Der Protest geht weiter

ASYL Das Camp vor der Innenverwaltung hielt nur eine Nacht, weitere Aktionen sind geplant

Kaum ein Auge habe er zugemacht, gestand ein Demonstrant, der die Nacht von Sonntag auf Montag vor dem weiträumig abgesperrten Amtssitz von Innensenator Frank Henkel (CDU) zugebracht hatte. „Es war ganz schön frisch.“ Rund 30 Personen hatten es ihm gleichgetan. Es gab Filme, Musik, eine Volxküche sorgte für heiße Getränke und Essen. Am Montagvormittag wurde die Versammlung beendet.

Zwischen 1.000 und 2.000 Menschen waren am Abend zuvor von Kreuzberger Oranienplatz zu dem am Molkenmarkt gelegenen Amtssitz des Innensenators gezogen, um gegen die geplante Räumung des Protestcamps zu demonstrieren. Henkel hat angekündigt, dass Zeltdorf auf dem Oranienplatz räumen zu lassen, wenn das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bis zum 18. Januar nichts unternimmt.

Das Nachtlager ist eine von vielen Aktionen, mit denen Flüchtlinge und Unterstützer in der kommenden Zeit auf ihre Forderungen wie Abschaffung der Residenzpflicht aufmerksam machen wollen. Am Mittwoch sei anlässlich des Internationalen Tages der Migration ein Action Day mit dezentralen Aktionen geplant, sagte ein Teilnehmer. Für Freitag ruft die Gruppe Refugeestrikeberlin zu einer Kundgebung auf dem Flughafen Tegel auf. Um 17 Uhr soll am Schalter von Air Berlin gegen Abschiebungen demonstriert werden. Auch in der Weihnachtszeit gehe es weiter, hieß es. Denn: „Die Refugees auf dem O’platz haben auch keine Ferien.“

Die rechte Partei Pro Deutschland hielt unterdessen am Montag eine Kundgebung mit acht Teilnehmern vor dem Amtssitz der Kreuzberger Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) ab. Gefordert wurde Herrmanns Rücktritt. PLU