Viertelfinale DFB-Pokal: Werder wieder weiter

Mit jeweils 1:3 gewinnen Bremen und Dortmund auswärts. Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart sind raus aus dem Pokal-Wettbewerb.

Claudio Pizarro schießt unten rechts ein

Cool wie immer: Claudio Pizarro trifft zum 1:2 per Elfmeter Foto: reuters

STUTTGART/LEVERKUSEN dpa | Für Bayer Leverkusen bleibt Werder Bremen der Pokalschreck schlechthin. Der abstiegsbedrohte Bundesliga-16. setzte sich am Dienstag im Viertelfinale des DFB-Pokals in Leverkusen mit 3:1 (2:1) durch und durfte damit den Einzug in die Runde der besten Vier feiern.

Nach einem Rückstand durch den Treffer von Javier Hernández in der 22. Minute per Foulelfmeter sorgten Santiago Garcia (31.), Pizarro ebenfalls per Strafstoß (42.) und Florian Grillitsch (82.) aus möglicher Abseitsposition für den Sieg des sechsmaligen Cupgewinners. Für das Foul, das zum 2:1 für Bremen führte, sah Leverkusens Wendell zudem die Rote Karte.

In Unterzahl konnte die Leverkusener Mannschaft, Bundesliga-Fünfter, vor 24.104 Zuschauern die sechste Niederlage gegen Werder im sechsten DFB-Pokal-Duell nicht mehr abwenden. Konsequent in der Abwehr, gut gestaffelt im Mittelfeld: Viel ließ Werder nicht zu. Ein Schuss des agilen Karim Bellarabi konnte Werder-Keeper Felix Wiedwald in der elften Minute problemlos parieren.

Als die Gäste die Partie ausgeglichen gestalteten, leisteten sie einen folgenschweren Fehler im Spielaufbau. Ein Pass in der eigenen Hälfte von Levin Öztunali landete bei den Leverkusenern und letztlich bei deren Angreifer Stefan Kießling. Der wurde von Alejandro Galvez abgegrätscht, Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied auf Elfmeter und Gelb für Galvez. Hernández verwandelte, sein vierter Pokaltreffer, der 24. wettbewerbsübergreifend.

Wieder ein Rückstand für Werder. Diesmal gelang den Bremern die Wende

Wieder ein Rückstand für Werder. Diesmal gelang den Bremern die Wende. Der in der Meisterschaft zuletzt gesperrte Garcia traf aus Mittelstürmerposition, Pizarro vom Elfmeterpunkt. Wendell hatte Fin Bartels von den Beinen geholt und musste dafür vom Platz.

Mit einem Feldspieler weniger mussten sie nach dem Seitenwechsel umso mehr investieren. Die Gefahr von Kontern wuchs. Kurz nachdem Bartels am glänzend parierenden Leno gescheitert war (55.), wechselte Leverkusens Coach Roger Schmidt: Für den offensichtlich angeschlagenen Torschützen Hernández brachte er allerdings in Kyriakos Papadopoulos einen Abwehrspieler.

Die Bayer-Mannschaft versuchte Statistik und Unterzahl zu trotzen, rannte, kämpfte und gab einfach nicht auf. Bei der besten Chance scheiterte Kampl zehn Minuten vor dem Ende an Wiedwald. Zwei Minuten später zerstörte Werder alle Hoffnungen mit einem Konter, den Grillitsch abschloss. Trotz Reklamation der Leverkusener gab Stark den Treffer.

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund 1:3

Auf Pierre-Emerick Aubameyang ist auch im Pokal Verlass: Angeführt von seinem erneut überragenden Torjäger hat Borussia Dortmund zum dritten Mal nacheinander das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Beim verdienten 3:1 (2:1) beim VfB Stuttgart traf Aubameyang (31. Minute) zum 2:1 und bereitete die beiden anderen Tore der Dortmunder vor.

Marco Reus hatte nach fünf Minuten die frühe Führung für den BVB erzielt. Lukas Rupp traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich (21. Minute) für das beste Rückrundenteam der Fußball-Bundesliga. Henrich Mchitarjan (90.) sorgte nach einem feinen Zuspiel von Aubameyang schließlich für die Entscheidung.

Vor nur 46.500 Zuschauern kassierte der VfB am Dienstagabend die erste Niederlage nach zuvor sieben ungeschlagenen Pflichtspielen in Serie. BVB-Manager Michael Zorc lobte ein „richtig gutes Spiel“ von Aubameyang und konstatierte: „Ich denke, dass der Sieg insgesamt verdient ist.“ Der Neu-Stuttgarter Kevin Großkreutz sprach nach dem Wiedersehen mit seinem Ex-Club von „dummen Fehlern, die sofort bestraft wurden“.

Ausgerechnet als nach knapp 20 Minuten einige BVB-Fans ihren Boykott wegen der ihrer Meinung nach zu hohen Eintrittspreise beendeten und den Block betraten, fiel das 1:1

Nach einer feinen Kombination über Mchitarjan und Aubameyang ließ Reus nach fünf Minuten seinem früheren Teamkollegen Langerak aus spitzem Winkel keine Abwehrchance. Nach den heftigen Regenfällen und Sturmböen am Nachmittag taten sich die Gastgeber auf dem tiefen Rasen in der Anfangsphase zunächst schwer und kamen nicht so recht ins Spiel.

Doch ausgerechnet als nach knapp 20 Minuten einige BVB-Fans ihren Boykott wegen der ihrer Meinung nach zu hohen Eintrittspreise beendeten und den Block betraten, fiel das 1:1. Rupps Schuss von der Strafraumgrenze fälschte Mchitarjan unhaltbar für Borussia-Keeper Roman Bürki ab.

Zehn Minuten nach dem Ausgleich spielte Reus mit einem schönen Steilpass Aubameyang frei, der aus 16 Metern cool und abgezockt abschloss. Der VfB hielt mit physischer Präsenz und Kampfstärke dagegen. In der 68. Minute feierte Martin Harnik nach seinem Außenbandriss im Knie sein Pflichtspiel-Comeback. Die Schwaben hielten bis zum Schluss dagegen und kamen zu Chancen, kassierten dann aber das entscheidende 1:3 durch Mchitarjan, der ein Zuspiel von Aubameyang einschob.

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