Wahlen in Kuwait ohne Frauen

KUWAIT ap/dpa ■ Bei der Parlamentswahl in Kuwait haben die liberalen Kräfte eine schwere Niederlage erlitten. Im neuen Parlament des Golfemirats stellen sie nur noch drei der 50 Mandate – bisher waren es immerhin 14 gewesen. Damit sinkt die Hoffnung auf Einführung des Frauenwahlrechts. Stärkste politische Kraft in dem von den USA unterstützten Staat bleiben die islamischen Fundamentalisten, die sich von 20 auf 21 Sitze verbesserten. Am Samstag, dem Tag der Wahl, protestierten Frauen mit einer symbolischen Stimmabgabe gegen ihren Ausschluss aus dem politischen Leben. Da in Kuwait keine Parteien zugelassen sind, werden Wahlen von traditionellen Stammesbindungen bestimmt. Das Parlament repräsentiert eine Minderheit, da Frauen, Angehörige von Militär und Polizei, Ausländer, neu eingebürgerte Kuwaiter und Männer unter 21 Jahren kein Wahlrecht haben. Von den insgesamt rund 860.000 Staatsbürgern wählen daher nur etwa 15 Prozent. Kürzlich wurde eine Initiative des Emirs zur Einführung des allgemeinen Wahlrechts vom Parlament abgelehnt.