Da bleib ich lieber beim Fahrrad

betr.: „Wer vom Hunger profitiert“ u. a., taz vom 17. 4. 08

Spekulation und sogenannter Biosprit führen weltweit zu einer Verknappung der Lebensmittel-Rohstoffe. Die Folge: die Armen hungern noch mehr, damit die Reichen scheinbar klimafreundlich Auto fahren können. Damit wird auch die Doppeldeutigkeit des Begriffs Biosprit deutlich. „Bio“ heißt bekanntlich „Leben“. In diesem Fall das Leben derjenigen, die es für unsere Tankfüllungen lassen müssen.

Vielleicht sollten wir, so zynisch es klingt, den Verbrauch eines Autos zukünftig auch in verhungernde Menschen pro hundert Kilometer angeben. Ein SUV, also ein City-Geländewagen, verbraucht pro Tankfüllung Biosprit den Nahrungsmittel-Jahresbedarf eines Menschen. Verbrauch pro hundert also je nach Fahrstil: 0,2 bis 0,3 Menschen! Da bleib ich doch lieber beim Fahrrad.

MARCO WALTER, Konstanz