Bombastische Kunst

Frustrierter Künstler will endlich Aufmerksamkeit haben

MELBOURNE afp/taz ■ Der australische Künstler Colin Barnett ist am Montag zu drei Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte eine Skulptur in Form einer Bombe vor dem Museum National Gallery of Victoria in Melbourne platziert und die Polizei auf den „verdächtigen Gegenstand“ aufmerksam gemacht. Die Beamten fanden das Kunstwerk mit der Aufschrift „Friedensbombe“. Richter Leo Hart vom Amtsgericht in Melbourne bezeichnete Barnetts Aktion in seiner Urteilsverkündung gestern nicht nur als „merkwürdig“, sondern auch als „dumm“ und verurteilte ihn zu 15 Monaten Haft, davon 12 auf Bewährung, sowie zu einer Geldstrafe von umgerechnet 3.900 Euro. Barnetts Anwältin Sharon Kenneth bezeichnete den 46-Jährigen als „frustrierten Künstler, der von der Gesellschaft anerkannt werden wollte. Keine wichtige Galerie wollte seine Werke haben.“