Hafenarbeiter gegen Rechts

Die für morgen von Beschäftigten des Hamburger Gesamthafenbetriebs (GHB) organisierte Demonstration gegen den NPD-Aufmarsch am 1. Mai in der Hansestadt findet auch in anderen norddeutschen Seehäfen Zustimmung. Im Zuge einer Tagung der Gewerkschaft Verdi haben Vertreter der Gesamthafenbetriebe Bremen und Rostock, der EVAG-Emden und BLG-Bremen, Eurogate Bremerhaven sowie Gewerkschafter der Hamburger HHLA und Eurogate den Aufruf unterzeichnet. „Wir als Hafenarbeiter empfinden es als eine Provokation, wenn die Rechten am 1. Mai Kritik an der Globalisierung national umzuschreiben versuchen“, sagt Matthias von Dombrowski, GHB-Betriebsrat. Das sei eine Verhöhnung der Arbeiterbewegung. „Wir als Hafenarbeiter sind immer international ausgerichtet; das ist geschichtlich so gewachsen.“

Das sei auch der Grund, dass Hafenarbeiter bislang Bestrebungen zur Deregulierung der Hafenarbeit abwehren konnten. Wenn der Hamburger Senat seine Bestrebungen zur Privatisierung der HHLA fortsetze, könnten die Hafenarbeiter sicher sein, dass bei einem Streik umgeleitete Schiffe in anderen europäischen Häfen nicht abgefertigt würden, sagte Dombrowski. Das Motiv, schon weit vor dem 1. Mai im Wahlkampf Flagge gegen Rechts zu zeigen, sei, dass in Hamburg die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander klafft, kritisiert Dombrowski. Dies würde den Rechten den Nährboden bereiten. PEMÜ