bäderbetriebe planen punktesystem

Abschwimmen mit Chipkarte

Berlins Bäder sollen ein flexibles Preissystem bekommen. Das kündigte Bäderchef Klaus Lipinsky an. Auf einer Chipkarte werde ein Guthaben gespeichert, das die Kunden „abschwimmen“. Die Preise seien gestaffelt und orientierten sich an der Aufenthaltsdauer im Bad, dem Dienstleistungsangebot des Bades und der Tageszeit. Das Ganze werde in einer Art Punktesystem gegliedert, das wiederum in Euro umgerechnet und vom Guthaben der Karte abgezogen werde. Die neue Karte könnte es in einem Jahr geben. Es bleibt also noch viel Zeit, um dem trotz aller Preissteigerungen noch immer zum Bad geneigten Schwimmer das neue Punktesystem zu erklären.

Zu Beginn der Sommersaison 2004 will Lipinsky auch wieder Saisonkarten für die großen Bäder anbieten. Was diese kosten, stehe noch nicht fest. Klar sei nur, dass eine Karte etwa für das Prinzenbad teurer werde als eine für den Wannsee. Im Prinzenbad seien die Betriebskosten höher.

Den jährlich sinkenden Zuschuss des Senats für den Betrieb der Bäder will Lipinsky durch eine neue Rechtsform der Bäderbetriebe auffangen. Als eine GmbH zum Beispiel, die die Bäder nicht nur verwaltet, sondern auch besitzt. Der Vorteil: Sie könnte die Liegenschaften Gewinn bringend vermarkten, sodass kein weiteres der 64 Berliner Bäder schließen müsse.

Geöffnet wird hingegen ab 1. August wieder das Strandbad Weißensee. Ein neuer Pachtvertrag bis Ende 2005 sei zwischen Lipinsky und dem Regisseur Oliver Schulz unterzeichnet worden, sagte eine Sprecherin der Bäderbetriebe. Der neue Pächter will das Freibad sowohl als Freizeit- und Erholungsgebiet nutzen als auch als „Kulturstandort etablieren“. Erste Testmöglichkeiten bieten sich am 1. August ab 18 Uhr zur Eröffnungsparty. Der Eintritt kostet an den ersten drei Tagen für alle nur 2,50 Euro. Ab 4. August kostet er 4, ermäßigt 2,50 Euro. DDP, TAZ