dänen als Problem ansehen und sich um eine Lösung zu kümmern, bevor rechte Populisten an diesem Thema wachsen konnten.

    • @Gerald Müller:

      Das Dänemark an dieser Stelle immer wieder als Beispiel herhalten muss, zeugt von mangelnden Kenntnissen der dänischen Verhältnisse.

      Im Gegensatz zu Schweden hat sich Dänemark nie als Einwanderungsland betrachtet und betreibt daher auch seit jeher eine restriktive Einwanderungspolitik.

      Die Dansk Folkeparti hat das Thema Migration auch nicht gesetzt sondern um das Narrativ der Gefährdung des Wohlfahrtsstaates ergänzt und damit Ängste geschürt und Wahlerfolge erzielt.

      Aufgrund der Ereignisse 2015 in Dänemark haben die Sozialdemokraten die restriktiven Maßnahmen nochmals deutlich verschärft, mit parlamentarischer Unterstützung der Dansk Folkeparti.

      Die enge Kooperation mit der Regierung hat dann auch zur Zersetzung der Dansk Folkeparti beigetragen. Aufgrund interner Streitigkeiten erfolgte die Abspaltung und es kam zu Parteineugründungen. Der Niedergang war also hausgemacht und wurde natürlich von den Sozialdemokraten als eigener Erfolg in Sachen Migration dargestellt.

      Von Rückgang der rechten Kultur in Dänemark kann daher keine Rede sein. Addiert man die Ergebnisse der Rechtsparteien aktuell, ergibt das um die 20%.

      • @Sam Spade:

        Nicht zuletzt hat Dänemark knapp 2 mal soviele Einwohner wie Berlin. Das lässt sich schwer vergleichen.

  • Wenn die Schere zwischen Arm und Reich bzw. der Unterschied zwischen normalen Bürgerinnen und der herrschenden Klasse in einem Land zu groß wird, fangen die Menschen an sich den Extremen zuzuwenden. Und im Gegensatz zur Linken, welche häufig dadurch, dass sie berechtigterweise differenziert, eher komplexe Lösungen anbietet, können es sich Rechtspopulisten und Faschisten einfach machen indem sie fiktive Sündenböcke für die Missstände verantwortlich machen. Packt mensch dann noch die heutigen Medien, wie soziale Netzwerke, das Internet, etc., welche die Verbreitung rechter Lügen und Halbwahrheiten um einiges einfacher machen bzw. gezielt von feindlichen Akteuren dazu eingesetzt werden, mit in den Mix, dann ist der weltweite Rechtsruck wenig verwunderlich.



    SPD, Union, Grüne, oder FDP werden in Deutschland keine Lösung dieses Problems herbeiführen, da sie nur Interesse daran haben die Besitzstände der hiesigen Oligarchen zu wahren.

    • @Okti:

      Halt Vorsicht, der Klassenkampf wurde mit dem Kalten Krieg begraben. Den gibt es nicht mehr, ich schwör!

      • @TV:

        Klassenkampf gab es vor dem kalten Krieg und er findet heute statt. Wenn ein Teil der Regierung Geld unten wegnehmen will, um das Geld oben zu schonen, ist das Klassenkampf.

  • "Wenn die Infrastruktur, das Gesundheits- oder das Bildungssystem gut funktionieren, könnte das das Vertrauen wieder wecken." Das ist für mich der wichtigste Satz. Es wird immer nur auf die Migration eingegangen, aber das ist für mich nicht der eigentliche Grund, sondern der Sündenbock. Die relevanten Probleme sind für die meisten Wohnung, Arbeit, Inflation, Infrastruktur, etc, nicht wieviel Prozent der Asylbewerber abgelehnt wird.

    • @Markus Schäfer:

      Ich stimme dem in Gänze zu. Immer weitere Teile der Bevölkerung können sich abgehängt fühlen: Züge fahren nicht, man kann sich zumindest auf dem Land nicht auf die Öffentlichen verlassen, wenn man ohne Auto pünktlich zur Arbeit kommen will. In der Tat, ist es schwer, als Kassenpatient einen Arzttermin zu bekommen, Kinderärzte nehmen keine neuen Patienten auf (und zwar nicht, weil sie in Rente gehen, sondern weil sie es nicht schaffen). Bildung ist seit - das kann man ohne Übertreibung schreiben - Jahrzehnten ein Thema, da wirkt das neue Startchancenprogramm mit seinen 15 Minuten Lesen am Tag wie ein Hohn. Unterricht fällt aus. In Kindergärten steigt der Betreuungsschlüssel. Mieten und Preise steigen. Viele erleben, dass sie auf sich selbst gestellt sind und der öffentliche Raum nicht mehr funktioniert. Das ärgert einen nicht nur, dass macht Angst und man fühlt sich ohnmächtig.

      Darum wählt man nicht gleich AfD, doch was machen die anderen Parteien? Wenn ich mir die Insta-Accounts mancher Politiker, die man für progressiv halten sollte, anschaue, finde ich Bilder eines Lifestyles, den sich zunehmend weniger Menschen leisten können. (Und das ist kein Sozialneid.)

      • @Niemals:

        Keine Sorge, in den Städten ist auf den ÖPNV auch kein Verlass!

    • @Markus Schäfer:

      Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. Identität spielt ebenfalls eine Rolle. Wer das ignoriert wird keine Lösung finden.

      • @Nachtsonne:

        Wohl wahr.

        Das gilt umso mehr, wo das Thema Identität von Linken auf den Tisch gepackt wurde.

      • @Nachtsonne:

        Von welcher Identität sprechen Sie da? Ich schätze mal, Ihre und meine haben wenig bis gar nichts gemeinsam.

