WASG verschläft Gründung der Linkspartei

Ehemalige PDS-Mitglieder übernehmen Parteigremien der Linken: Selbst Spitzenmann Erlanson fiel einmal durch

Die Partei „Die Linke“ gründet derzeit ihre Kreisverbände. Vier sollen es in Bremen und Bremerhaven werden. Das Problem scheint eine geringe Beteiligung ehemaliger Anhänger der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) an diesen Versammlungen zu sein. Ihr Mitbegründer, der Bundestagsabgeordnete Axel Troost und andere hatten noch Ende August zu einer breiten Teilnahme an den Kreis- und Landesverbandswahlen aufgerufen. In dem Text wird „ein demokratischer, offener und lebendiger Willensbildungsprozess in der Partei“ gefordert, wozu „die Einbeziehung möglichst aller Mitglieder“ gehöre. Der Ruf scheint aber ins Leere gegangen zu sein.

So waren bei der Gründungsversammlung des Kreisverbandes „Links der Weser“ 24 Personen anwesend, acht davon gerade neu eingetreten. Der Kreisverband wählte 18 Delegierte für den Landesparteitag. Im ersten Wahlgang verfehlte der Spitzenkandidat der Landtagswahl, Peter Erlanson, die erforderliche Mehrheit der Stimmen für die Delegiertenwahl. Aus Kreisen der ehemaligen WASG wird besorgt berichtet, dass die überwiegende Mehrzahl der Delegierten der früheren PDS oder DKP entstamme.

Bei der Gründung des Kreisverbandes „Nord-West“, der für die Stadtteile zwischen Findorff und Bremen-Nord zuständig ist, waren rund 60 Mitglieder anwesend. Hier wurden Eva Böller und der Fraktionspressesprecher Michael Horn zu Sprechern des Vorstandes gewählt. Beide werden zum „PDS/DKP“-Flügel gerechnet. Schatzmeister wurde Heico Marschner – ein Amt, das er schon im PDS-Landesverband innehatte. Auch hier waren die früheren WASG-Mitglieder in der deutlichen Unterzahl, was sich dann bei den Delegiertenwahlen niederschlug. Die Konstituierung des Kreisverbandes „Mitte-Ost“ findet am 9. September statt. Kawe