Eine Egoeuroehe

Niemand will Hoffmanns neuen Schill. Und die alten Schills dürfen nicht mehr Schill heißen

Die CDU in Hamburg schließt eine Zusammenarbeit mit der Partei Pro DM/Schill nach der Bürgerschaftswahl am 29. Februar aus. Das komme überhaupt nicht in Frage, sagte Fraktionschef Michael Freytag. Eine Regierungsbeteiligung Schills „ist ausgeschlossen“.

Am Wochenende waren Schill und sechs Abgeordnete, die sich nach dem Koalitionsbruch von der Partei Rechtsstaatlicher Offensive abgespalten hatten, geschlossen der Partei Pro DM des Millionärs und Euro-Gegners Bolko Hoffmann beigetreten (taz berichtete). „Da sind zwei Egomanen zusammengekommen“, sagte GAL-Fraktionsvorsitzende Christa Goetsch, denen es nur um populistische Auftritte gehe. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) müsse nun Farbe bekennen, sagte SPD-Landeschef Olaf Scholz. Bisher habe er sich mit dem Hinweis durchgemogelt, die Frage nach einer neuen Koalition mit Schill sei hypothetisch. Jetzt sei auch von ihm eine klare Antwort gefordert.

Der Bundesvorsitzende der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, Hamburgs Bausenator Mario Mettbach, wunderte sich über die „Ehe“ zwischen Schill und Hoffmann. „Das wird nicht lange gut gehen“, meinte der frühere Weggefährte Schills. Auch könne er sich nicht vorstellen, welche Wähler denn von dem Gespann angesprochen werden sollten. „Schill mit einem millionenschweren Börsenspekulanten. So kann man die kleinen Leute nicht vertreten“, meinte Mettbach.

Pro DM/Schill will der Partei Mettbachs jetzt verbieten, mit der Bezeichnung „Schill“ zu werben. Andernfalls werde man gerichtlich dagegen vorgehen. Sollten die Wähler einem „bürgerlichen Senat“ die Mehrheit geben, drohte Bolko Hoffmann gestern, „ist es selbstverständlich, dass Herr Schill wieder Innensenator wird“. lno/taz