Trotz Brennelementesteuer und Abschaltung: RWE macht weiter Milliardengewinn

Der Atomkonzern RWE kann sich im Grunde nicht beschweren: Im ersten Halbjahr 2011 steht ein Millardengewinn zu Buche. Doch Noch-Chef Großmann beklagt sich abermals über die Atompolitk.

RWE macht nicht nur in Atomkraft: Kohlekraftwerk Westfalen in Hamm. Bild: dapd

ESSEN afp/taz | Trotz Atomausstieg und Brennelemente-Steuer macht der Energieriesen RWE weiter Milliardengewinne. Der Gewinn nach Steuern des Konzerns betrug im ersten Halbjahr 1,59 Milliarden Euro, wie RWE am Dienstag mitteilte.

Im zweiten Quartal fuhr RWE einen Verlust von 229 Millionen Euro ein. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr leicht um 0,4 Prozent auf 27,457 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2011 rechnet der Energieversorger damit, dass sein Gewinn um 35 Prozent sinken wird.

RWE-Chef Jürgen Großmann kritisierte anlässlich der Vorstellung der Zahlen noch einmal die Atompolitik in Deutschland: "Die Beschlüsse zur Kernenergie führen zu erheblichen Ergebnisbelastungen", erklärte RWE-Chef Jürgen Großmann. Die Belastungen beliefen sich demnach allein in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 900 Millionen Euro. Notwendig seien unter anderem Rückstellungen für die Stilllegung von Atomkraftwerken.

Zugleich produzierte RWE im ersten Halbjahr sieben Prozent weniger Strom als ein Jahr zuvor. Grund dafür war dem Konzern zufolge vor allem, dass RWE nach der Atomkatastrophe in Japan zwei alte Atommeiler abschalten musste; insgesamt betreibt RWE vier Atomkraftwerke.

Am Montag hatte RWE mitgeteilt, dass es mit einem neuen Chef den Atomausstieg meistern will: Der Niederländer Peter Terium übernimmt im Juli 2012 die Führung des Essener Konzerns. Zudem will RWE 2,5 Milliarden Euro frisches Kapital einnehmen, um den eigenen Umbau stemmen zu könne. Das Geld soll zu einem Teil aus einer Kapitalerhöhung kommen, zudem will der Konzern Aktien aus dem Eigenbesitz verkaufen.

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