Waldbesetzung bei Dresden: Heibo-Räumung hat begonnen

Im seit eineinhalb Jahren besetzten Heidebogen sollen zunächst Barrrikaden geräumt und Gräben zugeschüttet werden. Die Rodung erfolgt parallel dazu.

Barrikade mit Protestschild

Start der Räumung im Waldstück Heidebogen bei Dresden am 15. Februar Foto: Sebastian Kahnert/dpa

OTTENDORF-OKRILLA dpa/taz | Die Räumung des von Ak­ti­vis­t:in­nen besetzten Waldstücks, des sogenannten Heibo, bei Ottendorf-Okrilla nördlich von Dresden hat begonnen. „Soeben hat die Versammlungsbehörde die Versammlung aufgelöst und der Sachsenforst ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für das Waldgebiet ausgerufen“, teilte eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen auf Twitter mit. Laut einem dpa-Reporter vor Ort sollten im Waldstück Heidebogen zunächst Barrikaden geräumt und Gräben zugeschüttet werden, damit die für die Räumung notwendige Technik vor Ort gebracht werden konnte.

Im Heidebogen – im lokalen Sprachgebrauch Heibo genannt – haben sich seit etwa eineinhalb Jahren Kli­ma­ak­ti­vis­ten:­in­nen und Na­tur­schüt­ze­r:in­nen verschanzt, um gegen den Kiesabbau zu protestieren. Für diesen soll nach geltender Rechtslage ein 7,5 Hektar großes Waldstück bis Ende Februar gerodet werden.

Parallel zur Räumung des Waldstücks startete bereits die Rodung mit Maschinen. Etwa 50 Sachsenforst-Mitarbeiter:innen waren vor Ort. Sie sollten unter anderem dafür sorgen, dass Rettungswege freigehalten werden. Per Lautsprecher wurden die Ak­ti­vis­t:in­nen aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Sollten sie diesen Forderungen nicht folgen, könne „unmittelbarer Zwang“ angewendet werden, hieß es. Die Lage sei nach ersten Einschätzungen allerdings relativ entspannt.

Die Polizei hatte die Fläche den Angaben nach am Mittwoch zunächst abgesperrt, damit keine weiteren Menschen das Waldstück betreten konnten. Laut Polizei waren mehrere Dutzend Ak­ti­vis­t:in­nen vor Ort – etwa 25 von ihnen hatten sich demnach in Baumhäusern verschanzt. Auch Grünen-Abgeordnete aus dem Bundestag sowie parlamentarische Ver­tre­te­r:in­nen waren anwesend. Sie wollten beobachten, ob alles verhältnismäßig vonstattengeht. Bei der Räumung des Orts Lützerath im Rheinischen Kohlerevier vor einigen Wochen hatten Ak­ti­vis­t:in­nen den Polizeieinsatz als unverhältnismäßig hart kritisiert.

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