CSD an die Medien verkauft

betr.: CSD-TV-Berichterstattung Berlin 2002

Es wird wirklich immer schlimmer, wir haben den CSD – durch wen? – an die Medien, insbesondere an den SFB 1 verkauft, der sich so überhaupt nicht verpflichtet fühlt, den Lesben Genüge zu tun.

Ich habe gestern mehrmals die CSD-Parade mit meinem Fahrrad abgefahren und ahnte pessimistisch, welches Bild welcher Frau sie nehmen könnten. Ja, es war die Nackte, die ihren kurzen Auftritt so schlicht, aber „erfolgreich“ dirigierte.

All die verschiedenen Lesbengruppen, die sich thematisch politisch, wie zum Beispiel die „Bayernmädels“, für den CSD 2002 vorbereitet hatten, sind nicht eines Kamerablickes gewürdigt worden. Das heißt, der SFB hat allein die Regie über unsere Performance übernommen, und ohne Direktion von unserer Seite manipuliert dieser unsere öffentliche Wahrnehmung. Das ist schlicht unakzeptabel. Der SFB fühlt sich nicht einmal angehalten, so etwas wie die Pluralität der Teilnehmenden anzudeuten.

Immer nur gieren die Kameras auf die Genitalien und makellosen Körper der Jungschwulen und bei den Lesben immer voll auf ihre Makel, wie die Kameraleute sie sehen wollen? Das ist nun im Jahre 2002 nicht mehr hinnehmbar. HALINA BENDKOWSKI,

Agentin für Feminismus & Geschlechterdemokratie