Bulmahn bietet neues Wahlgeschenk

Die Bildungsministerin spendiert vier Milliarden Euro, damit Schulen den ganzen Tag öffnen können. Voraussetzung: ein pädagogisches Konzept. Länder müssen zustimmen

BERLIN taz ■ Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hat wenige Tage vor der Wahl ihr Ganztagsschulprogramm präzisiert. Danach sollen 10.000 deutsche Schulen baldmöglichst auf Ganztagesbetrieb umstellen. Das Angebot des Bundes, dafür vier Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, richtet sich an Schulen bis zur zehnten Klasse.

Zunächst aber müssen die Länder einer nun vorliegenden Vereinbarung mit dem Bund zustimmen. Die Bereitschaft dazu ist bei SPD-Ländern stärker ausgeprägt als bei unionsgeführten. Die Ministerin – die qua Grundgesetz für Schulen nicht zuständig ist – will die Mittel von bis zu 400.000 Euro pro Schule an ein pädagogisches Konzept knüpfen. „Wir wollen nicht nur die Mittagsmahlzeit bezahlen“, sagte sie, „sondern wir brauchen mehr Zeit für eine andere Lernkultur.“

Auch bei den so genannten Bildungsstandards will Bulmahn mit den Ländern kooperieren. Sonst bestehe die Gefahr, „dass jedes Land eigene Standards entwickelt“. Bildungsstandards sind Kompetenzen, die bei Schülern in einem bestimmten Alter abgefragt werden. Nach Informationen der taz steht eine Gruppe von Wissenschaftlern bereit, eine Vorstudie für Standards anzufertigen. Die Federführung hätte Eckhard Klieme vom Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt. CIF