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Die mexikanische Kunstsammlerin und Mäzenin Dolores Olmedo Patiño ist am Samstag in ihrem Haus in Mexiko-Stadt gestorben. Wie das gleichnamige Museum mitteilte, erlag Olmedo einem Herzinfarkt. Ihr Alter, über das immer wieder spekuliert worden war, gaben mexikanische Medien mit 93 an. Olmedo war in Mexiko zunächst als Modell und mutmaßliche Geliebte des Wandmalers Diego Rivera bekannt geworden. Später machte sie sich vor allem als Kunstsammlerin einen Namen. Auf ihrem Anwesen in Mexiko-Stadt, einer ehemaligen Hazienda im südlichen Stadtteil Xochimilco, richtete sie das Museum Dolores Olmedo ein. Es zeigt eine Sammlung von Gemälden der bedeutendsten mexikanischen Maler des 20. Jahrhunderts.

„Afrikas 100 beste Bücher des 20. Jahrhunderts“ sind am Samstagabend im südafrikanischen Kapstadt prämiert worden. „Afrikas Schriftsteller haben uns durch alle Zeiten hindurch geholfen, unsere Visionen zu erhalten“, sagte Kapstadts ehemaliger Erzbischof Desmond Tutu bei der Verleihung der Auszeichnungen. Er ist Schirmherr der „Bücher-Hitliste Afrikas“, die weltweites Interesse an der Literatur des Kontinents wecken und dem afrikanischen Verlagswesen zu Aufschwung verhelfen soll. Eine Jury aus afrikanischen und europäischen Wissenschaftlern und Autoren hatte zwei Jahre lang über die Auswahl der Werke beraten. Statt sich für eine Rangliste zu entscheiden, stellten sie zwölf Bücher an die Spitze, darunter den Roman „Things fall apart“ des Nigerianers Chinua Adebe, der in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält. Weitere Autoren der „Top Twelve“ sind unter anderem die Literaturnobelpreisträger Nagib Mahfus („Kairo-Trilogie“) und Wole Soyinka („Ake – Eine afrikanische Kindheit“), die Mosambikanerin Mia Couto mit „Das schlafwandelnde Land“ und die Algerierin Assia Djebar mit „Fantasia“ . Südafrikas früherer Präsident Nelson Mandela erhielt einen Sonderpreis für seine Biografie „Der lange Weg zur Freiheit“.

Das „Poetenfest“ im bayerischen Erlangen steht vor dem Aus. Das für Ende August geplante Literaturforum sei als Folge der drastischen Einnahmeausfälle nicht mehr finanzierbar, sagte Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis am Samstag. Die Stadt habe rund 24 Millionen Euro zu viel erhaltene Gewerbesteuer zurückzahlen müssen. Er habe deshalb nach einer Haushaltssperre nun auch noch eine 10-prozentige Ausgabenkürzung anordnen müssen: „Nur wenn der finanzielle Schaden einer kurzfristigen Absage größer als der Nutzen ist, werden wir das Poetenfest durchführen“, so Balleis.