Stoiber: Dekrete zurücknehmen

LEIPZIG ap ■ Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber hat die Tschechische Republik und Polen zur Rücknahme der Beneš- und Bierut-Dekrete zur Vertreibung aufgefordert. Dies sei eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration beider Staaten in der erweiterten EU, sagte der CSU-Chef gestern in Leipzig beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen. Den Polen bescheinigte Stoiber, bei ihnen herrsche ein offeneres Klima gegenüber den Vertriebenen, sie seien dialogbereiter als die Tschechen.

Töne, wie man sie in letzter Zeit in Prag angeschlagen habe, seien aus Warschau nicht zu hören gewesen. „Wenn es in der Tschechischen Republik heißt, die Vertreibung sei eine Quelle des Friedens gewesen, dann ist und bleibt das nicht akzeptabel“, erklärte der bayerische Ministerpräsident vor rund 8.000 Zuhörern.