Chancen für eine ökologische Energiepolitik
: SWB muss zur Wende getrieben werden

Es war eine dicke Kröte, die da bei der Bildung des rot-grünen Senats quer stand. Nun ist sie überraschend zur Seite gesprungen – erstaunlich zurückhaltend war gestern die Reaktion des Bremer Senats. Wahrscheinlich haben die Sektkorken erst nach Redaktionsschluss geknallt.

Kommentar von Klaus Wolschner

Die Belegschaft der SWB hat die SPD ordentlich unter Druck gesetzt. Auf der Protestkundgebung der Stadtwerker vor dem Parteibüro der Grünen hatte Bürgermeister Jens Böhrnsen ordentlich Beifall bekommen für seine Verbeugung vor den vordergründigen Arbeitsplatz-Argumenten der Demonstranten. Dem neuen grünen Umweltsenator hätte gleichzeitig eine Entscheidung für das Kohlekraftwerk den Start ins neue Amt verhagelt – bundesweit sind die Grünen an Kampagnen gegen diese Energie-Monster beteiligt.

Offenbar hatte die SWB voll auf das Großkraftwerk gesetzt und hat bisher nur vage „Ideen“, wie die Alternative aussehen könnte. Gleichzeitig ist das Unternehmen öffentlich unter Druck – um die 1.000 verlorengegangenen Kunden zurückzugewinnen, muss der Bremer Energieversorger ordentlich Gutes tun und darüber laut reden. Vom Saulus zum Paulus wird man nicht über Nacht. Das sind gute Voraussetzungen für eine moderne ökologische Energiepolitik!