Waldbrände in Griechenland: Feuerwehr hat Brände nicht im Griff

Die Waldbrände in Griechenland fordern die Rettungskräfte aufs Äußerste. Hunderte Feuerwehrleute kämpfen in drei Gebieten gegen die Feuer.

Eine Frau mit Mundschutz gibt einem Pferd Wasser in einem Eimer, ein Mann mit Traktor spritzt Löschwasser auf die brennende Weide

Wasser für ein Pferd, Löschwasser auf die Weide: bei Loutraki kämpfen Bauern gegen das Feuer Foto: Petros Giannakouris/ap

ATHEN afp | Die Feuerwehr bekommt drei Brände in der Nähe von Athen nicht in den Griff. Am heftigsten wütete am Dienstag ein Großbrand im Waldgebiet von Dervenohoria rund 50 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt. Doch auch im Strandgebiet vor Athen, wo zahlreiche Einwohner am Vorabend ihre Häuser verlassen mussten, brannte es weiter – ebenso wie in der Nähe des Kurorts Loutraki bei Korinth.

„Alle Kräfte des Zivilschutzes kämpften die ganze Nacht gegen die Brände“, sagte Feuerwehrsprecher Yannis Artopios am Dienstag. „An erster Stelle stand der Schutz von Menschenleben.“ Doch die Einsatzkräfte hätten auch versucht, wichtige öffentliche Infrastruktur sowie die Häuser in Privatbesitz zu schützen.

Im Waldgebiet von Dervenohoria waren am Dienstag 140 Feuerwehrleute und sechs Löschflugzeuge sowie ein Hubschrauber im Einsatz. Die kleinen Gemeinden in dem Gebiet waren laut dem Bürgermeister von Tanagra, Vassilis Pergalias, nicht gefährdet. Dafür aber erschwere der Feuerrauch das Atmen.

In den zum Athener Einzugsgebiet zählenden Badeorten Kouvaras, Lagonissi, Anavyssos und Saronida kämpften am Dienstag 230 Feuerwehrleute mit fünf Hubschraubern weiter gegen die Flammen, der Verkehr der angrenzenden Straßen blieb unterbrochen. Mehrere Häuser wurden laut dem Fernsehsender ERT ein Raub der Flammen, ein Kloster sowie ein Reitstall mussten evakuiert werden.

Auch in der Gegend von Loutraki waren 120 Feuerwehrleute am Dienstag weiter im Einsatz. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Artopios wurden mehrere Häuser in Loutraki und dem Badeort Saronida beschädigt; eine genaue Bestandsaufnahme der Schäden sei aber erst möglich, wenn der Brand eingedämmt sei.

Ministerpräsident: Eine Folge des Klimawandels

Griechenland leidet seit Ende vergangener Woche unter seiner ersten Hitzewelle in diesem Jahr. Mit den hohen Temperaturen steigt aber auch die Gefahr von Waldbränden.

Im Sommer 2021 verwüsteten schwere Brände bereits einen Teil des Landes. Drei Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 100.000 Hektar Wald wurden zerstört. 2018 wurden in Mati in der Nähe von Athen mehr als hundert Menschen bei dem bisher schlimmsten Brand in dem Land getötet.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis machte am Montagabend die „Klimakrise, die wir mit zunehmender Intensität durchleben“, für die Brände mitverantwortlich.

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