Das Maß ist voll und das Fass übergelaufen

SPD und GAL wollen in der Bürgerschaft den Rausschmiss von Schulsenator Lange erzwingen

„Das Maß ist voll“, schäumte Uwe Grund. Schulsenator Rudolf Lange (FDP) sei, so der SPD-Fraktionsvorsitzende gestern, „als Senator nicht mehr tragbar.“ Deshalb will die SPD auf der nächsten Bürgerschaftssitzung am 12. Juni über eine Rücktrittsforderung abstimmen lassen. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) müsse Lange entlassen, forderte Grund. GAL-Fraktionschefin Krista Sager erklärte ebenfalls gestern, ihre Fraktion werde „dem Antrag zustimmen“. Von Beusts Sprecher Christoph Schnee versicherte der taz auf Anfrage, dies sei „kein Thema. Für den Bürgermeister nicht und nicht für die Koalition.“

Mit seinem „beschämenden Auftritt“ in der Bürgerschaft am Donnerstag (taz berichtete) habe Lange sich endgültig disqualifiziert, kritisierten Grund und SPD-Schulexpertin Britta Ernst und sezierten den „Wortbruch“ des Senators. Im Wahlkampf hatte die FDP noch 750 zusätzliche Lehrer versprochen, im Koalitionsvertrag mit CDU und Schill-Partei ist nur noch von plus 400 Lehrern die Rede, „und jetzt werden 345 Lehrerstellen abgebaut“.

Der Senator offenbare eklatante Führungsschwächen und sei fachlich ungeeignet, meinte auch die GAL. „Das Fass ist übergelaufen“ kritisierte Schulexpertin Christa Goetsch. Sie forderte eine Sondersitzung des Schulausschusses, um Licht in die Vorgänge in der Schulbehörde zu bringen. SMV