DER RECHTE RANDWIE DIE NPD IM HAMBURGER WAHLKAMPF PUNKTEN WILL
: Hoffnungsträger Pegida

Eine Woche vor der Bürgerschaftswahl 2015 will die NPD in der Hamburger Innenstadt auflaufen. „Alle Hamburger und interessierten Deutschen“ seien eingeladen, die Partei der „wirklichen Volksvertreter“ kennenzulernen, heißt es in ihrem Aufruf. Ihr Motto für die Kundgebung am 7. Februar ist ihr einziges Wahlkampfthema: „Deutschland ist kein Einwanderungsland – Multikulti: Tod sicher!“

In den vergangenen Wochen hat die NPD keinen sehr starken Wahlkampf geführt. Vereinzelt wurden Flyer „Wir leisten Widerstand gegen den Überfremdungsirrsinn“ verteilt und Plakate mit dem Spitzenkandidaten Lennart Schwarzbach („Deutsche für Hamburg“) aufgehängt. In Schenefeld kommt die Plakatierung ihn allerdings teuer zu stehen. Für das Aufstellen hatte die NPD keine Genehmigung. Das Ordnungsamt verhängte 2.000 Euro Strafe.

Der Landesverband listet bloß zwei Wahlkundgebungen auf. In Nettelnburg und Wandsbek hielt er mit jeweils knapp über 30 Unterstützern Kundgebungen ab – abgeschirmt von der Polizei und begleitet von Protesten. Bei der Kundgebung unter dem Motto „Asylbetrug ist kein Menschenrecht“ auf dem Wandsbeker Markt hatten NPD-Kader auch aufgerufen, an den Pegida-Demonstrationen teilzunehmen. Die NPD habe ja stets vor jeder Förderung der Masseneinwanderung und des Asylbetrugs gewarnt.

Der Wahlkampf offenbart: Große Chancen sieht die NPD nicht. Durch die Pegida-Stimmung hofft sie, einen Achtungserfolg erringen zu können. Bei der Kundgebung dürfte Schwarzbach erneut die Pegida-Bewegung vor der „Lügenpresse“ in Schutz nehmen, die ganze Volksmassen als Extremisten, Islam- und Ausländerfeinde tituliere. „Sie bezeichnen euch als Spinner“, rief er in Wandsbek. Dabei wollten die „Einheitsparteien“ – von der der Linken bis zur AfD – nicht wahrhaben, dass Hamburg die am „stärksten überfremdete“ Stadt in ganz Deutschland sei.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland