Doch kaum Autos

Planungswerkstatt verabschiedet fast einstimmig Vorschläge für eine Zukunft der Altonaer Einkaufsstraße

Planungswerkstatt war von der CDU als Modell für Hamburg gepriesen worden

Die Planungswerkstatt zur Zukunft der Großen Bergstraße in Altona ist am Wochenende mit einem Kompromiss beim Thema Verkehr zu Ende gegangen. Als Kommunaltrasse wie die Mönckebergstraße soll die Haupteinkaufsstraße des Bezirks künftig wieder für den normalen PKW-Verkehr tabu sein. Gegen den Beschluss, Bussen, Taxen und dem Lieferverkehr die Durchfahrt zu gestatten, hätten sich lediglich zwei Anwohnerinnen ausgesprochen, sagt Moderatorin Margit Bonacker vom Büro Konsalt.

Alle anderen Empfehlungen seien einstimmig ausgesprochen worden. Die Bezirksversammlung Altona wird sich am 27. November erstmals mit dem Ergebnis der Planungswerkstatt befassen.

Die Chancen dafür, dass sie das Ergebnis im Großen und Ganzen übernimmt, dürften nicht schlecht stehen: Denn die Planungswerkstatt war das Ergebnis eines Kompromisses zwischen der Bürgerinitiative Große Bergstraße (Grobi) und der Bezirksversammlung. Grobi hatte zuvor ausreichend Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt, der die Öffnung der ehemaligen Fußgängerzone für den Autoverkehr rückgängig machen sollte.

Der Weg, mit Hilfe einer Planungswerkstatt unter Beteiligung von Initiative, Anwohnern, Geschäftsleuten und Politikern einen Bürgerentscheid zu vermeiden, war von der CDU in den vergangenen Wochen als Modell für Hamburg gepriesen worden. Die Mitglieder der Arbeitsgruppen haben mehr als 3.100 unbezahlte Arbeitsstunden in das Zukunftskonzept für die Große Bergstraße gesteckt.

Der schwächelnden Einkaufsstraße, die Ende des Jahres durch den Auszug von Karstadt aus dem Einkaufszentrum „Frappant“ weiter leiden wird, soll ein Quartiersmanager Leben einhauchen. Veranstaltungen und Themenmärkte, etwa ein Antiquitätenflohmarkt oder ein Weihnachtsmarkt, sollen ergänzend zu dem bereits bestehenden Wochenmarkt Menschen anlocken. Der Goetheplatz soll zu einer Piazza mit Sommercafés gestaltet werden. Der Vorteil einer ohnehin schon sehr hohen Ärztedichte soll durch Schaffung eines Gesundheitszentrums ausgebaut werden.

Bonacker findet es „beruhigend, dass unsere Arbeit weitergetragen wird“. Aus den Arbeitsgruppen habe sich ein Beirat gebildet, der die Umsetzung des Ergebnisses begleiten wird. Zudem wollten Anwohner eine Interessengemeinschaft gründen, die Geld für Veranstaltungen einwerben wolle. Gernot Knödler