Wut über Preis für Job-Killer

Dass der Gardinenhersteller Ado 140 von 740 Arbeitsplätzen im emsländischen Aschendorf abbauen will, hat die Arbeitnehmervertreter schon mächtig geärgert. Dass die Internet-Initiative „Ja zu Deutschland“ Ado nun als „Unternehmen des Jahres 2007“ auszeichnete, bringt sie richtig in Rage: „Eine Preisverleihung bei gleichzeitig geplanten Massenentlassungen gab es bisher nicht“, sagte Dietrich Termöhlen von der Papenburger IG Metall. Es sei auch nicht preiswürdig, dass Ado in den vergangenen Jahren die Belegschaft bereits um mehr als 200 Mitarbeiter abgebaut habe.

Ado hatte vor kurzem die Schließung der Garnproduktion mit steigenden Energiepreise begründet. Die Firma mit Produktionsstandorten in Polen, Indonesien und den USA setzt pro Jahr 120 Millionen Euro um. Das bislang bekannte Abfindungsangebot für die Ado-Mitarbeiter liegt laut IG Metall weit unterhalb der gesetzlichen Vorgaben. Die Beschäftigten, die zum Teil bereits 30 Jahre im Unternehmen arbeiteten, erwarteten „die klare Anerkennung langjähriger Betriebszugehörigkeiten“.

Die Initiative „Ja zu Deutschland“ stellte klar, auch wenn man bei der Entscheidung für den Preis schon von den Entlassungen gewusst hätte, wäre die Entscheidung auf den Gardinenhersteller gefallen: Wegen der innovativen Produkte – etwa Gardinen mit antibakterieller Beschichtung oder Vorhänge, die Elektrosmog abweisen. TAZ