Zentralrat lehnt Bahn-Spende ab

BERLIN ap ■ Der Zentralrat der Juden hat das Angebot der Bahn vehement abgelehnt, Streckengebühren für das Gedenkprojekt „Zug der Erinnerung“ mit einer Geldspende an jüdische Einrichtungen auszugleichen. Generalsekretär Stephan Kramer sagte gestern, weder jüdische Organisationen noch die Ausstellungsmacher wollten die 100.000 Euro der Bahn annehmen. „Das sieht nach Ablasshandel aus“, kritisierte er. „Das lässt vermuten, dass man im Bahnvorstand glaubt, dass insbesondere die jüdischen Stimmen kaufbar wären mit 100.000 Euro. Wir wollen dieses Geld nicht, wir brauchen dieses Geld nicht, weder die jüdische Gemeinschaft noch die Ausstellung.“ Dass die Bahn für die Streckennutzung Gebühren von den Organisatorinnen verlangt, hatte zu Protesten geführt. Der Bahn-Aufsichtsrat bot deshalb an, das Geld an eine jüdische Organisation zu spenden.