letzte Fragen

Sind Unkosten das Gegenteil von Kosten? (17. 5.)

Das Gegenteil von Kosten sind Erlöse. „Unkosten“ ist ein wirtschaftswissenschaftliches Unwort, das von Laien in diesem Fach, die jedoch vor allem in den öffentlichen Verwaltungen das Sagen haben, geprägt wurde. Anhänger der Vollkostenrechnung sprechen von „Gemeinkosten“, Fans der Deckungsbeitagsrechnung nennen das „Fixkosten“.

Es sind Kostenbestandteile, die nicht direkt mit der Leistungserstellung (Produktion, Dienstleitung) im Zusammenhang stehen. Sie steigen und sinken nicht ohne weiteres, wenn der Output – und damit die Erlöse – wachsen oder schrumpfen. Diejenigen, die von „Unkosten“ sprechen, suggerieren, dass es sich um unvermeidliche Belastungen handele, für die man also keine Verantwortung habe.

Das ist jedoch falsch. Auch die Fixkoten bedürfen eines kristischen Hinterfragens. Sie entscheiden gerade bei kleinen Unternehmen und Betrieben mit über die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Existenz.

Georg Doery, Diplom-Betrebswirt (FH), Heimbach

Definitiv ja. Einerseits. Andererseits umschreibt dies etwas, was es nicht gibt. Weil „Unkosten“ kein Wort ist, sondern höchstens ein Unwort: Unkosten gibt es so wenig wie Uneinnahmen. Denn Kosten sind landläufig gesprochen Ausgaben, das Gegenteil sind Einnahmen, die Beziehung zueinander macht den Saldo aus.

Unkosten sind definitiv keine Kosten, was aber noch nicht bedeutet, dass es Einnahmen sind. Wer von Unkosten spricht, versucht vermutlich, die Besonderheit der finanziellen Belastung (nicht nur Auslagen, nein: Unkosten seinen angefallen) auszudrücken, was zu besonderen Belastungen, wenn nicht Kollateralschäden an der Sprache führt. Uwe Schmitter

Im Gegenteil, manchmal wird Un- im Sinne von sehr viel(e) verwendet: Unsummen, unzählige …

Uwe Tünnermann, Lemgo

Natürlich nicht. Leider hört man aber immer wieder von halbwissenden Sprachpuristen, das Wort „Unkosten“ sei falsch oder gar unsinnig. Ein Blick in den Duden zeigt, dass die Vorsilbe „un-“ einen Begriff nicht nur verneinen und dadurch in sein Gegenteil verkehren kann (zum Beispiel unwichtig, ungesagt, Unkenntnis), sondern auch das Abweichen von einer Idealvorstellung im Sinne von übel, schlecht, miss- bedeuten kann (Unfall, Unzeit, Unkraut, Unmensch). Das Präfix kann auch die Bedeutung des Grundwortes verstärken (Unmengen) und dadurch eine an sich schon negative Bedeutung noch steigern (Ungewitter). Unkosten sind demnach besonders unangenehme Kosten. Bertram Wende

Das Präfix „un-“ beschreibt nicht unbedingt das Gegenteil einer Eigenschaft oder eines Substantivs, es ist zunächst nur die Verneinung des zweiten Wortteils. Unkosten sind Kosten, die erstattet werden, aber nach der Erstattung keine mehr sind. Kosten müssen selbst getragen werden.

Jürgen D. Müller, Hannover

Das ist eine Sache des Sprachgefühls, die unter Umständen viele Kosten verursacht. In den Untiefen deutscher Vorsilben sollten wir uns einfach über die Unlogik freuen – und nicht bezahlen. was dann kommt, wissen wir.

Markus Bartl, Heilbronn

Warum bekommen Frauen keine Morgenerektion? (17. 5.)

Rache: Die vom Vorabend wollten sie schließlich nicht. Volker

Wer sagt, dass sie keine bekommen?! Außerdem: Wenn Mann am Wochenende gegen Mittag das Reich der Träume verlässt, kann von Morgenerektion doch keine Rede sein. Vielleicht eher Mittagserektion? Andrea, Marburg

Weil SEINER im Gegensatz zu IHRER immer mal wieder für Einsätze üben muss – damit er nicht gänzlich einrostet. Vielleicht aber auch nur deshalb, weil Frauen morgens immer so früh rausmüssen. Uwe Tünnermann,

Lemgo

Sollten sie? Wenn sie eine wollen, ist’s doch kein Problem, eine zu kriegen.

H. Manke

Das weiß ich doch nicht! Aber: Eine interessante „Letzte Frage“, mit der ich mich an meine Liebe Brigitte wandte. Ihre Reaktion: „Wer sagt das?“

Dieter Zurek, Opladen

Weil wir Männer Ihnen keine abgeben!

Andreas Hahner, Köln

Procedere: Letzte Fragen und Letzte Antworten bitte an: die tageszeitung, Letzte Fragen, Kochstr. 18, 10969 Berlin, Fax (0 30) 2 59 02 -6 54, E-Mails bitte nur an fragen@taz.de