Ein Exbezirksamtsleiter packt aus

Der Vater des Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust plauderte über seinen Sohn

BERLIN taz ■ Ja, Ole von Beust hat einen Lebensgefährten. Das plauderte Achim-Helge Freiherr von Beust aus, der 86-jährige Vater des Hamburger Bürgermeisters. Und eine Mitarbeiterin der Welt am Sonntag, die den alten Beust zu Hause besuchte, schrieb fleißig mit.

Nicht der Hamburger Justizsenator Roger Kusch sei von Beusts Freund – das hatte Ronald Schill behauptet –, sondern jemand „aus einer anderen Großstadt, ein gut aussehender, sehr männlicher Typ in einer hohen Position“. Der namentlich nicht Genannte sei ein echter Gentleman, der Ole von Beust sofort angeboten habe: Wenn es wirklich wichtig für ihn sei, würde er sich öffentlich zu der Beziehung bekennen.

Achim-Helge von Beust war CDU-Politiker und 26 Jahre lang Bezirksamtsleiter in Hamburg-Wandsbek. Der Senior erzählt offen aus der Jugend des heutigen Bürgermeisters: „Mit 14 hat er immer Politik gespielt mit einem Freund: DDR und Bundesrepublik. Ole mimte zum Beispiel Ulbricht, der andere dann Adenauer. Und so hielten sie sich gegenseitig Reden. Zum Brüllen!“

Dass Ole wenig Interesse an Mädchen zeigte, war dem Vater schon früh aufgefallen. „So ab 16. Alle anderen hatten langsam Freundinnen. Da habe ich mich schon mal gefragt: Was ist eigentlich mit Ole? An den Wochenenden an der Ostsee merkte man langsam, wem er nachguckte“, sagt der Vater, gegenüber dem Ole von Beust sich bald danach outete. „Und ich habe ihm dann gesagt: Es ist doch keine Bösartigkeit, es ist Natur. Ganz einfach. Genetisch. Und das Thema war vom Tisch.“

Laut Achim-Helge von Beust hat es schon vor Schills Erpressungsversuch Reibungen in der Hamburger Koalition gegeben. „Der Ole weiß doch vom Schill noch ganz andere Sachen.“ Welche? Das bleibt von Beusts Geheimnis.