Lübecks Hafencity

Neuer Stadtteil neben Medizinischer Hochschule geplant. Wenige Interessenten für Baugruppenprojekte

Am Südrand Lübecks soll ein neuer Stadtteil mit Wohnungen für 5000 Menschen sowie einem Wissenschafts- und Technologiezentrum entstehen. Die Stadt hatte gehofft, auch beim Planen und Bauen innovative Wege beschreiten zu können, doch das erwies sich als schwierig. Die Möglichkeit für die künftigen Bewohner, Baugruppen zu bilden, um gemeinsam Teile des neuen Stadtteils zu entwicklen, ist bisher nur von wenigen Interessenten genutzt worden, obwohl die Stadt dafür geworben hat.

Der sogenannte Hochschulstadtteil wird neben die Medizinische Hochschule gebaut. Als Bindeglied fungiert der Innovationscampus Lübeck, ein Mischgebiet mit Forschungseinrichtungen, innovativen Firmen und Mehrfamilienhäusern. Es folgt ein 110 Meter breiter und mehr als einen Kilometer langer Park und dahinter ein reines Wohngebiet, das überwiegend aus Einfamilien- und Reihenhäusern bestehen wird. Vor dem Park soll ein Stadtteilzentrum mit einem Marktplatz, Supermarkt, Schulen und einer Kirche entstehen.

Es sei noch immer Wunsch der Stadt, Baugruppen für den neuen Stadtteil zu gewinnen, sagt die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Annekatrin Lorenzen. Bei Umfragen hätten sich hierfür allerdings nur wenige Interessenten gefunden. „Irgendwie ist Lübeck nicht das richtige Pflaster“, sagt die Amtsleiterin.

Lorenzen räumt ein, dass die Hochschulstadtteil-Entwicklungsgesellschaft (HEG), die die Grundstücke des Hochschulstadtteils vermarktet, nicht mit den Baupreis-Angeboten des Umlandes konkurrieren kann. „Wir können für Baugruppen keine Sonderkonditionen machen“, bedauert Lorenzen.

Josef Bura vom alternativen Projektbetreuer Stattbau weist darauf hin, dass Baugruppen durch das Umgehen kommerzieller Bauträger Kosten sparen können. Zwar müssen ihre Mitglieder eigene Arbeit und Geduld in ihr Bauprojekt stecken, doch dafür können sie ihre künftige Nachbarschaft selbst gestalten.

knö

Bisher gibt es drei Baugruppen für den Hochschulstatdtteil, die alle noch Mitstreiter suchen. Kontakt über die HEG, Fon: 04 51-70 99 89-0. Am 16. Februar von 10 bis 18 Uhr werden die verschiedenen Bauprojekte in den Media-Docks, Willy-Brandt-Allee 31, vorgestellt.