die cdu und die rechte
: Das Schweigen der Funktionäre

Selbstredend muss die Affäre Weiß aufgeklärt werden. Und wenn auch nur der Schatten eines Verdachts bleibt, muss der JU-Funktionär sein Amt aufgeben oder daraus entfernt werden. Das ist, abseits etwaiger juristischer Fragen, ein Gebot politischer Moral.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Letztlich aber wirft dieser Fall nur ein Schlaglicht darauf, was für Gestalten sich so alles in der Politik tummeln dürfen.

Neben rassistischen Beleidigungen steht die Beteiligung an zumindest bizarren Gruppen in Internetforen – und auch der Umstand, aber das ist ein Nebenaspekt, dass solche Gruppen offenbar erlaubt sind. Etliche von ihnen firmieren in den Rubriken „Satire“ oder „Spaß und Unsinn“, aber es ist unerheblich, ob dies zur Tarnung geschieht oder aus Dummheit.

Denn ob Vorsatz oder Geschmacklosigkeit: In beiden Fällen hat die politische Karriere des jungen Herrn zu Ende zu sein, bevor sie so richtig begonnen hat. Der Vorfall aber zeigt in erster Linie, dass in der ach so liberalen Großstadtpartei CDU ungebrochen ein mannigfach obskures Personal irrlichtert. Und er sorgt für Erklärungsbedarf bei CDU-Chef Michael Freytag, bei Nord-Kreischef Christoph Ahlhaus und bei der JU-Vorsitzenden Ina Diepold, die sich allesamt hinter einer Mauer des Schweigens verschanzen.

Irgendjemand muss den jungen Herrn Weiß ja wohl kennen.