Vier Monate Haft für NPD-Chef

FRIEDBERG epd ■ Der hessische NPD-Chef Marcel Wöll muss wegen Volksverhetzung für vier Monate ins Gefängnis. Das Amtsgericht in Friedberg befand den 24-Jährigen am Dienstag für schuldig, am 14. März im Wetterauer Kreistag den Holocaust geleugnet zu haben. Wöll hatte während der Haushaltsdebatte kritisiert, dass der Kreis Fahrten von Jugendgruppen und Schulklassen zu Gedenkstätten des „sogenannten nationalsozialistischen Terrors“ bezuschusse. Dies sei „Gehirnwäsche für Schüler“. Gegen das Urteil kann binnen einer Woche Berufung eingelegt werden. Staatsanwalt Martin Vaupel (Gießen) hatte für den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten gefordert. „Er hat genau gewusst, was er tat“, so der Staatsanwalt. Dafür spreche auch sein Auftreten in der „Hessenschau“ vom gleichen Tag. Auf die Frage eines Reporters, ob er den Holocaust leugne oder nicht, habe Wöll entgegnet: „Wenn ich mich dazu äußere, mache ich mich natürlich strafbar.“