        • @Klabauta:

          👍

          Ja. Aber leider halten viele Menschen ihre "Identität" für die einzig richtige.

    • @Markus Schäfer:

      Man sollte den Ukraine-Krieg und die Einstellung zur Klima-Erwärmung nicht vergessen, das sind auch entscheidende Alleinstellungsmerkmale der AFD.

  • Was heißt "„Rechte Themen zu übernehmen, funktioniert nicht“?



    Ich bin der Überzeugung, dass die Unterstützung der AfD deutlich abnehmen würde, wenn dafür gesorgt werden würde, dass zumindest ausreisepflichtige, nicht asylberechtigte, straffällig gewordene Leute hier nicht mehr frei rumlaufen könnten und weitere Verbrechen begehen.



    Würde man anfangen, Kritik an der Migrationspolitik nicht gleich als fremdenfeindlich und rassistisch zu framen, wäre ebenfalls ein Schritt in Richtung Dialog getan.

    • @Katharina Reichenhall:

      Was heißt "„Rechte Themen zu übernehmen, funktioniert nicht“? dass es aus der Sicht vieler autoriäten in Soziologie und der Politikwissentschaften eben nicht funktioniert, auch wenn von manchen gerne das Gegenteil behauptet wird,. Am Ende störkt die Übernahme der Rechten Narrative eben nur die Rechten

      " nicht asylberechtigte, straffällig gewordene Leute " Deswegen werdennicht krminelle Menschen abgeschoben die hier ganz legal eine Ausbildung angefangen haben, Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt, die es nicht sind, das Asylrecht verschärft etc.

      "Würde man anfangen, Kritik an der Migrationspolitik nicht gleich als fremdenfeindlich und rassistisch zu framen, wäre ebenfalls ein Schritt in Richtung Dialog getan." Ja hören wir bitte auf Rassismus als Rassismus zu bennen, damit sich die Rasssisten nicht gestört fühlen oder Menschen eventuell darüber nachdenken, ob sie vielleicht nicht doch rassistische Stereotype reproduzieren.

      Vielleicht sollte man auch mal Kenntis nehmen, dass die erwähnten Straftäter eine Minderheit in einer Minderheit darstellen und der Diskurs nur auf Repression statt auf Prävention oder Integration verschoben wird.

    • @Katharina Reichenhall:

      Der Punkt ist, "ausreisepflichtig" bedeutet nicht wirklich ausreisepflichtig, es heißt nur, dass die Person keinen Aufenthaltstitel hat. Das schließt nicht aus, dasd die Person sich rechtmäßig hier aufhält. Wer "geduldet" ist, ist hier rechtmäßig, auch wenn er das Etikett "ausreisepflichtig" trägt.

    • @Katharina Reichenhall:

      Sehe ich auch so!

  • Ich finde das Framing falsch, dass die CDU rechte Themen von der AfD übernimmt, nur im Wähler zurückzubekommen. Als ob niemand aus der CDU aus innerer Überzeugung so handeln könnte.

    Die CDU war schon immer rechts/konservativ und kritisch und restriktiv bei Migrationsthemen. Und nach einer Handvoll liberalerer Merkel-Jahre ist man jetzt wieder konservativer unterwegs. Das muss man nicht immer so Framen, dass das allein Verdienst der AfD ist.

  • Erstaunlich ist für mich, dass es bei den AfD-Wählern offenbar ein "großes Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen gibt - gegenüber der AfD jedoch nicht. Ist das also keine demokratische Institution?



    Das Misstrauen gegenüber gängigen Nachrichtenmedien hängt vielleicht mit den Erfahrungen zusammen, die sie während der DDR-Diktatur mit solchen Medien gemacht haben. Mehr oder weniger waren diese ja nur Sprachrohre der SED.



    Der harte Kurs gegenüber Migranten ist inzwischen "salonfähig". Na prima, dann kann man ja ohne schlechte Gefühle die Partei wählen, die behauptet, dass viele Übel aus einer fehlgeleiteten Migrationspolitik herrühren. Hat doch schon einmal im letzten Jahrhundert gut funktioniert. Nur waren es damals nicht Migranten, sondern Juden.

    • @Il_Leopardo:

      Die Baseballschlägerjahre nicht vergessen. Das ist kein neues Phänomen.

    • @Il_Leopardo:

      "Demokratische Institutionen" ist die Definition von Frau Dilger.

      Für AfD-Wähler ist die AfD die einzige wirklich demokratische Institution.

      Und rechte Internetmedien die einzigen, die "die Wahrheit" schreiben.

      Es bringt nichts, Rechtsein nur auf gelernte DDR-Bürger zu reduzieren.

      Auch viele AfD-Wähler im Osten sind zu jung, um die DDR bewusst erlebt zu haben.

      Ich denke, die Medienberichte 2015 zur Migration waren viel einschneidender.

      Ich fand Merkels Entscheidung richtig, habe aber pädagogische Artikel und Jubelartikel gelesen, wo selbst ich den Kopf geschüttelt habe.

      Da sollten Narrative entwickelt werden.

      Bei denjenigen, die der Entscheidung kritisch gegenüberstehen, säte das Misstrauen.

      Das Misstrauen dieser Klientel wurde dann bei Corona weiter gefördert.

      Sorry, die Nazis kamen nicht wegen "fehlgeleiteter Migrations- oder Judenpolitik" an die Macht.

      Die Nazis waren vorrangig wegen ihres dynamischen, progressiv wirkenden Gesellschaftsentwurfs attraktiv.

      Man konnte Teil eines " neuen" deutschen Reiches werden.