Kampf gegen Malaria wird G-8-Thema

Deutsche Entwicklungsministerin will mehr Geld für Gesundheitsvorsorge bereitstellen

BERLIN ap/dpa ■ „Wenn Malaria eine Krankheit wäre, die die Industrieländer bedroht, gäbe es schon längst genug Medikamente, die schnell einsetzbar wären“ – das sagte gestern Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD).

Die Ministerin kündigte an, beim G-8-Gipfel im Juni auf mehr Geld für die Bekämpfung von Aids und Malaria zu drängen. Festgelegt werden solle, wie der Globale Fonds zur Bekämpfung der Krankheiten finanziert wird, sagte sie. Gestern präsentierte die Ministerin erstmals die „Europäische Allianz gegen Malaria“, einen Zusammenschluss von zehn Organisationen aus fünf Ländern. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes werden für den weltweiten Kampf gegen Malaria jährlich 3,2 Milliarden US-Dollar benötigt: Damit könnten Moskitonetze und Medikamente finanziert werden.

„Die sachgemäße Nutzung von mit Insektiziden behandelten Moskitonetzen kann die Sterblichkeitsrate um 20 Prozent senken“, sagte der Präsident des Roten Kreuzes, Rudolf Seiters. Allerdings reiche es nicht, tausende Netze in die Malaria-Gebiete zu schicken. „Sie müssen in erster Linie an Frauen mit kleinen Kindern verteilt werden, und spätestens nach drei Jahren sollten die Netze neu imprägniert oder je nach Zustand ausgetauscht werden.“

Das Bundesministerium erklärte, die finanziellen Mittel im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria jährlich um 100 Millionen auf 400 Millionen Euro aufstocken zu wollen. Regierung und internationale Geldgeber wie der Globale Fonds müssten laut Allianz gegen Malaria auch dafür Sorge tragen, dass klar dargelegt wird, wie viel Geld für die Malaria-Bekämpfung weltweit zur Verfügung stellt – und wofür dieses genau verwendet wird. Zudem müssten Entwicklungsländer besseren Zugang zu lebensrettenden Kombinationspräparaten bekommen.