Sport vom Montag: Tischtennis-Team holt Silber

Das deutsche Tischtennis-Team um Timo Boll holt in Peking Silber, die deutschen Fußball-Frauen scheiden im Halbfinale gegen Brasilien aus. Und Hockey.

Boll am Ball. Bild: ap

PEKING dpa Das deutsche Tischtennis-Team hat bei den Olympischen Spielen in Peking die Silbermedaille gewonnen. Die Mannschaft um Superstar Timo Boll war am Montag im Finale beim 0:3 gegen Gastgeber China allerdings chancenlos. Nach der Auftakt- Niederlage des Düsseldorfers Dimitrij Ovtcharov gegen Wang Hao mit 0:3 (4:11, 8:11, 7:11) verlor Timo Boll (Düsseldorf) mit 1:3 (7:11, 11:8, 4:11, 7:11) gegen Ma Lin. Im Doppel setzte sich das chinesische Duo Wang Liqin/Wang Hao mit 3:1 (11:13, 11:5, 11:8, 11:7) gegen die deutsche Kombination Boll/Christian Süß (Düsseldorf) durch.

Die deutschen Fußball-Frauen sind bei Olympia zum dritten Mal hintereinander im Halbfinale gescheitert. Der Weltmeister unterlag am Montag in Shanghai in einer Neuauflage des WM-Endspiels von 2007 gegen Brasilien mit 1:4 (1:1). Nach der höchsten Niederlage bei Olympischen Spielen kämpft die DFB-Auswahl am Donnerstag gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen den USA und Japan wie 2004 erneut um Bronze. Birgit Prinz brachte die DFB-Auswahl in der 10. Minute mit 1:0 in Führung. Danach trafen Formiga (43.), zweimal Cristiane (49./76.) und Martha (53.) für die Brasilianerinnen, die vor vier Jahren in Athen das Endspiel gegen die USA verloren hatten.

Die deutschen Hockey-Damen haben das Halbfinale beim Olympia-Turnier erreicht und können auf die Wiederholung ihres Gold-Coups von 2004 hoffen. Ein 1:0-Erfolg gegen Japan ebnete den Athen-Siegerinnen am Montagmorgen den Einzug in die Vorschlussrunde. Für die chinesischen Gastgeber begann die Schlusswoche in Peking unterdessen mit einem Schock: Liu Xiang, Weltmeister und Olympiasieger von Athen 2004, musste unmittelbar vor dem Vorlauf über 110 Meter Hürden wegen einer Achillessehnenentzündung aufgeben. Der Protest gegen den Olympiasieg der dänischen Segler Jonas Warrer und Martin Ibsen wurde abgewiesen. Damit stehen die deutschen Brüder Jan- Peter und Hannes Peckolt 20 Stunden nach dem Rennen endgültig als Gewinner der Bronzemedaille fest.

Die deutschen Triathletinnen haben die erhoffte Spitzenplatzierung klar verpasst. Hamburg-Weltcup-Siegerin Ricarda Lisk aus Waiblingen kam mit 3:40 Minuten Rückstand nicht über den 15. Platz hinaus. Christiane Pilz aus Rostock wurde 26., Anja Dittmer aus Neubrandenburg 33. Die Goldmedaille über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen sicherte sich die Australierin Emma Snowsill in 1:58:27 Stunden. Vanessa Fernandes aus Portugal holte Silber. Bronze ging an Emma Moffatt aus Australien.

Als letztes deutsches Beach-Volleyball-Duo schieden David Klemperer und Eric Koreng im Viertelfinale aus. Die Kieler verloren gegen die Weltmeister Todd Rogers und Phil Dalhausser aus den USA mit 0:2 (13:21, 23:25). Damit bleiben die deutschen Beachvolleyballer wie schon 2004 in Athen ohne Medaille. Vor Klemperer/Koreng waren Julius Brink/Christoph Dieckmann sowie die Frauen-Teams Stephanie Pohl/Okka Rau und Sara Goller/Laura Ludwig frühzeitig gescheitert.

Weltmeisterin Betty Heidler steht dagegen im Hammerwurf-Finale. Die 24- Jährige aus Frankfurt/Main übertraf die geforderte Qualifikations- Weite von 71,50 Metern im zweiten Versuch um einen Zentimeter und schaffte damit die siebtbeste Weite. Heidlers Vereinskollegin Kathrin Klaas scheiterte mit 67,54 Metern als 21. Tagesbestweite erzielte Vize-Weltmeisterin Yipsi Moreno (Kuba). Die Olympia-Zweite von 2004 schleuderte den Hammer auf 73,92 Meter.

100-Meter-Olympiasieger Usain Bolt ist locker in den Zwischenlauf über 200 Meter spaziert. 20,64 Sekunden reichten dem 21 Jahre alten Jamaikaner für die nächste Runde. Vorlauf-Schnellster war Brian Dzingai aus Simbabwe in 20,25 Sekunden.

Stephanie Brown Trafton ist in Abwesenheit von Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch Olympiasiegerin geworden. Die Amerikanerin siegte am Montag in Peking mit einer Weite von 64,74 Metern vor der kubanischen WM-Dritten Yarelis Barrios (63,64). Bronze ging an die Ukrainerin Olena Antonowa (62,59).

Nach der Entscheidung am Stufenbarren ist Olympia- Gold am Montag auch in der Sprung-Konkurrenz durch eine Tiebreak- Wertung vergeben worden. Turn-Weltmeister Leszek Blanik profitierte von diesen komplizierten Regularien des Weltverbandes. Punktgleich mit dem Franzosen Thomas Bouhail - beide erhielten im Mittel beider Sprünge 16,537 Punkte - erkämpfte der Pole in Peking den Olympiasieg. Bouhail blieb nur Silber. Dritter wurde der Russe Anton Golozuzkow (16,475).

Carolin Nytra aus Bremen ist im Olympia-Halbfinale über 100 Meter Hürden erwartungsgemäß ausgeschieden. Die deutsche Meisterin wurde am Montag in Peking in 12,99 Sekunden Vorletzte des ersten Laufs, den die Amerikanerin Lolo Jones in glänzenden 12,43 Sekunden gewann. Im zweiten Durchgang setzte sich Cherry Demu aus dem USA mit 12,62 Sekunden durch. Europameisterin Susanna Kallur aus Schweden stürzte dabei. Die Medaillen werden am Dienstag vergeben.

Chen Yibing hat am Montag die Siegesserie der chinesischen Turner bei Olympia verlängert. Der Doppel-Weltmeister setzte sich zum Auftakt des vorletzten Wettkampftages mit 16,60 Punkten in der Ringe-Konkurrenz durch und landete damit in der fünften Turn-Entscheidung der Männer den fünften Sieg der Gastgeber. Platz zwei ging an Mehrkampf-Olympiasieger Yang Wei (16,425) vor dem Ukrainer Oleksandr Worobjow (16,325). Der 35-jährige Oldie Jordan Jowtschew (Bulgarien), der schon in Sydney Bronze und in Athen Silber erkämpft hatte, verpasste als Achter diesmal deutlich eine Medaille. Deutsche Turner hatten sich nicht für das Ringe-Finale qualifiziert.

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