Journalist in Rabat erstochen

MADRID taz ■ Der spanische Journalist José Luis Perceval wurde am Dienstagmittag in seiner Wohnung im marokkanischen Rabat tot aufgefunden. Der 47-Jährige war Korrespondent des spanischen Privatradios Cope und Mitarbeiter der Tageszeitung El Mundo sowie des ZDF. Perceval wurde mit mehreren Messerstichen von hinten ermordet.

Die Leiche wurde vom Korrespondenten der spanischen Tageszeitung ABC gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass der Journalist seine Täter kannte. Diebstahl kommt als Tatmotiv nicht in Frage. Perceval, der seit 1992 aus Rabat berichtete, war der dienstälteste spanische Journalist vor Ort. Er war für seine kritische Berichterstattung über Marokko bekannt. Wer als Sonderberichterstatter nach Marokko reiste, fand bei Perceval immer Unterstützung.

Bereits vor drei Jahren war der Journalist in seiner Wohnung überfallen und niedergestochen worden. Perceval überlebte seine schweren Verletzungen. Nachdem kurz darauf abermals Unbekannte in seine Wohnung einstiegen und alle Wertsachen mitnahmen, zog Perceval um. Seine neue Villa verfügte über eine hochwertige Alarmanlage.

Die spanische Regierungspartei Partido Popular (PP) und die sozialistische Opposition fordern „schnelle und ausführliche Untersuchung“ des Todes von José Luis Perceval.

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