Caritas kritisiert Abschiebung

FREIBURG afp ■ Caritas international hat die vom Bundesamt für Migration praktizierte Abschiebung von traumatisierten Flüchtlingen nach Afghanistan scharf kritisiert. Die Begründung des Bundesamtes, die Flüchtlinge würden ja von Caritas und anderen Hilfswerken medizinisch-psychologisch vor Ort betreut, sei zynisch, erklärte Peter Neher, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, gestern in Freiburg. „Es gibt keine ausreichende Versorgung. Hier verkehrt sich unser Engagement und wird missbraucht für eine Praxis, die wir ablehnen“, erklärte Neher. Behandlungen von Traumatisierten gebe es in begrenztem Maße nur im Großraum Kabul und in Herat. Schätzungen gingen aber von hunderttausenden von Afghanen aus, die unter einem „Posttraumatischen Stress-Syndrom“ leiden. Es gebe in Afghanistan nur wenige Psychologen und Psychiater, die in der Lage seien, diesen Menschen zu helfen. Caritas international fordere deshalb den sofortigen Stopp von Abschiebungen.