Machtkampf in der Neonaziszene

Der offene Bruch?

In der Hamburger Neonaziszene stehen sich mittlerweile zwei Fraktionen gegenüber. Die Freien Nationalisten um Demonstrationsstratege Christian Worch und das Aktionsbüro Norddeutschland um Thomas Wulff und Tobias Thiessen. Wulff und Worch sind alte Weggefährten. Jetzt scheinen sie nicht mehr miteinander zu sprechen.

Nach dem Verbot der Aktionsfront Nationaler Sozialisten 1983 und dem Tod des gemeinsamen Idols Michael Kühnen 1991 übernehmen beide die Führung der militanten Neonaziszene und gründen 1989 die Nationale Liste (NL). Nach dem Verbot der NL 1995 entwickelt Worch analog autonomer Strukturen das Konzept der Freien Kameradschaften, die miteinander nicht in Verbindung zu stehen scheinen. Wulff und Zögling Thiessen konzipieren das Aktionsbüro. Zum Machtpoker kam es am 18. Januar in Uetersen. Das Aktionsbüro verweigerte die Unterstützung des von Worch angemeldeten Aufmarsches. Um eine Blamage zu verhindern, zeigten andere Kader Flagge. Inzwischen bemühen sich die Funktionäre, den Konflikt herunterzuspielen PEMÜ/AS