anwälte der perlen, tauchsieder etc.
: Ab jetzt jeden Samstag auf den Kulturseiten der taz: die Woche im Perlentaucher

Eine gute Idee, finden wir

Das Internet-Kulturmagazin www.perlentaucher.de informiert täglich darüber, was in den Feuilletons überregionaler Tageszeitungen geschrieben steht. Eine gute Einrichtung, wie wir finden. Der noch besseren Übersicht halber und weil die Woche immer so schnell rumgeht, fassen wir von jetzt an regelmäßig die Woche im Perlentaucher zusammen.

Der Perlentaucher hat Mathias Altenburgs Text in der Zeit über die Präsentation von Kultur im Fernsehen gelesen und findet, Altenburg blase damit „zum Generalangriff auf Ranicki & Co“. Laut Perlentaucher „faucht“ Altenburg, „was man geboten bekomme, sei selten mehr als Futter für die Trottel mit Abitur“. Perlentaucher findet, Altenburg habe die Trottel ohne Abitur „erst gar nicht auf dem Zettel“. Ein sehr guter Einwand, finden wir. Lobend äußert sich der Perlentaucher über die „klaren, wahren Worte“, die Joachim Braun in seinem Plädoyer in der Zeit gegen einen dogmatischen Föderalismus gefunden hat.

Anlässlich eines Textes von Marcia Pally in der FR fragt sich der Perlentaucher, „wie sich vorzügliche und scharfsinnige Denker wie beispielsweise der Los-Angeles-Times-Herausgeber Jacob Heilbronn ihr Geld verdienen sollen“. Eine gute Frage, finden wir. Besser jedenfalls als die Einschätzung des Perlentauchers bezüglich des in der taz vorgestellten „Jägermeister Band Supports“: „Voll fette Idee“ findet der Perlentaucher – und meint das vielleicht ironisch.

Jacob Augsteins Text über die „Wahrheit der Sozialhilfe“ in der Freitagsausgabe der SZ fasst der Perlentaucher mit den Worten zusammen: „Mit Rolands Kochs Rezepten für die Sozialhilfe, die er aus Wisconsin mitbrachte, ist es nicht weit her.“ Leider vergisst der Perlentaucher zu erwähnen, dass Augsteins Text weiter greift und von den um sich greifenden Ressentiments gegen Sozialhilfeempfänger handelt, die sich laut Augstein aus zwei Quellen speisen: dem schlechten Gewissen über den Wohlstand der Vielen und das Elend der Wenigen sowie dem Mythos der Vollbeschäftigung. Wir raten: Durchaus ein Portiönchen drauflegen, Perlentaucher! So wie bei der Debatte über Thomas Hürlimanns Buch „Fräulein Stark“, die der Perlentaucher diese Woche angestoßen hat. Nachdem das literarische Quartett geäußert hatte, das Buch sei in manchen Passagen antisemitisch, und die FR ein Versagen eingestand, richtete der Perlentaucher einen „Link des Tages“ ein. Dort wird jeden Tag die Debatte auf den neuesten Stand gebracht. Eine gute Sache, finden wir. Genauso wie der dieswöchige Verzicht auf eine gesonderte Würdigung des FAZ-Feuilletons. Das wird vom Perlentaucher immer über den Klee gelobt, weil es so dick ist, dann aber wieder genau dafür getadelt: Das schafft auch der Perlentaucher nicht immer. Eine sehr schön nachvollziehbare Ambivalenz allerdings.

Eine Rezension dieser Rezension der Rezensionsrezensionen können Sie übrigens heute in gewohnter Qualität ab 10 Uhr unter www.perlentaucher.de. nachlesen. Die Rezension dieser Rezension des Perlentauchers folgt dann nächste Woche wie gewohnt an dieser Stelle.

DIE PERLENTAUCHERTAUCHER